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Sieben Bücher, die du gelesen haben musst

Sieben Bücher, die du gelesen haben musst

Vom unverzichtbaren Fachlexikon über den KI-Atlas bis hin zum krassen Roman über die Rolle der Frau – unsere Fachreferentin Annika Henrizi hat DIE sieben Bücher zur Sozialen Arbeit für dich ausgewählt.

Sich auf sieben Must-Reads festlegen, das ist gar nicht so einfach. Für mich lebt das Lesen in der Sozialen Arbeit vom Wechsel zwischen Fachliteratur, die direkt aus der Sozialen Arbeit stammen, und Büchern aus verwandten Disziplinen, die dennoch für Studium und Praxis wertvoll sind.

Und Romane – besonders solche mit gesellschaftskritischem Bezug – bieten einen anderen Zugang zum fachlichen Nachdenken oder Sorgen zwischendurch für entspanntes Lesen, ganz ohne Bleistift und Notizblock.

Annika Henrizi HSLU

Annika Henrizi

Annika Henrizi leitet seit 2020 die Fachstelle Informationskompetenz der Hochschule Luzern und ist eine der Co-Koordinatorinnen der sechs HSLU-Bibliotheken, die organisatorisch von der Zentral- und Hochschulbibliothek geführt werden. Sie ist ausserdem Fachreferentin für Soziale Arbeit am Standort HSLU Soziale Arbeit.

Mit den Lesetipps eröffnen wir auch die Debatte mit unseren Lesenden: Welche weiteren Must-Reads muss man kennen? Welches wären deine Literaturtipps mit Bezug zur Sozialen Arbeit? Schreibe sie ganz zuunterst in die Kommentarspalte. 

Diese sieben Bücher muss man lesen:

1. Der Klassiker zur Stadtforschung: Im Aus der Vorstädte. Der Zerfall der demokratischen Gesellschaft (1994) von Francois Dubet und Didier Lapeyronnie.

Das Buch habe ich zu Beginn meines Studiums gelesen und es hat mein Interesse für Städte und Raumtheorie geweckt. Ein echter Klassiker für alle, die sich mit sozialer Ausgrenzung und ihrer räumlichen Manifestation an den Rändern der Städte beschäftigen wollen. Schon 20 Jahre alt – und (leider) trotzdem noch sehr aktuell.

Link zum gedruckten Buch in Swisscovery

Buch Francois Dubet und Didier Lapeyronnie - Im Aus der Vorstädte. Der Zerfall der demokratischen Gesellschaft

2. Feministischer Roman über das Mutter-Sein: Die Wut, die Bleibt (2022) von Mareike Fallwickl

Als Helene eines Abends vom Esstisch aufsteht und aus dem Fenster springt, bleibt eine klaffende Leerstelle zurück – für ihre beste Freundin Sarah, ihre drei Kinder und eine Gesellschaft, die Frauen überfordert und unsichtbar macht. In schonungsloser Wucht erzählt Mareike Fallwickl von weiblicher Wut, Solidarität und dem langen Schatten patriarchaler Strukturen.

Ein ziemlich krasser Roman über die Rolle von Frauen in Familie und Gesellschaft, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Eltern-Kind-Beziehung und Freundschaft. Unbedingt lesenswert: Hier geht es zum gedruckten Buch.

2. Buch von Mareike Fallwickl - Die Wut, die Bleibt

3. Das Nachschlagewerk: Fachlexikon der Sozialen Arbeit (2022)

Ich weiss nicht, wie oft ich darin nachgeschlagen habe, aber vermutlich einige 100-mal und auch unsere Studierenden fragen recht oft danach. Umso besser, dass es das Werk in der mittlerweile 9. Auflage nun auch als E-Book gibt!

Link zum gedruckten Buch und weitere Nachschlagewerke zu Sozialer Arbeit findest du in unserer Sammlung auf Swisscovery.

3. Buch Fachlexikon der Sozialen Arbeit

4. Ein tiefer Blick in unsere Gesellschaft: Das Elend der Welt (1993) von Pierre Bourdieu

Ich mag Bourdieu – seine Werke helfen mir nach wie vor, das gesellschaftliche Miteinander besser zu verstehen. Das Elend der Welt ist eine von Bourdieu herausgegebene Sammlung eines Autorenkollektivs, die in ihren Beiträgen soziale Probleme analysieren – meist im Dialog mit Menschen am Rand der Gesellschaft. Die einzelnen Aufsätze ergeben inhaltlich gruppiert ein sinnvolles Ganzes, lassen sich aber auch einzeln lesen und verstehen.

Link zum gedruckten Buch

4. Buch von Pierre Bourdieu - das Elend der Welt

5. KI ganzheitlich betrachten: Atlas der KI (2024)

Wir tendieren dazu, künstliche Intelligenz als eine wundersame und körperlose Form der maschinellen Klugheit zu betrachten. Die preisgekrönte Wissenschaftlerin Kate Crawford zeigt uns jedoch, dass KI weder wirklich künstlich noch intelligent ist – vielmehr beruht sie auf materiellen Ressourcen, Ausbeutung und der Konzentration von Macht.

Zu Digitalität und besonders zu KI gibt es unzählige Bücher – doch dieses hier begeistert mich besonders, weil es einen umfassenden und kritischen Blick auf das Thema bietet. Das gedruckte Buch findest du auf Swisscovery.

5. Buch von Kate Crawford - Atlas der KI

6. Ein ganz aktuelles Thema: Fachkräftemangel und De-Professionalsierung in der Sozialen Arbeit (2024)

Der Fachkräftemangel wird derzeit überall heiss diskutiert und betrifft auch die Soziale Arbeit. Der Sammelband von Julia Franz, Christian Spatscheck und Anne van Riessen analysiert Hintergründe und Ausmass des Fachkräftemangels und zeigt auf, wie die Soziale Arbeit mit der Tendenz zur Deprofessionalisierung sinnvoll umgehen kann.

Sehr lesenswert und das Buch ist nicht nur als Print, sondern auch Open Access erschienen, d.h. es ist online für alle zugänglich!

6. Buch Fachkräftemangel und De-Professionalsierung in der Sozialen Arbeit

7. Ein Klassiker der Sozialtheorie und Sozialpsychologie: Asyle (1973) von Erving Goffman

In Asyle untersucht Erving Goffman das Leben in geschlossenen Institutionen wie Psychiatrien. Besonders bemerkenswert an seinem Ansatz: Er richtet den Blick nicht auf die Krankheiten der Patient:innen, sondern auf die Institutionen. Seine zentrale These: Nicht die Krankheit prägt die Patient:innen am stärksten, sondern die Institution, in der sie sich befinden – und der sie ausgeliefert sind.

Und auch nicht ganz unwichtig: Das Buch ist supergut lesbar! Das Buch kannst du dir über Swisscovery ausleihen.

7. Erving Goffman - Asyle - Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen

Ich bin gespannt auf eure Buchempfehlungen – welches Buch hat deine Perspektive auf die Soziale Arbeit verändert?

Von: Annika Henrizi
Bild: Marga Santoso auf Unsplash
Veröffentlicht: 19. Februar 2024

Hat unsere Auswahl deine Leselust geweckt? Wende dich an die Bibliothek der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit. Sie steht allen Interessierten offen und bietet eine vielfältige Auswahl an Fachliteratur, Romanen und Zeitschriften – sowohl gedruckt als auch digital.

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Bachelor in Sozialer Arbeit mit Vertiefungsrichtung Sozialarbeit, Soziokultur oder Sozialpädagogik

Das Bachelor-Studium vermittelt das Basiswissen für alle Bereiche der Sozialen Arbeit und fokussiert dann auf die drei Studienrichtungen Sozialarbeit, Soziokultur und Sozialpädagogik. Sozialarbeitende unterstützen Menschen darin, ihr Leben zu bewältigen und selber zu gestalten. In Krisensituationen wie Arbeitsplatzverlust oder Armut vermitteln sie Hilfe. Das Studium kann in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend absolviert werden.

Weitere Informationen: Webseite zum Bachelor in Sozialer Arbeit

Infoveranstaltung: Hier anmelden

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