Lernen im Homeoffice – über die Vor- und Nachteile

Lernen im Homeoffice – über die Vor- und Nachteile

Ein seltsames Jahr, 2020. Die Corona-Pandemie hält die Welt auf Trab und ausser Atem. Schulen und Büros leeren sich, viele steigen um auf Homeoffice, also das Arbeiten von zu Hause aus.

Nita Petersen Bjørn studiert im 5. Semester Innenarchitektur an der HSLU. Bereits im Frühling macht sie erste Erfahrungen mit dem Homeoffice, mit den steigenden Fallzahlen im Oktober wird das sogenannte Distance-Learning eingeführt, eine Mischform zwischen Unterricht vor Ort und zu Hause. Die Mehrzahl der Unterrichtsmodule finden online über Zoom statt.

Vom Bett in die Vorlesung
07:45 Uhr klingelt der Wecker. Es folgt ein kleines Frühstück, ein kurzer Blick in den Spiegel und Nita ist bereit für die erste Vorlesung um 08:30 Uhr. In den Pausen scrollt sie auf dem Handy oder macht sich nochmals einen Kaffee. Mittags kocht sie, wenn ihre Mitbewohnerin zu Hause ist, hat sie dabei Gesellschaft. Weiter geht es mit den Coachings, zwischendurch arbeitet Nita an eigenen Projekten. «Ab und zu liegt sogar ein Nachmittagsschläfchen drin», schmunzelt sie. Besonders intensiv sind die Tage, wo zusätzlich Abendmodule auf dem Programm stehen. «Nach einem solchen Tag bin ich ganz froh, wenn ich den Laptop dann zuklappen kann.»

Vorbereitet auf zweite Welle
Die Vorlesungen verlaufen meistens störungsfrei, die Hochschule Luzern ist im Herbst bestens vorbereitet. Alle Module sind darauf ausgelegt, dass sie jederzeit per Bildschirm weitergeführt werden. Nita ergänzt: «Auch mental haben uns die Dozentinnen und Dozenten immer wieder darauf vorbereitet, dass es nochmals zu einer ähnlichen Situation wie im Frühling kommen könnte».

Entschleunigt und entspannt
Nita findet es nicht all zu schlimm zu Hause, immerhin bleibt ihr so mehr Zeit. Kein Pendeln, kein Rucksack-Packen, kein Rennen zur Tramstation, dafür eine gemütliche Tasse Kaffee zur ersten Online-Vorlesung. Trotzdem vermisst sie den Austausch mit Mitstudentinnen und Mitstudenten. «Über den Bildschirm oder das Telefon; das ersetzt den persönlichen Kontakt nicht», so Nita. Auch Gruppendiskussionen, beispielsweise über eine Skizze, fallen weg.

Kein Dauerzustand
Obwohl das Homeoffice durchaus seine guten Seiten hat, möchte Nita nicht ihr ganzes Studium zu Hause verbringen. «Gerade in der Innenarchitektur sind die ästhetischen und künstlerischen Belange zu gross, um diese über einen Laptop zu erlernen. Wir gestalten Räume mit der Absicht, Einfluss auf Körper, Geist und das Verhalten von Menschen auszuüben. Ein wichtiger Bestandteil, den wir niemals nur über digitale Plattformen versinnbildlichen können.» Ein weiterer Grund, auf ein baldiges Ende der hartnäckigen Pandemie zu hoffen.

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