Das Weiterbildungsangebot am Institut für Kommunikation und Marketing IKM umfasst aktuell drei MAS-Programme, 15 CAS sowie 11 Weiterbildungskurse. Wir haben Alumni unserer Weiterbildungen interviewt. In dieser Blog-Reihe erfährt ihr, wer hinter unseren Teilnehmenden steckt, was sie dazu bewogen hat eine Weiterbildung am IKM zu machen und wie sie davon profitieren. Im neunten Teil haben wir Orlando Campo interviewt.
Hallo, ich heisse Orlando Campo, bin 40 und mich zeichnet v.a meine Internationalität aus 😉 …ursprünglich komme ich aus Kolumbien, wohne aber seit Ende 2007 in Europa. Die ersten zwei Jahren lebte ich in Deutschland, danach hauptsächlich in der Schweiz. Zwischendurch war ich ein paar Monate in der UK. Mittlerweile bin ich sogar Schweizer geworden, was ich sehr schön finde. In meiner Freizeit bin ich gerne mit meiner Familie draussen in der Natur.
Damals als ich noch in Kolumbien lebte, setzte ich mir das Ziel in der internationalen Sport-Industrie zu arbeiten. Meine Leidenschaft für Sportprodukte kam daher, da ich ein ehemaliger Radsportprofi in Velo Trial bin und ausserdem immer meine Freizeit in den Bergen (ü. 4000) Kolumbiens verbrachte.
Mit diesem Ziel kam ich nach Europa, lernte Deutsch und absolvierte zuerst ein Master in Product Design und Innovation in Zürich, wo ich den Fokus auf die kundenzentrierte Entwicklung von Sportprodukten durch die Anwendung vom Design Thinking setzte. Dieser Weg hat mich im Design sehr weit gebracht. Dabei sammelte ich sehr wertvolle Berufserfahrung in unterschiedlichen Branchen, wie z.B. in der Medtech-Industrie bei einem Start-up, oder in der Baubranche, wo ich am Schluss bei Hilti als Product Designer arbeitete. Dabei kam ich aber nicht wirklich im Ziel an, da ich die Sport-Industrie nur mit einigen Freelance-Designsaufträgen tangieren konnte.
Es war aber bei Hilti, wo ich die Funktion des Product Managers kennenlernte. Fasziniert hat mich v.a. die Vielseitigkeit der Rolle. Als Product Manager ist man in vielen Bereichen eines Unternehmens aktiv involviert. Aus diesem Grund entschied ich mich, meinen ersten CAS Product Management and Marketing am IKM zu absolvieren. Anschliessend startete ich bei Mammut Sports Group AG. Zuerst war ich als Junior Product Manager und zuletzt als Senior Global Product Manager tätigt. Parallel dazu leitete ich als Lean Project Manager bereichsübergreifende operative und strategische Projekte im Rahmen des «BEX» Business Excellence Programms.
Mit der kundenzentrierten, digitalen Transformation von Mammut kam für mich die Möglichkeit, immer mehr im Bereich des Digital Marketing und Kommunikation Verantwortung zu übernehmen. Die Komplexität und Herausforderungen, sowie die unzähligen Möglichkeiten der digitalen Welt haben mich einfach fasziniert. Diese Faszination hat mich dazu bewegt weitere CAS, wie den CAS E-Commerce Management sowie den CAS Digital Customer Experience zu besuchen. Dafür reduzierte ich mein Arbeitspensum auf 80%.
Mit dem Ziel meine Erfahrung im Bereich der kundenzentrierten Entwicklung von digitalen Produkten oder Services und des Customer Experience Managements zu vertiefen, entschied ich mich, den MAS Digital Marketing and Communication abzuschliessen. Diese Möglichkeit nutzte ich, um eine neue Branche kennenzulernen und schrieb meine Masterarbeit für Die Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG. Für die Digital Business Unit der Versicherung erarbeitete ich Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Customer Journey und Serviceangebote (Online & Offline) für KMUs. Dabei gelang es mir, mit der besten Masterarbeit sowie der besten mündlichen Prüfung des zweiten Halbjahres 2022 abzuschliessen.
Als ich nach einer Weiterbildung im Bereich Product Management und Marketing gesucht habe, fand ich einige interessante Angebote. Die HSLU hat mich v.a. angesprochen, da der CAS dort nicht nur breit, sondern auch bei den wichtigsten Themen in die Tiefe ging, z.B. Produktstrategie, Pricing, kundenorientierte Produktentwicklung sowie Portfolio Management – kurz gesagt, es war sehr intensiv. Das hat mir nicht nur bei diesem CAS, sondern bei den weiteren zwei CAS am besten gefallen 😉
Nachdem ich mit meiner Arbeit bei Mammut mein Ziel, in der internationalen Sport-Industrie zu arbeiten, erreicht hatte, hatte ich Lust, etwas Neues zu machen. Deshalb habe ich auf Januar letzten Jahres gekündigt und ein Jahr Sabbatical gemacht. Der Auslöser für die Entscheidung war die Geburt unserer Tochter im Februar 2022. Die Zeit nutzte ich für meine Familie und um den MAS Digital Marketing and Communication Management abzuschliessen.
Derzeit suche ich eine neue Herausforderung im Bereich Product- und Projektmanagement, wo ich innovative kundenzentrierte digitale Produkte oder Services durch meine Erfahrung in Design Thinking und Customer Experience Management erfolgreich entwickeln und auf dem Markt positionieren möchte.
Ich hätte viele Beispiele, da die Weiterbildung sehr praxisorientiert ist. Ein gutes Beispiel bezieht sich auf die Anwendung der Sequential-Incident-Laddering-Technik (SILT), die ich in meiner Masterarbeit eingesetzt habe. Die Anwendung der Technik wurde mir von Prof. Dr. Nils Hafner, Dozent an der HSLU empfohlen. Er hat meine Masterarbeit betreut und evaluiert.
Dank dieser Technik war ich in der Lage die Customer Journey einer KMU beim Abschluss einer Betriebshaftpflichtversicherung und die für «Die Mobiliar» relevanten Touchpoints entlang der Journey sehr detailliert und exakt zu definieren. Nachdem die Customer Journey aus Kundenperspektive in diesem Granulierungsgrad abgebildet ist, ist es sehr einfach Verbesserungen in der Customer Journey zu definieren, sowie digitale Produkte oder Services zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Kundschaft zugeschnitten sind.
Auf jeden Fall. Für mich war die Möglichkeit besonders wertvoll, bei vielen spannenden Gruppenarbeiten mitgemacht zu haben und dabei top talentierte Menschen und sehr spannende Branchen kennen zu lernen. Der Mehrwert ist für mich klar die Erweiterung meines professionellen Netzwerks, sowie der Abschluss guter Freundschaften. Zum Beispiel wurde der Kontakt zu «Die Mobiliar» für meine Masterarbeit durch eine Studienkollegin erstellt, die im Bereich der Business Transformation dort Projekte leitet.
Interessiert zu erfahren was andere Alumni gesagt haben? Hier geht’s zum achten Teil.
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