Die Global Game Jam (GGJ) ist eine Erfolgsgeschichte. Jährlich bringt sie mehrere tausend Game-Interessierte aus über 90 Ländern zusammen, um an einem Wochenende gemeinsam Spiele zu entwickeln.
Dank Dragica Kahlina findet der Event nun auch an der Hochschule Luzern – Informatik statt.
«Der Campus Zug-Rotkreuz ist vom Standort und der Infrastruktur her ideal», sagt die Dozentin für Gamedevelopment im Studiengang Digital Ideation. Sie hat die GGJ bereits in Zürich organisiert und weiss, worauf es ankommt.
Vom Musiker bis zur Gameentwicklerin sind alle willkommen.
«In erster Linie geht es darum, zu experimentieren und Leute kennenzulernen», sagt sie. «Vom Musiker bis zur Gameentwicklerin sind alle willkommen, die etwas beitragen wollen». Die Teams bilden sich vor Ort. «Es hilft, wenn jemand vom Team weiss, wie man ein Video-Spiel entwickelt, es ist aber auch möglich, ein Brettspiel zu machen», so Kahlina.
Das Thema der Game Jams lässt jeweils viel Raum «für eigene Ansichten» und bleibt bis zum Startschuss geheim. In vorherigen Ausgaben sorgten Sujets wie: «Klang eines Herzschlags», «Ritual», «Wellen» oder «Wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, wir sehen sie, wie wir sind» für rauchende Köpfe.
In 48 Stunden ein Spiel zu machen, das ist in etwa so einfach, wie die Schweizer Verwaltung zu digitalisieren. Deshalb tüfteln viele Teams die ganze Nacht an ihren Spielen – geschlafen wird, wenn überhaupt, vor Ort. Auch in Rotkreuz hätte es Platz, um es sich mit einem Schlafsack gemütlich zu machen, ob die Teilnehmenden das nutzen, steht ihnen frei.
Am Ende des zweiten Tages laden alle ihre Spiele hoch und präsentieren sie vor Ort. «Das Ziel ist nicht, ein fertiges Spiel, sondern dass man etwas Neues probiert», sagt Kahlina.
Ein Gewinn hemmt die Kreativität.
Ein Gewinner-Team wird es in Rotkreuz, wie auch an anderen Standorten, nicht geben. «Es ist interessanter, wenn die Leute Sachen probieren, von denen sie nicht wissen, ob es klappt. Mit einem Gewinn hemmt man nur die Kreativität», weiss Khalina. International werden die fünf besten Spiele gewählt und online gezeigt.
Für Dragica Kahlina, die sich selbst nicht als typische Gamerin bezeichnet, ist ein Spiel dann spannend, wenn sie selbst etwas bauen kann. Damit kennt sie sich aus, schliesslich hat sie als Game-Coderin schon bei Games wie «Spellforce» mitgearbeitet. «Ich bin gerne Weltenbauerin», erklärt sie ihre Faszination und beschreibt, wie reizvoll es ist, mit eigenen Regeln «fast ein wenig Gott zu spielen» und diese Welt für andere erlebbar zu machen.
Ich bin Weltenbauerin.
Gamedesign hat für sie viel mit Kunsthandwerk gemein. «Bei beidem muss man die Balance zwischen Usability und künstlerischem Ausdruck finden», sagt sie. Die besten Spiele entstehen ihrer Meinung nach dann, wenn verschiedene Erfahrungswelten aufeinander treffen, denn «Diversität macht ein Spiel lebendig».
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