Von Ennio Calabrese, Teilnehmer des CAS Cloud and Platform Manager
Immer mehr Unternehmen ziehen eine Cloud-Lösung den bisher weitverbreiteten On-Premises-Modellen vor. Die gegenwärtige Verschiebung von Capex (Investitionsausgaben) nach Opex (Betriebskosten) führt zur Frage, wo man Opex-Kosten einsparen kann. Steht auch dein Unternehmen vor der Herausforderung, die Cloud-Kosten zweckmässig zu steuern? Das ist bei Cloud Services gut machbar, weil diese nutzungsabhängig abgerechnet werden.
Hier erfährst du, wie du deine Kosten senken kannst.
Vereinfacht ausgedrückt, bedeutet Kosten = Einheitskosten x Verbrauch. Schon diese einfache Formel gibt uns zwei Ansatzpunkte, um die Kosten zu beeinflussen. In Wirklichkeit kommen noch weitere Faktoren hinzu: Verfügbarkeit, Redundanz, Lokationen, Leistungsfähigkeit und weitere. Dennoch behält die Formel ihre Gültigkeit.
Selbst bei kleinem Spielraum kann man viel sparen
Die Einheitskosten und die Leistung von Cloud Services sind in Services-Katalogen festgelegt. Im Vergleich zu den unbefristeten Lizenzen der On-Prem-Modelle ist der Verhandlungsspielraum bei Cloud Services gering. Aber es gibt durchaus Möglichkeiten, die Einheitskosten zu reduzieren.
Bei der Cloud-Computing-Plattform Microsoft Azure stehen etwa folgende Möglichkeiten zur Verfügung (andere Provider bieten ähnliche Optionen):
Wenn du diese Modelle kombinierst, kannst du im Vergleich zu den ungeplanten Azure-Kosten theoretisch über 70 Prozent der Kosten einsparen.
Wichtig: Hybrid-Vorteile gelten allerdings nur für definierte Services, also nur für virtuelle Maschinen (VM) und zeitlich begrenzt für SQL-Server.
Um Cloud-Kosten zu senken, braucht es ein Umdenken im Unternehmen
Beim Verbrauch besteht also der grösste Ansatzpunkt. Hier stehen die Kosten in einem direkten Zusammenhang mit der Nutzung. Veränderst du den Verbrauch, veränderst du auch die Kosten. Willst du diesen reduzieren, dann setzt dies ein Umdenken in der ganzen Organisation voraus. Es ist dabei wichtig, dass ihr im Unternehmen eure Kosten transparent aufschlüsselt. Denn nur wer sich der Kosten und deren Treiber bewusst ist, kann sich Gedanken darüber machen, wie sie sich senken lassen.
Das gelingt mithilfe der Finanzdisziplin und der Tech-Lösung FinOps: Damit gelangen alle Beteiligten (Finanzen, Entwicklerinnen und Entwickler und Service Owner) zum gleichen Verständnis über die Kosten. Sie sehen transparent, wofür welche Kosten entstehen, können diese gemeinsam steuern und Optimierungsmöglichkeiten prüfen.
Microsoft stellt die Abrechnungsdaten für die Azure Services einerseits via die Programmierschnittstelle API zur Verfügung, andererseits sind sie im Azur-Portal unter «Cost Management + Billing» einsehbar. Die Informationen sind leicht zeitverzögert (bis zu 24 Stunden). Brauchst du aktuellere Informationen? Dann hilft das PowerShell–Modul «Get-UsageAggregates».
Traditionelle Beschaffungsmodelle überwinden
Das Betriebsverfahren DevOps und der Einsatz agiler Methoden haben das traditionelle Beschaffungsmodell gebrochen. Damit gelangte man nur über langsame Finanzentscheidungen zu Technologieinvestitionen. Mittlerweile geht es darum, selbst die (kleinsten) Optimierungen zu nutzen, die Ressourcen je nach Bedarf anzupassen und somit die Cloud-Kosten zu steuern.
Daher rate ich zu folgendem Vorgehen:
Frage in die Runde: Worauf achtest du bei deinen Betriebskosten?
Weiterführende Links zum Thema:
Veröffentlicht am 11.6.2021
Lesetipp: Warum in der Schweiz besonders viele Serverfarmen stehen: Interview mit unserem Dozenten, Big Data- und Cloud-Spezialisten Diego Ortiz Yepes.
Daten-Gourmet: Ennio Calabrese besucht das CAS Cloud and Platform Manager. Er ist Lizenz & Cloud Subscription Manager bei der Helsana Versicherungen AG in Dübendorf ZH. Sein Ziel: Einerseits immer korrekt lizenziert zu sein, andererseits Überflüssiges zu verhindern.
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