Digital Ideation,

Studium

«Programmieren und gestalten kommen näher zusammen»

«Programmieren und gestalten kommen näher zusammen»
Christoph van den Berg und Monica Studer teilen ihre Erfahrungen mit den Digital Ideation-Studierenden in der Viscosistadt.

Das renommierte Künstlerpaar, Monica Studer und Christoph van den Berg, zählt seit kurzem zu den Dozierenden der Hochschule Luzern – Informatik. Sie zeigen den Digital Ideation-Studierenden wie man immersive Erlebnisse in virtuellen Welten gestaltet. Ein Unterrichtsbesuch.

Legos, Wolldecken, Lavalampen und gemütliche Sitzgelegenheiten – das Atelier auf dem Viscosiareal erinnert eher an eine grosse WG, als an ein Klassenzimmer. Die Studierenden sitzen in Grüppchen vor ihren Bildschirmen und tüfteln an ihren Web-Panoramen. Monica Studer und Christoph van den Berg schauen ihnen mal da, mal dort über die Schulter, diskutieren mit und geben Tipps.

Dass sie als Paar dozieren, ist für sie ganz normal. Schliesslich arbeiten sie schon seit knapp 30 Jahren als Künstler zusammen. Rollenteilung kennen sie nicht, weder beim Unterrichten noch in der Kunst. «Es ist immer eine Interaktion zwischen uns beiden», betonen sie.

Nach der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Basel, wo sich das Paar kennenlernte, versuchten beide ihr Glück in der bildenden Kunst. In den frühen 90er Jahren entdeckten sie dann etwas völlig Neues: Die Computerkunst. «Damals gab es wenig computergenerierte Kunst und wir waren neugierig, was möglich ist», sagen Studer / van den Berg. Besonders fasziniert waren sie von «seriellen und modularen Geschichten», die dem Zeitgeist entsprachen, wie Minimal Art oder Minimal Music.

Studer / van den Berg entwickelten ihr Werk fortan gemeinsam. Mit Erfolg: Ihre netzbasierten Arbeiten waren unter anderem an der Expo.02, im Schweizer Pavillon und an der Weltausstellung 2005 im japanischen Aichi zu sehen. Zu ihren bekanntesten Arbeiten gehört das Internet-Projekt Hotel Vue des Alpes. Das fiktive Kurhotel, «inmitten einer erholsamen, gerechneten Landschaft», wurde in der Fondation Beyeler gezeigt. In ihren Werken finden sich oft täuschend echte, mittels Computersoftware generierte, Landschaften. «Das Verhältnis zwischen Wirklichkeit und Künstlichkeit fasziniert uns», sagen Studer / van den Berg.

Wie Studierende virtuelle Realitäten erschaffen

Den Digital Ideation-Studierenden bringen Studer / van den Berg «die Gestaltung von immersiven Erlebnissen in virtuellen Welten» näher. Am Anfang des Moduls gab es einen theoretischen Input. «Dabei versuchen wir immer den Link zwischen alten und neuen Medien zu schaffen», so die beiden. Bevor die Studentinnen und Studenten Panorama-Videos mit dem WebGL-Programm machten, schauten sie sich echte Panoramen an, wie etwa das Bourbaki Panorama.

Nach der Theorie folgte die Praxis: Für ihr eigenes Projekt kreierten die Studierenden verschiedene Panoramen mit unterschiedlicher Verfahren, legten diese übereinander und erschufen so «interaktive Geschichten». Inhaltlich waren sie frei. «In der Kunst geht es darum, etwas individuelles zu erschaffen, dass sich nicht mit einem Blick erfassen lässt», so Studer / van den Berg.

«Die Studierenden fühlen sich wohl hier. Sie haben Zeit und Raum zum Abspacen und um produktiv zu sein»

Das Atelier in Emmenbrücke bietet gute Voraussetzungen für kreatives Arbeiten. «Die Studentinnen und Studenten fühlen sich wohl hier. Sie haben Zeit und Raum zum Abspacen und um produktiv zu sein», sagen Studer / van den Berg.  

Für das Künstlerpaar ist klar: «Programmieren und gestalten kommen immer mehr zusammen». Umso wichtiger, dass diese Berufsleute kommunizieren und ein Gespür für einander bekommen. Das Gute am Studiengang Digital Ideation ist, dass sich dort Informatiker und Designer ständig austauschen und unterstützen. Wie Studer / van den Berg aus ihren Erfahrungen sagen: «Zu zweit ist das Resultat anders, als wenn man alleine, im stillen Kämmerlein, etwas schafft.»

Was ist eigentlich «Digital Ideation»?

Der Studiengangleiter, Andres Wanner, geht im Video auf fünf Fragen zum interdisziplinären Studienangebot ein und im WhatsApp-Chat beantworten zwei Studierende die brennendsten Fragen von Interessenten.

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