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Die Hochschule als TikTok-Thema: KI-Student sorgt für hohe Klickraten

Die Hochschule als TikTok-Thema: KI-Student sorgt für hohe Klickraten
Yves Zumbühl, der sich im Netz «yves loy» nennt, betreibt seit einem Jahr einen TikTok-Kanal für die HSLU.

Von Yasmin Billeter

Yves Zumbühl kreiert Inhalte auf dem Social-Media-Kanal TikTok, studiert Künstliche Intelligenz (KI) an der Hochschule Luzern – Informatik und ist nebenbei auch noch Unternehmer. Seine TikTok-Videos sind spritzig, engagiert – und erfolgreich. Der erste offizielle TikTok-«Creator» der HSLU will hoch hinaus. Zum Beispiel ins Weltall. 

Mit Videos über die HSLU – Informatik erreicht KI-Student Yves Zumbühl auf seinem privaten TikTok-Kanal fast 200’000 Views. Dabei berichtet er zum Beispiel von Dingen an seiner Hochschule, die einfach Sinn machen: sprudelndes Wasser aus dem Wasserhahn, ein Gaming-Zimmer, ein Töggelikasten, richtig viele Mikrowellen oder eine 360-Grad-Terrasse.

Relevante Informationen in kreative Videos einbetten

Die HSLU hat seine Videos gesehen und war begeistert. Nun testet Zumbühl die Social-Video-App als erster Creator für seinen Bachelor-Studiengang Artificial Intelligence und Machine Learning (AI-ML).

Dabei darf es bewusst spielerisch zugehen. «Ich habe keine Richtlinien und muss nicht alles so ernst nehmen», sagt Zumbühl. Trotzdem vermittelt er relevante Inhalte. Die Videos haben Servicecharakter und bieten Infotainment, wie das Video über den Selecta-Automaten und das Essen an der HSLU:

TikTok ist ein Social-Media-Kanal und die am meisten heruntergeladene App weltweit. Sie hat über 1 Milliarde aktive Nutzende. Die Jugendlichen sind auf TikTok: 70 Prozent der User gehören der Generation Z an.

Grosse Reichweite mit Themen, die Schülerinnen und Schüler beschäftigen

«Neben der Musik spielt auf TikTok auch der Austausch mit der Community eine wichtige Rolle», sagt der 23-jährige Zuger, der in seinen Videos nur Schweizerdeutsch spricht. «Das Tolle ist, dass TikTokers sich nicht scheuen, Fragen zu stellen.» Einige Antworten verpackt er in neue Videos.

Zum Beispiel «Muss me Matura mache um döte studiere», «Wie gseht din Stundeplan so us?» oder «Entspricht s’Studium dine Vorstellige?» Andere Videos erstellt er aufgrund eigener Ideen. Zum Beispiel, was er im AR-Wahlmodul lernt oder was Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium verdienen.

@hslu_aiml

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♬ Sail – AWOLNATION

Künftig sollen auf dem Kanal des HSLU-Studiengangs auch Zumbühls Mitstudierende zu Wort kommen: Das jüngste Video stammt von einer Mitstudentin und dreht sich um einen kürzlich abgehaltenen Event zu Frauen in der IT.

TikTok braucht Zeit

Für ein 20-Sekunden-Video investiert Yves Zumbühl zwei bis drei Stunden. Am Montag produziert er die Clips für den Rest der Woche. «Kontinuierliches Posten ist wichtig – drei bis vier Videos pro Woche sind ein Muss.» Ebenso wichtig ist es, Videos der Konkurrenz zu konsumieren: «Ich brauche täglich 45 Minuten, um zu wissen, was passiert oder welche Formate Trend sind. Aber Achtung: Der Empfehlungsalgorithmus macht supersüchtig.»

Philosophie, Ethik und Unternehmertum im KI-Studium

Yves Zumbühl ist ein Early Adopter: «Ich probiere alles aus», sagt er. «Egal, ob neue App oder Dienstleistung – ich will herausfinden, ob sie in Zukunft wichtig wird.» Deshalb studiert er auch KI. «Durch das Studium kann ich später in verschiedensten Bereichen arbeiten: Finanzwesen, Bioingenieurwesen oder Softwareentwicklung.»

«Ich will herausfinden, was in Zukunft wichtig wird.»

Zumbühl schätzt die breite Ausrichtung: Das Studium umfasst Philosophie, Ethik und Unternehmertum. «Ich lerne Dinge, die ich in einem reinen Informatik-Studium nicht lernen würde. Das hilft mir auch für meine Arbeit in meinem Start-up.»

Zumbühl hat vor zwei Jahren mit Freunden ReStory gegründet. Eine App, «die hilft, die nächste Mahlzeit zu finden». Momentan ist sie noch in der Pilotphase. Das ReStory-Team ist bei Smart-Up, dem Förderprogramm für Start-ups der Hochschule Luzern. Einst könnte KI ihm dabei helfen, Prozesse zu automatisieren, die heute manuell laufen.

«Das KI-Studium hilft mir für meine Arbeit im Start-up.»

Der Student hat noch ein weiteres Projekt – OneTech. Dort verkauft er zusammen mit einem Freund Upcycling-Computer. Die Start-ups waren auch Auslöser für seine Tiktok-Videos: «Ich wollte Influencer-Marketing machen und habe gesehen, wie teuer das ist. Deshalb baue ich nun meine eigene Marke auf. Mich motiviert es, wenn ich Menschen damit begeistern kann.»

«Ich würde gerne zum Mond fliegen»

Er selbst ist immer wieder fasziniert vom Weltraum. «Ich würde gerne einmal zum Mond fliegen», verrät er. «Die Vorstellung, dass einst Menschen dort leben, gefällt mir.» Im Weltraum sieht er hohes Potenzial: «Man denke nur an die Produktion von Gütern ohne Schwerkraft oder den 3D-Druck von Organen», sagt Zumbühl.

Mit dem Druck von dreidimensionalen Objekten kennt er sich aus: Sein Vater ist Architekt, zu Hause steht ein 3D-Drucker. Letzens hat er eine Erfindung fürs Handy auf TikTok präsentiert. Das blieb nicht unbemerkt: «Alan Frei, Der Entrepreneur und Co-Gründer des Erotik-Online-Shops Amorana, ist auf mich zugekommen.» Zusammen wollen sie das Gadget nun auf den Markt bringen. Worum es geht? Darüber berichtet Yves Zumbühl sicherlich wieder auf TikTok.

Veröffentlicht: 19. Mai 2022

Kreiert TikTok-Videos für den KI-Studiengang der HSLU – Informatik: Yves Zumbühl

Yves Zumbühl

studiert im vierten Semester Künstliche Intelligenz an der HSLU. Vor seinem Studium lernte er Applikationsentwickler bei Roche. Später leistete er Zivildienst bei einem Projekt gegen Korruptionsbekämpfung in Laos und beim Robotik-Team der ETH Zürich. Nach dem Studium möchte er weitere Erfahrungen im Bereich Data Science und KI sammeln.

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