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Studierende tüfteln an künstlicher Intelligenz für lokale Firmen

Studierende tüfteln an künstlicher Intelligenz für lokale Firmen
Gesucht wurden KI-Lösungen für verschiedene Projekte. Auf dem Bild zu sehen ist Roboter Nao, der die Gebärdensprache lernen sollte.

Die Hochschule Luzern – Informatik brachte lokale Unternehmen mit in- und ausländischen Studierenden zu einem Thema zusammen: Künstliche Intelligenz.

Beim Kick-off-Event der «Lucerne Winter School» trafen sich alle zum ersten Mal: Die 5 Unternehmen, die 15 Studierenden und die Coaches der Hochschule Luzern – Informatik. Die Firmen erklärten, welche Ziele sie mit künstlicher Intelligenz erreichen wollten und dann ging es auch schon los. In 3.5 Tagen sollten sich alle wieder treffen. Dem besten Team winkte Ruhm, Ehre und ein kleines Geschenk in Form eines Bluetooth Lautsprechers.

Verrückte Ideen für die Raiffeisenbank

Mit dabei war Railab, das Zukunftslabor der Raiffeisenbank. Sie suchten nach «verrückten Ideen» für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die dem Kunden hilft, seine Finanzen zu managen. Die Studierenden erhielten zwei anonymisierte Datensets, die sie analysierten. Daraufhin empfahlen sie ein «intelligentes» Konto mit «Banking Buddy Bot», der Sparpotentiale aufzeigt, den Kontostand voraussagt oder warnt, wenn es verdächtige Abbuchungen gibt. «KI ist ein sehr grosses Gebiet und die besten Algorithmen zu finden, dauert lange», stellte die Gruppe fest. Der Auftraggeber war zufrieden: «Wir haben uns Zeit genommen, Use Cases zu fokussieren und zu verwerfen. Dass wir keine fertige Lösung erhalten würden, war uns von Anfang an klar.»

Künstliche Intelligenz für die Zuger Kirschtorte?

Mit der Zuger Kirschtorte die Westschweiz erschliessen – das wollte die Bäckerei Speck. «Wie sollen wir da KI integrieren?», fragte sich die Studierendengruppe. Dann merkten sie: KI kann auch versteckt angewendet werden. Die Gruppe analysierte die Verkaufsdaten und konnte so empfehlen, wann und wo Speck künftig Werbung in der Westschweiz schalten könnte. Auch eine Facebook-Seite mit Chatbot, der auf Schlüsselwörter wie «Preis» oder «Grösse» reagiert, haben sie erstellt. Speck wird die Ideen weiterverfolgen. Was die Zuger Kirschtorte mit dem neuen Datenschutzgesetz der EU zu tun hat, lesen Sie hier.

KI als Museumsspezialist und bester Freund

iArt suchte eine KI-Anwendung, die «Museumsspezialistin und beste Freundin ist». Die Lösung sollte individuelle Rundgänge vorschlagen und museumsübergreifend funktionieren. Einen heissen Tipp erhielt die Gruppe von ihrem Coach: Der Schlüssel könnten die Beschreibungen der Ausstellungsobjekte sein. Ähnliche Objekte haben ähnliche Texte – ein Umstand, den der Word embedding-Algorithmus des Departements Informatik nutzt. «Der Algorithmus ist kompliziert, wir haben ihn in der kurzen Zeit nicht komplett verstanden», so die Gruppe. Sie machten den Test und liessen ihre Kolleginnen und Kollegen sowie den Algorithmus ähnliche Bilder finden. Die Maschine war zwar nur halb so gut wie der Mensch, doch die Lösung hat Potential. Der Ansatz wird nun in einem Forschungsprojekt mit dem Departement Informatik weiterverfolgt.

Verständigungsprobleme mit Roboter Nao

Roboter Nao die Gebärdensprache beibringen, klingt lustig, war für die Gruppe jedoch sehr anspruchsvoll. «Wir hätten Google Assistant einbauen müssen, doch das war zu aufwändig in der knappen Zeit», sagte die Gruppe. So haben sie die eingebaute Technologie verwendet und Nao Gesten, beispielsweise für «Auto» oder «Trump», beigebracht.

«Dinosaurier mit Biss» hängt alle ab

Die Firma Kistag ist spezialisiert auf Verpackungen. Ihre Vision: «Der Kunde gibt die Parameter auf unserer Plattform ein und eine KI-Lösung ermittelt die ideale Verpackung». Die Frage war: Welches sind die richtigen Eingabeparameter? Als diese feststanden, entwickelte die Gruppe einen Dialog, um Daten zu gewinnen und das System zu trainieren. Eine bewährte Methode, von Student Tobias Kreienbühl auch «Dinosaurier mit Biss» genannt. Die Gruppe wurde mit ihrer Arbeit Kurssieger, nicht zuletzt auch, weil die Lösung schon am meisten ausgereift war.

«Wir konnten aus der ersten Durchführung der Winter School gute Erfahrungen für die nächste sammeln. Und wir bleiben dem Grundsatz des Konzepts treu, denn Studierende und Firmen auf diese interaktiv Weise zusammenzubringen ist definitiv der Weg für die Zukunft.», schliesst Prof. Dr. Sita Mazumder.

Pepper, der grosse Bruder von Nao, umringt von Studierenden.

Internationaler Austausch beim Fondue-Plausch.

Der Komfort wird wichtiger als die Marke, erklärte das Railab am Kick-off-Event.

Roboter Nao die Gebärdensprache beizubringen, war keine leichte Aufgabe.

Ende der Woche präsentierten alle ihre Ergebnisse.

Die Gruppensieger haben mit ihrem «Dinosaurier mit Biss» überzeugt.

Lucerne Winter School 2019

Die nächste Durchführung der Lucerne Winter School ist für Februar 2019 geplant. Das Kernthema dieser Durchführung ist noch nicht bestimmt. Zu welchem Thema hätten Sie eine Aufgabenstellung? Welche Herausforderungen der digitalen Zukunft beschäftigt Ihr Unternehmen am meisten? Aktuelle Informationen finden Sie hier. Kontakt: international-i@hslu.ch 

CAS Artificial Intelligence/Künstliche Intelligenz (AI/KI)

Der Weiterbildungskurs bietet einen fundierten Einstieg in die Algorithmen der KI und vermittelt grundlegendes Wissen zu allen wichtigen Teilgebieten der KI.

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