Roman Peter ist ein Informatik-Absolvent mit einem unkonventionellen Lebenslauf. Nach fünf Jahren in der IT-Security machte er sich auf zur grossen Weltreise. In Südthailand blieb er hängen. «Der angeschwemmte Müll hat mich schockiert», erinnert sich Peter. Er organisierte mit mit der lokalen Bevölkerung und Gästen aus aller Welt Aufräumaktionen. Aus diesen sogenannten «Clean-ups» entstanden eine Bewegung und die Hilfsorganisation Trash Hero World. «Ich habe mein Geld nicht mehr in die Weltreise investiert, sondern in <Güsel>», sagt Roman Peter und schmunzelt.
Seitdem sind zehn Jahre vergangen. Trash Hero ist in über 13 Ländern aktiv und hat über 20’000 Clean-ups durchgeführt. Auch Schweizer Städte wie Luzern, Bern, Zug oder Zürich haben Untergruppen.
Clean-ups allein lösen das Problem nicht
Roman Peter ist realistisch: «Die Clean-ups allein lösen das Problem nicht. Wir transportieren Müll von A nach B. Die Clean-ups helfen aber für das Bewusstsein. Trash Hero versteht sich heute deshalb auch als Plattform, welche für das Thema Plastikverschmutzung sensibilisiert.»
Peter arbeitet ehrenamtlich für die Hilfsorganisation. Er finanziert sich mit einem Teilzeitjob im Geschäft seines Bruders. Hier kann er ab und zu noch sein Informatik-Wissen einbringen. Die Arbeit für Trash Hero motiviert und inspiriert ihn: «Am meisten treibt mich an, dass die Trash-Hero-Bewegung so bedeutend ist für die Bevölkerung vor allem in Südostasien. Die Kinder fühlen sich an den Clean-ups als Heldinnen und Helden. Es ist schön, ein kleiner Teil dieses Puzzles sein zu dürfen.»
Auf globaler Ebene mitdiskutieren
2022 haben die UN-Mitgliedsstaaten entschieden, dass Plastik ein globales Problem ist. Bis Ende 2025 soll ein weltweit verbindlicher Vertrag erarbeitet werden, der die Plastikverschmutzung beenden soll. Seit März 2022 ist Trash Hero World für die Umweltversammlung der Vereinten Nationen akkreditiert. «Darauf sind wir stolz», sagt Peter. «Dies ermöglicht es uns, Einfluss zu nehmen und uns für unser Anliegen einzusetzen.»
Gegen die Plastikverschmutzenden
Roman Peter hat seine Prinzipien. Von denen weicht er nicht ab. «Wir nehmen keine Spendengelder an von Firmen die Teil des Plastik-Problems sind. Hier sind wir sehr radikal.»
Trash Hero analysiert und zählt den gesammelten Abfall. «Mit unseren Daten können wir einen Beitrag leisten. So liefert Trash Hero World Daten für den Brand Audit Report. Dieser jährlich globale Bericht, zeigt auf, von welchen Firmen am meisten Abfall in der Natur landet. An oberster Stelle stehen immer dieselben Konzerne: so zum Beispiel Nestlé, Unilever, Coca-Cola, Pepsi und Philip Morris.»
Was Trash Hero World jedoch gerne annimmt, sind helfende Hände: Etwa 350 Freiwillige investieren regelmässig ihre Zeit. «Wir schätzen Menschen, die Cleanups organisieren, an Schulen über Plastikverschmutzung sprechen oder Projekte zur Reduzierung von Plastik leiten, genauso wie diejenigen mit Kenntnissen in Buchhaltung oder Programmierung, oder schauspielerischem Talent für Videos – wir können jede Art von Unterstützung gebrauchen.»
Informatik-Blog abonnieren: Hier erhalten Sie Tipps und Neuigkeiten aus der Welt der IT. Wir porträtieren Menschen und schreiben über Technologien, welche die Hochschule Luzern – Informatik mitprägen. Abonnieren Sie unseren Blog und bleiben Sie informiert.
Aktuelles aus unserem Departement auf LinkedIn. 👀 Jetzt folgen!
Kommentare
1 Kommentare
Jörg Hofstetter
Tolle Aktion! Wünsche viel Erfolg.
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.