Jedes Jahr erleben rund 16’000 Frauen in der Schweiz eine postpartale Depression, auch bekannt als Wochenbettdepression. Diese Depression geht weit über die typischen «Baby-Blues» hinaus und kann schwerwiegende Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Mutter und die Mutter-Kind-Bindung haben. Anhaltende Traurigkeit, Erschöpfung und ambivalente Gefühle überschattet die Freude über das Neugeborene und belasten die Betroffenen.
Für ihre Bachelorarbeit im Studiengang Digital Ideation entwickelten Lina Haag und Valerie Bachmann eine App für Personen, die an einer postpartalen Depression (PPD) leiden. Die Erkrankung gilt bis heute als Tabuthema und ist wenig erforscht, obwohl über 20 Prozent der Frauen und über zehn Prozent der Väter davon betroffen sind. Die Symptome einer PPD sind etwa depressive Verstimmungen, Angstzustände, Schlafstörungen und Suizidgedanken. Lina Haag und Valerie Bachmann entwickeln eine App, die Personen hilft, eine postpartale Depression durchzustehen
Lina Haag und Valerie Bachmann stellen ihre Abschlussarbeit «Soluna – Gemeinsam zurück ins Licht» vor. Durch ihren Designprozess entwarfen die beiden einen Prototypen einer App, die bei postpartaler Depression unterstützen kann.
Haag, die mit Schwerpunkt Design studiert, und Bachmann, deren Schwerpunkt auf der Informatik liegt, kontaktierten den Verein Postpartale Depression Schweiz (demnächst Periparto Schweiz). Sie stiessen dort auf so offene Ohren, dass der Verein ihnen nicht nur Ansprechpartnerinnen vermittelte, sondern ihre Idee auch weiterentwickeln möchte.
In den Gesprächsinhalten mit Betroffenen suchten Haag und Bachmann nach Mustern und Gemeinsamkeiten im Ablauf einer PPD, um die Ursachen der Erkrankung zu analysieren, die zentrale Problemstellung zu identifizieren und Lösungsansätze zu erkennen. «Oft hilft es Betroffenen bereits, zu merken, dass sie mit ihrer Situation nicht allein sind», sagt Haag.
Deshalb können sie in der App nach Patinnen und Paten suchen, die in Video- und Audioformaten von Erfahrungen mit PPD, über ihren Krankheitsverlauf und ihre Symptome berichten und Tipps geben, was ihnen geholfen hat, wieder gesund zu werden. Nach dem Studium wollen Bachmann und Haag die App so perfektionieren, dass sie in das Unterstützungsangebot des Vereins integriert werden kann und Betroffene direkt nach dem für sie passenden Angebot suchen oder eine Patin oder einen Paten kontaktieren können.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag über die Abschlussarbeiten der Werkschau der Hochschule Luzern – Design Film Kunst auf der News-Plattform der Hochschule Luzern. Entdecken Sie dort weitere Videos von Abschlussarbeiten zum Thema Digitalität.
Veröffentlicht am: 9. Juli 2024
Autorin: gekürzte Version eines Beitrages von Valeria Heintges
Film: Sonja Berta
Schnittstelle zwischen Design und Informatik: Im Bachelor Digital Ideation entwickeln Studierende in interdisziplinären Teams Projekte, die Technologie, Design und zukunftsorientiertes Denken verbinden. Sie wählen eine Spezialisierung – Informatik für technikaffine oder Design für kreative Gestaltende – und kreieren digitale Lösungen mit gesellschaftlichem Mehrwert. Sie arbeiten später als Game Designerin/Developerin, Grafiker, UX Designerin, Interaction Designer oder Web Designerin/Developerin.
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