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Nachhaltige Entwicklung: Auch die IT leistet ihren Beitrag

Nachhaltige Entwicklung: Auch die IT leistet ihren Beitrag
Zusammen für die Sustainable Development Goals (SDGs): Die Studierenden des Master of Science in IT, Digitalization & Sustainability (ITDS) setzten sich in der Einführungswoche zu ihrem Studiengang Anfang September mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung auseinander.

Die Informatik kann mithelfen, unsere Welt nachhaltig weiterzuentwickeln. Wie? Das lernen Studierende im Master-Studiengang IT, Digitalization & Sustainability.

Anlässlich des heutigen SDG Flag Day, der auf die Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen aufmerksam macht, teilen unsere Studierenden Alexis Schaffer, Hang Dong und Marc Rölli im Interview ihre persönlichen Ansichten zum Thema Nachhaltigkeit, zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung und ihrem Studium.

Alexis Schaffer, wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für Sie persönlich?

Alexis Schaffer: Für mich ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema, weil ich denke, dass es unser Ziel sein sollte, die Welt besser zu hinterlassen, als wir sie vorgefunden haben. Für die zukünftigen Generationen, die die gleichen Möglichkeiten haben sollten, wie wir sie hatten.

Finden Sie es wichtig, dass sich die HSLU aktiv für Nachhaltigkeit und die SDGs einsetzt?

Ja, denn um Nachhaltigkeit wirklich in die Welt zu bringen, gibt es keinen besseren Weg als den über Bildung.

«Bildung ist der beste Weg, um Nachhaltigkeit in die Welt zu bringen»

Alexis Schaffer, Student Master IT, Digitalization & Sustainability

Sehen Sie die IT als einen Bereich, der wesentlich zur Erreichung der SDGs beitragen kann?

Ja, denn IT ist heutzutage überall. IT prägt derzeit durch Digitalisierung und Automatisierung die meisten Arbeitsbereiche und kann eine wichtige Rolle bei der Entwicklung nachhaltigerer Ansätze spielen. Ich denke dabei vor allem an die Energieoptimierung, die mit IT-Systemen und erneuerbaren Energien erreicht werden kann.

Die SDGs: Ziele für eine bessere Welt

Die Sustainable Development Goals (SDGs) der UNO-Agenda 2030 umfassen 17 Ziele, die Themen wie Klimaschutz, Armutsbekämpfung und soziale Gerechtigkeit behandeln. Jedes Ziel hat Unterziele und messbare Indikatoren, die den Fortschritt sowohl global als auch national verfolgen.

Trotz Halbzeit sind erst 16 Prozent der Ziele auf Kurs. Auch in der Schweiz stehen einige SDGs im Fokus, insbesondere verantwortungsvoller Konsum und Produktion (SDG 12), weniger Ungleichheit (SDG 10), Klimaschutz (SDG 13) und der Erhalt der Biodiversität (SDG 15).

Zwar schneidet die Schweiz im «Sustainable Development Report» relativ gut ab; im SDG-Index belegt sie Rang 22 von 167 bewerteten Ländern. Doch der sogenannte «Spillover-Score» fällt für die Schweiz beschämend schwach aus – Rang 163 von 166 bewerteten Ländern. Der Spillover-Score misst die negativen Auswirkungen des Handelns eines Landes auf die Fähigkeit anderer Länder, sich nachhaltig zu entwickeln. Hier gelangst du zum Factsheet über die Schweiz: https://dashboards.sdgindex.org/profiles/switzerland


Was halten Sie davon, dass Nachhaltigkeit ein Teil Ihres IT-Studiums ist? War dies ein entscheidender Faktor für Sie?

Für mich war es kein ausschlaggebender Faktor. Aber ich denke, es ist eine grossartige Idee, beide Fächer miteinander zu verknüpfen, da sich die IT derzeit stark weiterentwickelt und die Zukunft unserer Gesellschaft prägt. Die Verknüpfung mit der Nachhaltigkeit in unserem Studiengang wird uns darauf vorbereiten, die Zukunft der IT nachhaltiger zu gestalten.

Sie haben sich in der Einführungswoche intensiv mit den SDGs auseinandergesetzt. Wie haben Sie dies erlebt?

Es war interessant und ein tiefer Einblick in die SDGs. Wir hatten viele Diskussionen mit Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Hintergründen darüber, was die SDGs für sie bedeuten. Es gab einige grosse Unterschiede, insbesondere bei der Priorisierung der Ziele. Wir haben auch zwei interessante Gastvorträge über Greenwashing und über die Nachhaltigkeitsarbeit des Unternehmens Mobility gehört.

Alexis Schaffer

Alexis Schaffer studiert seit September im Master-Studiengang IT, Digitalization & Sustainability. Zuvor hat er Computer Science studiert. Er ist 22 Jahre alt und österreichisch-französischer Doppelbürger.

Lesen Sie hier das Interview mit Studentin Hang Dong


Hang Dong, wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für Sie persönlich?

Hang Dong: Für mich ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Teil meines Lebens. Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass wir alle die Verantwortung haben, einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft zu nehmen. Auch wenn unser individueller Beitrag klein erscheint, können kleine, regelmässige Handlungen zu grossen Veränderungen führen. Besonders angesichts globaler Probleme wie dem Klimawandel denke ich, dass wir uns nicht nur auf Regierungen oder Unternehmen verlassen können – jede Person sollte achtsam sein und Veränderungen vornehmen. Zum Beispiel, indem wir weniger Abfall produzieren oder nachhaltigere Konsumentscheidungen treffen. Das liegt mir sehr am Herzen.

Finden Sie es wichtig, dass die HSLU sich aktiv für Nachhaltigkeit und die SDGs (Sustainable Development Goals) einsetzt?

Ich finde es nicht nur wichtig, sondern notwendig. Als Bildungsinstitution hat die HSLU die Verantwortung, sozial verantwortliche Fachkräfte auszubilden. Durch das Engagement für die SDGs kann die Hochschule uns nicht nur mit Wissen und Fähigkeiten ausstatten, sondern uns auch inspirieren, die Welt aus einer grösseren Perspektive zu betrachten. Besonders im IT-Bereich, wo Technologie die Welt verändert, kann es einen grossen Einfluss auf die Gesellschaft haben, wenn wir sie einsetzen, um Nachhaltigkeit zu fördern.

Sehen Sie die IT als einen Bereich, der wesentlich zur Erreichung der SDGs beitragen kann? Wenn ja, in welchen Bereichen?

Absolut, der IT-Bereich hat grosses Potenzial, um zur Erreichung der SDGs beizutragen. Erstens können Datenanalyse und künstliche Intelligenz helfen, komplexe Nachhaltigkeitsprobleme besser zu verstehen und zu lösen, wie zum Beispiel bei der Klimavorhersage und der Optimierung der Energieeffizienz. Zweitens kann Blockchain-Technologie die Transparenz in Lieferketten erhöhen und sicherstellen, dass Produkte nachhaltiger produziert und transportiert werden. Ausserdem kann IT in Bereichen wie Bildung und Gesundheit eingesetzt werden, um den Zugang zu verbessern und die Effizienz zu steigern. Das fördert soziale Gerechtigkeit und Inklusion.

Welche Massnahmen könnte die HSLU ergreifen, um ihr Engagement für die SDGs weiter zu verstärken?

Ich denke, die HSLU könnte ihr Engagement für die SDGs verstärken, indem sie mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit und praxisorientierte Projekte fördert. Zum Beispiel könnte die Hochschule mehr Möglichkeiten bieten, dass Studierende mit lokalen Unternehmen oder Gemeinschaften an nachhaltigen Entwicklungsprojekten arbeiten.

Was halten Sie davon, dass Nachhaltigkeit ein Teil Ihres IT-Studiums ist? War dies ein entscheidender Faktor für Sie?

Am Anfang habe ich mich nicht speziell auf Nachhaltigkeit fokussiert, als ich dieses Studienprogramm gewählt habe. Aber je tiefer ich in das Studium eingetaucht bin, desto mehr habe ich den grossen Wert erkannt, Nachhaltigkeit in die IT zu integrieren. Der IT-Bereich ist sehr vielfältig, und diese Technologien beeinflussen letztlich die Gesellschaft und die Umwelt. Wenn wir bei der Technologieentwicklung immer die SDGs im Blick behalten, werden unsere Arbeiten viel bedeutungsvoller sein.

Sie haben sich in der Einführungswoche intensiv mit den SDGs auseinandergesetzt. Wie haben Sie dies erlebt?

Die Einführungswoche zu den SDGs hat mich sehr beeindruckt. Sie hat mir ein breiteres Verständnis der globalen Nachhaltigkeitsziele vermittelt und mir gezeigt, welches Potenzial die IT hat, um diese zu erreichen. Ich habe einige Vorträge besucht, vor allem Diskussionen über grüne Technologie, die mich sehr berührt haben. Diese Aktivitäten haben meinen Sinn für die Rolle der IT gestärkt und wie ich meine Fähigkeiten einsetzen kann, um zur Nachhaltigkeit beizutragen.

Hang Dong studiert seit September im Master-Studiengang IT, Digitalization & Sustainability. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in International IT Management. Sie ist 29 Jahre alt und kommt aus China.

Lesen Sie hier das Interview mit Student Marc Rölli


Marc Rölli, wie wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit für Sie persönlich?

Nachhaltigkeit ist mir wichtig. Auch wenn ich vielleicht nicht das perfekte Vorbild bin, da ich gerne reise, achte ich immer darauf, wie ich bessere und nachhaltigere Entscheidungen treffen kann. Ich sehe mich als eine Person, die sich dessen bewusst ist und ständig nach Wegen sucht, Dinge verantwortungsbewusster anzugehen. Beruflich ist mein Ziel, Unternehmen dabei zu helfen, einen positiven Einfluss zu nehmen, indem ich mein Fachwissen in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaft und Informationstechnologie nutze, um Nachhaltigkeit in ihren Prozessen zu fördern.

Finden Sie es wichtig, dass die HSLU sich aktiv für Nachhaltigkeit und die SDGs (Sustainable Development Goals) einsetzt?

Absolut, die HSLU sollte in diesem Bereich ein Vorbild sein. Sie bildet die Führungskräfte von morgen aus, deshalb ist es entscheidend, dass sie beim Thema Nachhaltigkeit und den SDGs mit gutem Beispiel vorangeht.

Sehen Sie die IT als einen Bereich, der wesentlich zur Erreichung der SDGs beitragen kann? Wenn ja, in welchen Bereichen?

Ja, IT spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Nachhaltigkeit und trägt in mehreren wichtigen Bereichen dazu bei. Sie hilft dabei, den Energieverbrauch zu optimieren, zum Beispiel durch Technologien wie Cloud Computing, energieeffiziente Rechenzentren und intelligente Infrastrukturen, die durch das Internet der Dinge (IoT) gesteuert werden. Ausserdem kann die IT dazu beitragen, Ressourcenverschwendung zu reduzieren, indem sie die digitale Transformation vorantreibt, papierlose Abläufe ermöglicht und die Effizienz verbessert. Technologien wie künstliche Intelligenz und Blockchain sind ebenfalls wichtig, um eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, zum Beispiel durch eine bessere Transparenz in Lieferketten oder ein verbessertes Wissensmanagement. IT kann sicher auch in vielen anderen Bereichen einen Beitrag leisten.

Welche Massnahmen könnte die HSLU ergreifen, um ihr Engagement für die SDGs weiter zu verstärken?

Die HSLU könnte Nachhaltigkeit stärker in ihren Lehrplan integrieren, sodass es nicht nur ein Thema in bestimmten Kursen ist, sondern eine Perspektive, durch die alle Fächer gelehrt werden. Ausserdem könnten sie mehr Forschung und Partnerschaften mit Unternehmen und Gemeinden fördern, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren. Wenn Studierende ermutigt würden, an realen Nachhaltigkeitsprojekten oder Innovationen zu arbeiten, würde das ihr Engagement weiter stärken.

Was halten Sie davon, dass Nachhaltigkeit ein Teil Ihres IT-Studiums ist? War dies ein entscheidender Faktor für Sie?

Ich schätze es, dass Nachhaltigkeit Teil des Programms ist, weil es den Übungen und Projekten, an denen wir arbeiten, mehr Tiefe verleiht. Es fordert uns heraus, Probleme mit Blick auf Nachhaltigkeit zu lösen, was sich sehr sinnvoll anfühlt. Allerdings war Nachhaltigkeit für mich nicht der Hauptgrund, dieses Studium zu wählen. Ich war mehr an den technischen Kursen, der internationalen Umgebung und dem Standort des Programms interessiert.

Sie haben sich in der Einführungswoche intensiv mit den SDGs auseinandergesetzt. Wie haben Sie dies erlebt?

Die Einführungswoche war eine gute Möglichkeit, meine Mitstudierenden kennenzulernen und einen sanften Einstieg ins Programm zu finden. Es hat uns Nachhaltigkeit auf eine allmähliche Weise nähergebracht, sodass wir über das Thema aus verschiedenen Perspektiven nachdenken konnten. In unserer vielfältigen Gruppe von Studierenden mit unterschiedlichen Hintergründen und Kulturen brachte jeder seine eigenen Erfahrungen und Ansichten zum Thema Nachhaltigkeit mit. Diese Vielfalt an Gedanken machte den Startpunkt für ein tieferes Engagement mit den SDGs im Verlauf des Programms besonders wertvoll.

Marc Rölli studiert seit September im Master-Studiengang IT, Digitalization & Sustainability. Er hat einen Bachelor in Business Engineering | Innovation. Er ist 26 Jahre alt und kommt aus der Schweiz.

Der SDG Flag Day an der HSLU – Informatik

Am 25. September 2024 hisst auch die Hochschule Luzern – Informatik zum zweiten Mal die SDG-Flagge anlässlich des SDG Flag Day.

Plakate: Im Lichthof im 2. OG gibt es eine kleine Ausstellung mit Flip-Charts von Studierenden zu den SDGs. Diese haben sie im Rahmen der Einführungswoche für den Master in IT, Digitalisierung & Nachhaltigkeit erarbeitet.

Karten-Spiel: Für die spielerische Auseinandersetzung mit den SDGs kann man an diesem Tag das Karten-Spiel «Sustainable Development Geek» ausprobieren. Es regt dazu an, über Nachhaltigkeitsthemen nachzudenken und zu diskutieren.

Umfrage: Mach mit und gewinne einen SBB-Gutschein

Studierst oder arbeitest du an der HSLU? Dann nimm an unserer Umfrage zu den SDGs teil und sag uns deine Meinung. Mit etwas Glück kannst du einen SBB-Gutschein im Wert von CHF 100.– gewinnen. Teilnahmefrist ist der 31. Oktober 2024.

Die SDGs und das Departement Informatik der HSLU

Das !mpact-Team engagiert sich für Nachhaltigkeit am Departement Informatik. Mehr Informationen zum Engagement der Hochschule Luzern – Informatik im Rahmen der Agenda 2030 gibt es hier.

Deine Ideen zählen!
Ob in Projekt-Arbeiten oder dem Alltag auf dem Campus – teile deine nachhaltigen Ideen und gestalte aktiv mit. Melde dich beim !mpact-Team.

Nachhaltigkeitsnetzwerke für engagierte Studierende

Folgende Studierenden-Initiativen freuen sich über alle Interessierten, die sich für nachhaltige Fragen und Lösungen stark machen möchten.

VENALU – Verein für Nachhaltigkeit Luzern  

ENNA – Engagierte für eine nachhaltige Hochschule Luzern  

Veröffentlicht am: 25. September 2024
Von: Yasmin Billeter

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