Von Sven Eisenring, Teilnehmer des CAS Cloud and Platform Manager
Geschäftskritische Anwendungen in der Cloud erfordern maximale Zuverlässigkeit. Service Level Agreements (SLAs) definieren genau, wie verfügbar und leistungsfähig Microsoft-Azure-Dienste sein müssen – und was passiert, wenn etwas schiefgeht.
Azure SLAs verstehen heisst, die Kontrolle über Cloud-Verfügbarkeiten zu haben. Im CAS Cloud and Platform Manager zeigen wir, wie man SLAs clever nutzt, Composite SLAs berechnet und Ausfälle entspannt managt.
Co-Programmleiter Oliver Gilbert zu diesem Blogbeitrag aus dem CAS Cloud and Platform Manager
Damit du Ausfälle minimieren und die Kosten im Griff behalten kannst, ist es entscheidend, die Bedingungen von Microsoft zu kennen. Nur so gelingt es dir, «Composite SLAs» zu berechnen. Ausserdem stimmst du die Verfügbarkeit deiner Anwendungen optimal mit deinem Business ab und machst im Ernstfall Service-Gutschriften geltend.
Darin beschreibt Microsoft jeden Online-Service mit folgenden Punkten:
Ausnahmen: Wann SLAs nicht greifen
In bestimmten Fällen gelten die SLAs nicht. Microsoft führt 13 Punkte auf, bei denen Leistungs- oder Verfügbarkeitsprobleme nicht unter die SLAs fallen. Dazu gehören Naturkatastrophen, Kriege, Terroranschläge, Aufstände und staatliche Massnahmen.
Alexey Polkovnikov, ein Microsoft Cloud Solution Architect, hat eine grafische Übersicht der SLAs auf dieser Website veröffentlicht. Diese zeigt die Verfügbarkeit der Azure-Services sowie das Datum der letzten Revision und gibt kurze Infos zu den Release Notes.
Derzeit ist «Azure DNS» der einzige Azure-Service mit einer definierten Verfügbarkeit von 100 Prozent. Danach folgen Apache Cassandra MI, Cosmos DB und Redis Cache mit einem SLA von 99,999 Prozent. Es gibt auch Services mit einem SLA von 99.995, 99.99, 99.95 und 99.9 Prozent sowie einige ohne SLA wie Cost Management.
Composite SLAs: Verfügbarkeiten bei mehreren Services berechnen
Wenn eine Applikation aus mehreren Azure-Services besteht und ein SLA für die Applikation berechnet werden soll, spricht man von einem «Composite SLA». Die Berechnung ist in der Theorie einfach. Doch je komplexer die Applikation und je mehr Azure-Services im Einsatz sind, desto aufwendiger wird die Berechnung des «Composite SLA».
Bei seriell verbundenen Services ist das «Composite SLA» geringer als das kleinste SLA eines einzelnen Azure-Services. Ein wichtiger Aspekt bei der Berechnung des «Composite SLA» ist die Netzwerkanbindung von Azure. Wenn deine Verbindung über das Internet läuft, kann man keine SLA-Berechnung durchführen.
Verfügbarkeit optimieren: Netzwerk-Anbindung und Design-Entscheidungen
Es nützt also nichts, deine Applikation in Microsoft Azure hochredundant auszulegen, wenn die Verbindung über das Internet läuft und die Nutzung nur intern erfolgt. Du brauchst also Services mit einem SLA für die Netzwerk-Anbindung. Mit Azure Express Route und einem geeigneten Hub-and-Spoke-Design ist dies möglich. Diese Services haben einen definierten SLA-Wert und können im «Composite SLA» mitberechnet werden.
Eigenverantwortung gefragt: SLAs aktiv überwachen
Microsoft informiert auf der Webseite Service Health Status über aktuelle Ausfälle in Microsoft Azure, Power Platform und Microsoft 365. Fall du Service-Gutschriften erhalten willst, musst du die SLAs überwachen. Sollte der Fall eintreten, dass ein SLA nicht eingehalten wurde, musst du dies Microsoft mittels eines Support-Tickets melden.
In diesem Ticket beschreibst du, welcher Dienst aus welchem Grund nicht ordnungsgemäss funktioniert hat, und gibst die Zeitspanne des Ausfalls an. Microsoft wird dies prüfen und gegebenenfalls eine entsprechende Service-Gutschrift in einer der nächsten Abrechnungsperioden vergüten.
Veröffentlicht am: 14. Februar 2025
Hinweis: Dieser Blogbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS Cloud and Platform Manager verfasst. Er wurde geprüft und redaktionell aufbereitet.
Sorgt für Cloud Excellence: Sven Eisenring ist Wirtschaftsinformatiker bei Raiffeisen Schweiz. Er begleitet Cloud-Projekte und ist Mitglied im Cloud Center of Excellence (CCoE). An der Hochschule Luzern – Informatik besuchte er das CAS Cloud and Platform Manager.
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