Studium

So lebt es sich im Silicon Valley

So lebt es sich im Silicon Valley
Wie eine Oase in der Grossstadt präsentiert sich der Kreis aus Palmen am «Circle of Palms Plaza» inmitten von San Jose – der Stadt, welche für sechs Wochen das Zuhause unserer Studierenden ist.

Von den kleinen aber feinen Unterschieden im Silicon Valley berichten unsere Wirtschaftsinformatik-Studierenden in ihrem zweiten Gastbeitrag.

Während der International Project Experience können wir in Teams ein IT-Projekt für ein Unternehmen im Silicon Valley realisieren. Mit dem Aufenthalt tauchen wir aber auch ein in die amerikanische Kultur. Dabei sind uns einige Unterschiede aufgefallen:

Das soziale Gefälle ist riesig…

Obwohl wir uns bewusst sind, dass nicht alle Länder ein so gut funktionierendes Sozialsystem wie die Schweiz haben, waren wir überrascht, wie viele Obdachlose es hier neben den gutverdienenden Techies gibt. In manchen Stadtteilen tummeln sich fast an jeder Ecke Menschen, die nach ein paar Pennys fragen. Manche schlafen gleich neben den Mülleimern, andere schreien herum, wieder andere führen einen Monolog.

… die Portionsgrössen auch.

Lebensmittel sind hier keineswegs günstiger als in der Schweiz. Dafür sind die Portionen meist überdimensional. Es gibt nicht einen Liter Milch, sondern eine Gallone (3.78 Liter), nicht sechs oder zehn Eier, sondern 18 Stück. Beim Betreten eines Ladens landet man nicht wie gewohnt in der Obst- und Gemüse-Abteilung, diese befindet sich erst ganz am Ende. Einmal gefunden besticht das spärliche Angebot weder durch Vielfalt noch durch Inlandprodukte. Wer auf einen gesunden Lebensstil achten will, muss tiefer in die Tasche greifen und in spezialisierte Geschäfte gehen.

Die Autolenker sind sehr sozial…

Bei den ganzen Autos auf der Strasse keine Selbstverständlichkeit. Es wird immer Platz gewährt, um die Spur auf der riesigen Autobahn, mit vier bis sechs Fahrspuren pro Richtung, zu wechseln oder sich noch irgendwo «reinzuschieben», wenn aus Versehen falsch abgebogen wurde. 

… die Projektpartner nicht immer.

So verständnisvoll die Amerikaner auf der Strasse sind, während der Projektarbeiten haben wir auch anderes erlebt. So wurden zum Beispiel schon Meetings kurzfristig abgesagt oder die Sitzungsteilnehmenden waren gleichzeitig noch in andere Besprechungen involviert.

Oberflächlichkeit gehört zur Kultur…

In Sachen Kommunikation «ticken» die Amerikaner anders. Hier wird jeder schnell zum besten Kumpel, eine Einladung zum Barbecue ist gang und gäbe und die Kontaktkarten sind schnell getauscht. Dies darf nicht falsch verstanden werden, am nächsten Tag wird man vielleicht nicht mehr erkannt. Die Amerikaner sind sehr kontaktfreudig, «Hello! How are you?» ist hier die Standard-Begrüssungsfloskel und für einen Smalltalk ist sich niemand zu schade.

… Perfektionismus weniger.

Während wir in der Schweiz ein besonderes Augenmerk auf die Qualität legen, ist hier Show gefragt. Je grösser und ausgefallener desto besser. Bei den Pitch-Events wird vielfach das Gelbe vom Ei versprochen. Jeder möchte noch etwas besser sein als der Vorherige. Wir versuchen diese Mentalität in die Projekte einfliessen zu lassen, tun uns aber schwer, den Hang zum Perfektionismus hinter uns zu lassen. Auch haben wir gemerkt, dass wir zu ehrlich sind. Kritische Äusserungen gegenüber dem eigenen Projekt sind nicht gerade erwünscht, ein wenig «übertreiben» jedoch schon.

Fazit: Hier treffen Kulturen aufeinander

Das Silicon Valley ist nicht nur ein Magnet für Nerds, IT-Fachleute, Startup-Visionäre und Investoren. Es ist ein multikultureller Ort  – über 50 Prozent der Bevölkerung in San Jose ist nicht in den USA geboren. Was alle eint, ist der Traum vom grossen Erfolg. Be the next unicorn! Die Gegend hier ist definitiv eine Reise wert, sei es aus geschäftlichem Interesse oder aus reiner Neugierde gegenüber dem Unbekannten und dem Zusammenleben verschiedenster Kulturen.

Lesen Sie hier den 1. Gastbeitrag unserer Studierenden: Silicion Valley, wir kommen!

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