Lernen fürs Web3: Blockchain trifft auf Bildung mit Haltung
Blockchain lernen, aber mit mehr als nur Code: Die Polkadot Blockchain Academy (PBA) und die Hochschule Luzern zeigen, wie praxisnahe Web3-Bildung heute aussieht – vernetzt, verantwortungsvoll und gemeinschaftlich. Im Gespräch erklärt Pauline Cohen Vorms, Mitgründerin der Academy, warum gute Ausbildung nicht nur Technik vermittelt, sondern auch neue Formen von Zusammenarbeit und Führung fördert.
Mit der Polkadot Blockchain Academy war die internationale Web3-Community im Frühling zu Gast in Rotkreuz. Gemeinsam mit dem Departement Informatik der Hochschule Luzern entstand ein Lernraum, der weit über Technikvermittlung hinausging – es ging um Community, Verantwortung und die Frage, wie wir Vertrauen im digitalen Zeitalter neu denken.
Neben Chen-Da Liu Zhang, der in diesem Interview die technologischen Entwicklungen und Potenziale von Blockchain einordnet, haben wir mit der Mitgründerin der Academy gesprochen: Pauline Cohen Vorms.
Pauline Cohen Vorms
Pauline Cohen Vorms ist Mitgründerin und CEO der Polkadot Blockchain Academy. Sie setzt sich dafür ein, die nächste Generation von Blockchain-Entwicklenden und Web3-Fachkräfte auszubilden.
Polkadot-Glossar: Web3, Netzwerk, Academy, Token und Visionen
Web3: Steht für eine neue Phase der Internet-Evolution. Es basiert auf Dezentralisierung, Eigenverantwortung und Smart Contracts, die sichere und automatisierte Abläufe ermöglichen. Nutzende behalten die volle Kontrolle über ihre Daten und Interaktionen. Der Austausch von Informationen und Vermögenswerten erfolgt ohne zentrale Vermittler. Das schafft Sicherheit, Transparenz und Vertrauen.
Polkadot als Netzwerk: Polkadot ist ein Blockchain-Protokoll. Es ist eine Open-Source-Blockchain-Plattform, die als «Netzwerk von Netzwerken» fungiert und verschiedene Blockchains miteinander verbindet. Sie ermöglicht den sicheren und vertrauenswürdigen Austausch von Nachrichten und Werten zwischen unterschiedlichen Blockchains. Das Protokoll entstand aus einer klaren Vision heraus: ein besseres Internet mit mehr individueller Kontrolle anstelle von Unternehmenskontrolle. Ziel des Protokolls ist es, eine skalierbare, heterogene Multichain zu schaffen.
Polkadot Blockchain Academy (PBA): Die Polkadot Blockchain Academy bietet verschiedene Bildungsprogramme mit unterschiedlcihen Niveaustufen im Bereich Blockchain an, die von erfahrenen und führenden Fachleuten aus dem Polkadot Ökosystem entwickelt und durchgeführt werden. Die Academy richtet sich an Entwicklerinnen, Entwickler und Interessierte, die ihre Kenntnisse in Blockchain-Technologie und dem Polkadot-Ökosystem vertiefen möchten.
Mehr Informationen.
Polkadots Schweizer Stiftung: Die Web3 Foundation ist Seit Juni 2017 eine zentrale Instanz hinter der strategischen, technischen und ideellen Ausrichtung des Polkadot-Ökosystems.
Polkadots Kryptowährung: Das Polkadot-Netzwerk betreibt die native Kryptowährung DOT. Diese wird für Governance, Staking und Bonding genutzt. Dadurch wird die Verknüpfung neuer Blockchains mit dem Netzwerk ermöglicht.
Polkadots Begründer: Das Polkadot-Protokoll wurde vom Ethereum-Mitbegründer Gavin Wood konzipiert. Er veröffentlichte im November 2016 das zugehörige Whitepaper.
Pauline Cohen Vorms, was macht die HSLU zu einem starken Partner für die Academy?
Pauline Cohen Vorms: Die HSLU ist einer der führenden Akteure für Blockchain-Bildung in der Schweiz. Wir fühlten uns nicht als Gäste, sondern als Partner, die gemeinsam etwas aufbauen.
Die HSLU ist einer der führenden Akteure für Blockchain-Bildung in der Schweiz.
Ihr habt ein neues Lernformat eingeführt – wie ist es angekommen?
Mit PBA-X haben wir erstmals ein hybrides Format mit Online-Vorkurs und kompaktem Präsenztraining erprobt. Trotz kürzerer Dauer entstand eine starke Gemeinschaft unter den Teilnehmenden – eine eindringliche Erinnerung an die menschliche Ebene hinter der Technologie.
Welche Bedeutung hat die neue Partnerschaft für euch?
PBA-Inhalte werden künftig Teil des Kerncurriculums der HSLU und erstmals als Leistungsnachweis anerkannt. Wir hoffen, dass diese Partnerschaft eine Blaupause wird, wie Blockchain-Ökosysteme und Hochschulen zusammenarbeiten können.
PBA-Inhalte werden künftig Teil des Kerncurriculums der HSLU und erstmals als Leistungsnachweis anerkannt.
Warum ist Bildung im Bereich Web3 so wichtig?
Bildung hilft, Web3 nicht nur technologisch zu verstehen, sondern auch als neues Modell für Vertrauen und Organisation. Studierende lernen, Systeme kritisch zu bewerten statt blind zu vertrauen.
Du betonst oft, dass die Academy nicht nur Entwickler:innen ausbildet, sondern künftige Führungspersönlichkeiten im Web3.
Führung im Web3 geht weit über technisches Können hinaus. Sie erfordert Vision, Anpassungsfähigkeit und ein tiefes Verantwortungsbewusstsein für offene Systeme und die Communities, die sie tragen. In dezentralen Ökosystemen führen Leader nicht über Kontrolle – sondern durch Zusammenarbeit, Transparenz und aktive Mitgestaltung.
Bildung hilft, Web3 nicht nur technologisch zu verstehen, sondern auch als neues Modell für Vertrauen und Organisation. Studierende lernen, Systeme kritisch zu bewerten statt blind zu vertrauen.
Was passiert nach der Academy mit den Teilnehmenden?
Viele unserer Alumni gründen eigene Projekte. Wir unterstützen sie mit Mentoring und Zugang zu Investoren und Partnern im Polkadot-Ökosystem.
Lesetipp: Wie die HSLU zur Gastgeberin eines der weltweit führenden Blockchain-Ausbildungsprogramme wurde, erklärt Chen-Da Liu Zhang im Interview: Zum Artikel: „Ein Meilenstein: die Polkadot Blockchain Academy an der HSLU“
Veröffentlicht: 26. Juni 2025
Polkadot Blockchain Academy @ HSLU
Die Hochschule Luzern brachte eines der bedeutendsten Blockchain-Bildungsprogramme weltweit nach Rotkreuz. Die Polkadot Blockchain Academy in Rotkreuz fand vom 24. März bis 10. April auf dem Campus der HSLU statt. Es haben über 80 Teilnehmende aus der ganzen Welt ein intensives Lernprogramm absolviert – mit vollem Fokus auf Blockchain-Wissen, Coding und Community.
Die Polkadot Blockchain Academy (PBA) wurde bereits an renommierten Universitäten wie Cambridge, Hongkong, Singapur und Berkeley durchgeführt. Diese Zusammenarbeit ist eine grosse Chance. Ausserdem ergänzt sie perfekt die Blockchain-Initiative des Kantons Zug.
Interdisziplinar forschen: Das Information Systems Research Lab (IS Lab) ist eine interdisziplinäre Forschungs- und Lehreinrichtung an der Hochschule Luzern – Informatik. Dort erforschen Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen neue Technologien und Anwendungen und führen sie in die Praxis über. Zum Portfolio gehören Projekte in den Bereichen Blockchain, Data Analytics, IT-Sicherheit, E-Government und viele mehr.
Spezialisierte Blockchain-Forschungseinheit: Das Blockchain Lab ist eine Einheit des Information Systems Research Lab (IS Lab). Es konzentriert sich auf die Entwicklung und Erforschung von Blockchain-Lösungen. Die Infrastruktur und der Austausch im IS Lab ermöglichen Verbindungen zu Data Analytics und IT-Sicherheit. Das Team entwickelt unter anderem sichere digitale Identitäten für die Verwaltung. Die Forschenden arbeiten auch an transparenten Lösungen für die Datenverarbeitung im öffentlichen Sektor. Die Zusammenarbeit mit Industriepartnern fördert praxisnahe Innovationen.
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