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Informatikerinnen und Informatiker wanted!

Informatikerinnen und Informatiker wanted!

Informatikerinnen und Informatiker sind die gefragtesten Berufsleute der Schweiz, das zeigt der aktuelle Swiss-Job-Market-Index. Wir haben dem Trend nachgespürt und die Berufsaussichten für Informatik-Absolventen geprüft.  

Die Nachfrage nach Informatik-Berufsleuten explodierte mit 74 Prozent geradezu, wie der Stellenvermittler Adecco im Swiss Job Market Index vom 5. Oktober mitteilte. «Die intensive Suche nach neuen Informatik-Berufsleuten ist ein deutliches Zeichen für den Fortschritt bei der Digitalisierung und Automatisierung», schliesst Adecco aus der Studie.

«Die Unternehmen reissen uns die Studierenden förmlich aus den Händen»

Auch bei der Hochschule Luzern spürt man die grosse Nachfrage nach Informatik-Absolventen. «Unternehmen buhlen um Informatik-Nachwuchs und zeigen sich sehr flexibel, um auf die Bedürfnisse der Studierenden, wie Teilzeitarbeit oder ein erhöhtes Pensum während der Semesterferien, einzugehen», bestätigt Alexandra Richter, Leiterin Career Service.

Das erkläre auch, warum es so viele berufsbegleitende Informatik-Studierende gibt – für Studierende anderer Fachbereiche sei das manchmal nicht ganz so einfach, bedenkt Richter.

Techies sind gefragt – IT Manager nicht

Dozent Michael Kaufmann kennt die Situation: «Wann immer ich mit Praxispartnern zu tun habe, ist die Frage nach Kontakt zu Studierenden für ‹Talent Management› da. Die Unternehmen reissen uns die Studierenden förmlich aus den Händen und versuchen, sie bereits vor Studienabschluss anzustellen.»

«Powerpoint-Informatiker gibt es mehr als genug»

Michael Kaufmann, Dozent HSLU Informatik

Zwar habe Informatik «goldenen Boden», gefragt seien aber vor allem Leute mit technischem Tiefgang wie Coder, Hacker oder Programmierer – sprich Techies, die es wirklich drauf haben, wie Kaufmann sagt. «Informatik-Manager und ‹Powerpoint-Informatiker› gibt es mehr als genug, in diesem Bereich kennt man sogar Arbeitslosigkeit.»

Der Start in den Job

Ob in der Medizin, im Finanzsektor oder in einem  Hilfswerk – Stellen für Informatiker gibt es überall. Am interessantesten sei für Berufseinsteiger jedoch die IT-Branche, erklärt Kaufmann und nennt Google, Yahoo, Amazon, aber auch Swisscom IT, BBV oder Trivadis als Beispiele. «Dort ist die Informatik Kerngeschäft. Bei anderen Branchen ist die IT ‹nur› Hilfskonstrukt, und entsprechend sind die Projekte oft weniger technisch, sondern fachlich motiviert.»

«‹Metathemen›» wie Cyber Security, Diligence Services oder Data Science werden zu konkreten Jobprofilen»

Alexandra Richter, Leiterin Career Service, HSLU

Typische Berufe finden sich laut Alexandra Richter vom Career Service weiterhin im System Engineering, als Developer oder in der Beratung. «Wir haben aber auch Career Start Inserate für Cyber Security, Diligence Services oder Data Science – die ‹Metathemen› werden also auch zu konkreten Jobprofilen.»

Lohnt es sich für Bachelor-Absolventinnen und Absolventen in grösseren Unternehmen einzusteigen? Michael Kaufmann meint: «Grössere Firmen haben zwar häufig auch das grössere Equipment. Dafür kann man bei kleinen Unternehmen oft mehr Verantwortung übernehmen. Meiner Erfahrung nach sind KMUs oft viel freundlicher und familiärer im Umgang mit der ‹Ressource Mensch›.»

Zürich: Das Informatiker-Mekka?

Die meisten Informatik-Stellen sind laut Adecco im Grossraum Zürich ausgeschrieben. In der Zentschalschweiz haben die Stellen laut Adecco jedoch, im Vergleich zum Vorquartal, schweizweit am stärksten zugenommen.

Das Einstiegsgehalt für Informatikerinnen und Informatiker liegt laut Kaufmann bei circa 86’000 Franken für Informatik-Absolventen wie auch für Wirtschaftsinformatik-Absolventinnen.

Online-Stellenportale und soziale Netzwerke

«Informatikerstellen werden überdurchschnittlich häufig in Online-Stellenportalen ausgeschrieben. Die Unternehmen nutzen sehr selten die Presse. Auch die eigene Webseite nutzen sie seltener für Vakanzen im Informatikbereich als für solche in anderen Berufen», erklärt Annalisa Job, Director Communication bei Adecco.

Spricht man mit Studierenden, zeigt sich, dass ein wichtiger Punkt bei der Jobsuche auch das persönliche Netzwerk ist, und sich Angebote oft über sozialen Netzwerke wie Xing oder LInkedin ergeben.

Wann lohnt sich ein Masterstudium? 

Ein Masterstudium gibt einen ersten Einblick in die wissenschaftliche Forschung. Auch ist der individuelle Anteil grösser, somit wird die Selbstständigkeit gefördert. «Im Beruf ist ein Master immer eine Zusatzqualifikation und zahlt sich auch meistens mit höheren Löhnen aus», so Michael Kaufmann.

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Kommentare

1 Kommentare

Indiana Jones

Ich kann den Zitaten im Blogbeitrag nur voll und ganz beipflichten. Nun wäre es doch an der Zeit, den Begriff "Fachkräftemangel" entsprechend zu konnotieren und die Strategien im Bereich der FH-Curricula auch wirklich der Tatsache anzupassen, dass es zu viele Manager mit Mitsprachekompetenz und zu wenig Macher mit Fachkompetenz gibt. Leider vernebelt den FHs die Jagd nach Studierenden derzeit noch die Sicht...

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