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Ambidextrie im Unternehmen: Mit beiden Händen zum Erfolg

Ambidextrie im Unternehmen: Mit beiden Händen zum Erfolg
«Beidhändig führen» bedeutet in der organisationalen Ambidextrie, Bestehendes zu stärken und zugleich Innovationen zu fördern. In ambidextren Organisationen unterscheiden sich Struktur und Umsetzung grundlegend – Hierarchie trifft auf Netzwerk (Bildquelle: Pixabay).

Von Martin Weibel, Teilnehmer des CAS Digital Business Innovation

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, ihr Tagesgeschäft effizient zu führen und gleichzeitig innovative Wege zu gehen. Erfolg verspricht hier die organisationale Ambidextrie – die Fähigkeit, gleichzeitig effizient zu sein und neue Wege zu beschreiten. Wieso dies wichtig ist für die digitale Transformation, erfährst du hier.

Der lateinische Wortursprung der Ambidextrie bezeichnet die Beidhändigkeit. Die organisationale Ambidextrie beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, zwei scheinbar widersprüchliche Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen: Exploitation und Exploration.

  • Exploitation bedeutet, dass man vorhandene Ressourcen und Fähigkeiten nutzt. Man optimiert Prozesse, die es bereits gibt, und steigert die Effizienz.
  • Exploration beschreibt die Suche nach neuen Möglichkeiten. Sie beinhaltet die Entwicklung innovativer Produkte und die Erkundung neuer Märkte.

Um in der digitalen Transformation erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen sowohl bestehende Prozesse optimieren als auch Innovationen fördern. Dieser Blog-Beitrag zeigt auf, wie das gelingen kann.


Georges Grivas, Programmleiter des CAS Digital Business Innovation

Unternehmen, die ambidexter sind, können ihre aktuellen Geschäftsmodelle weiterentwickeln. Gleichzeitig identifizieren und nutzen sie neue Chancen.

Organisationale Ambidextrie – einfach erklärt (Quelle: Thinktank Ambidextrie

Ambidextrie sorgt für organisationales Gleichgewicht

Digitale Transformation bedeutet weit mehr als nur die Umsetzung neuer Technologien. Sie erfordert eine grundlegende Veränderung der Geschäftsprozesse und -modelle. Die Unternehmenskultur muss sich ebenso anpassen.

Hier kommt die organisationale Ambidextrie ins Spiel:

  1. Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Unternehmen müssen sich schnell an neue digitale Technologien und Marktanforderungen anpassen können. Ambidextrie ermöglicht es, bestehende Prozesse zu verbessern und gleichzeitig neue digitale Lösungen zu erkunden und zu integrieren.
  2. Innovation fördern: Unternehmen können gleichzeitig auf Exploitation und Exploration fokussieren. So treiben sie kontinuierlich Innovationen voran. Ein Teil der Unternehmung verbessert die bestehende Technologie. Ein anderer Teil arbeitet an Innovationen für die Zukunft.
  3. Risikomanagement: Digitale Transformationen sind oft mit erheblichen Risiken verbunden. Ambidextre Organisationen können Risiken besser managen, indem sie eine Balance zwischen stabilen, ertragsgenerierenden Aktivitäten und riskanten, zukunftsträchtigen Innovationen finden.

Die Fähigkeit, gleichzeitig effizient zu operieren und innovativ zu sein, ist der Schlüssel zur Business Innovation. Ambidextrie unterstützt Unternehmen dabei, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und bestehende zu transformieren.

Hier sind einige Wege, wie dies erreicht wird:

  1. Verbesserung und Erneuerung: Unternehmen optimieren traditionelle Geschäftsmodelle. Gleichzeitig entwickeln sie durch explorative Aktivitäten neue Produkte und Dienstleistungen, die auf zukünftige Marktbedürfnisse zugeschnitten sind.
  2. Synergien nutzen: Unternehmen integrieren Exploitation und Exploration. So schaffen sie Synergien zwischen bestehenden und neuen Geschäftsbereichen. Dies erhöht die Innovationskraft und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit.
  3. Marktposition sichern: Ambidextre Unternehmen können schneller auf Marktveränderungen reagieren und neue Trends setzen. Dies stärkt ihre Position am Markt und als Innovatoren.

Erfolgsfaktoren für organisationale Ambidextrie

Um Ambidextrie erfolgreich umzusetzen, müssen Unternehmen bestimmte Faktoren berücksichtigen:

  1. Leadership-Kompetenzen: Führungskräfte müssen in der Lage sein, die Balance zwischen Exploitation und Exploration zu managen. Sie sollten eine klare Vision haben und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung sowie Innovation fördern. Dies mit dem Ziel, die Organisation in Zeiten des Wandels kompetent zu navigieren.
  2. Strukturelle Flexibilität: Organisatorische Strukturen müssen flexibel genug sein, um sowohl stabile als auch agile Arbeitsweisen zu unterstützen. Dies kann durch die Schaffung spezialisierter Teams oder Abteilungen erreicht werden, die sich auf Exploration konzentrieren.
  3. Ressourcenallokation: Eine ausgewogene Verteilung der Ressourcen ist notwendig, um sowohl bestehende Prozesse zu optimieren als auch neue Initiativen zu fördern.

Schlüssel zur erfolgreichen digitalen Transformation

Schon immer mussten sich Unternehmen an Veränderungen in Technologie, Gesellschaft und Umwelt anpassen. Geändert hat sich heute das Ausmass, die Tiefe und die Geschwindigkeit dieser Veränderungen. Organisationale Ambidextrie ist dabei nicht nur ein Vorteil, sondern eine Notwendigkeit. Unternehmen, die ihre bestehenden Geschäftsmodelle effizient betreiben und gleichzeitig innovative Wege gehen, werden die digitale Transformation und Business Innovation besser meistern.

Weiterführende Links zum Thema

Literatur zum Thema

Wer an einem praxistauglichen und vertieften Einstieg in das Thema Ambidextrie und duale Organisation interessiert ist, dem empfehle ich die folgenden zwei Bücher:

  • Frey, C., & Töpfer, G. (2021). Ambidextrie in Organisationen – Das Praxishandbuch für eine beidhändige Zukunft. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
  • Kotter, J. (2015). Accelerate, Strategischen Herausforderungen schnell, agil und kreativ begegnen. München: Vahlen.

Veröffentlicht: Oktober 2024

Hinweis: Dieser Blogbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für
das
CAS Digital Business Innovation verfasst. Er wurde geprüft und redaktionell aufbereitet.

Martin Weibel bloggt aus dem CAS Digital Business Innovation. Er ist Projektleiter Unternehmenssteuerung bei Weibel Hess & Partner AG. Im Rahmen der Unternehmens- und Organisationsentwicklung beschäftigt er sich mit der digitalen Transformation. Sein Hauptinteresse gilt den Veränderungsherausforderungen, neuen Führungsmodellen und Voraussetzungen für einen agilen Mindset.

Bilden Sie sich weiter: Im CAS Digital Business Innovation erfahren Sie, wie disruptive Technologien neue Geschäftsmodelle ermöglichen. Sie holen sich die Grundlagen des technologiegetriebenen Innovationsmanagements und der digitalen Business Transformation.

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