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Business Intelligence & Analytics: Wie Sie schnell zu Business-Mehrwert kommen

Business Intelligence & Analytics: Wie Sie schnell zu Business-Mehrwert kommen
Erst besprechen, dann handeln: Bevor man in BI-Projekten aufwändig Daten aufbereitet, bestimmt man die Ziele und Messgrössen (Bildquelle: Headway/Unsplash).

Beteiligte in BI-Projekten erörtern oft aufwändig die Datenaufbereitung, bevor sie überhaupt wissen, was das Business damit steuern will. So kann ihr Projekt zu komplex werden. Sie schränken sich ein, weil sie nur das analysieren, wofür sie die Daten haben. Hier lesen Sie, wie man effizienter vorankommt, indem man zuerst vom unternehmerischen Ziel und den Messgrössen ausgeht.

Von Andreas Sarkar, Teilnehmer des CAS Business Intelligence & Analytics

Welche Führungskennzahlen streben wir an? Auf diese Frage hin wird es oft still. Oder man erhält nur allgemeine Antworten im Stil von «Wir wollen die Profitabilität verbessern …» Die Verantwortlichen bestimmen zu spät, was unternehmerisch erreicht werden soll (Business Objectives). Ebenso vergisst man, sich rechtzeitig zu fragen, was die Schlüssel-Kenngrössen (KPI) zu deren Messung sind.

Dieser Blogbeitrag zeigt einen spannenden Ansatz in der Verknüpfung Unternehmenssteuerung hinsichtlich passender KPIs und Dashboards. So können Transparenz, Steuerung und Mehrwerte geschaffen werden, gerade im Kontext von Business Intelligence & Analytics.

Programmleiter Oliver Gilbert zu diesem Blogbeitrag aus dem CAS Business Intelligence & Analytics

Fokussieren Sie auf Objectives und Key Results
Doch es geht auch anders: Wenn Sie die KPIs ermitteln, kann es sinnvoll sein, diese nicht einfach «bottom-up» oder aus Vorbild-Methoden abzuleiten. Vielmehr empfehle ich, diese aufgrund der strategischen Business-Ziele zu bestimmen. Wenden Sie dazu das Management-System «Objectives and Key Results (OKR)» an. Damit leiten Sie aus den Business-Zielen relativ einfach die Kenngrössen ab.

Einfaches Beispiel für eine mögliche Definition von KPIs mittels OKR-Ansatz.

Es ist nicht immer offensichtlich, wie man abstrakte Ziele in konkrete Messgrössen herunterbricht. Mehr darüber erfahren Sie im TED Talk über «Quantify the un-quantifiable» des US-amerikanischen Beraters und Fachbuchautors Tom Gilb.

Ist alles messbar? Tom Gilb zeigt in diesem TED-Talk auf, wie man sogar Liebe messen kann.

Priorisieren Sie mit Hilfe eines Minimum Viable Products (MVP)
Ein Minimum Viable Product (MVP) ist die «Version eines neuen Produkts, mit der ein Team mit geringstem Aufwand die maximale Menge an validiertem Kundenwissen sammeln kann».

Erstellt man eine Liste mit möglichen KPIs, so wird diese mit grosser Wahrscheinlichkeit sehr lang werden. Darum empfehle ich, zu priorisieren: Entscheiden Sie, welche KPIs wirklich wichtig sind. In meinen bisherigen Projekten haben sich dazu zwei Ansätze als hilfreich erwiesen: Für die Priorisierung nutze ich gerne ein einfaches Werkzeug: das WSJF-Modell  analog zur Skalierungs-Methode SAFe. Dabei fokussiere ich auf einen MVP, analog zur «Lean Startup»-Methode. Ein MVP ist die Version eines neuen Produkts, mit der ein Team mit geringstem Aufwand die maximale Menge an validiertem Kundenwissen sammeln kann.

 Adaption von WSJF für die Priorisierung von KPIs.

Das erreichen wir mit Hilfe des WSJF-Modells:

  1. Priorisierung durch eine relative Bewertung (verhältnismässig) von Business Values (aus User-Sicht).
  2. Teilung dieser Priorisierung durch den relativen Aufwand und das Risiko/die Unsicherheit (aus Lieferanten-Sicht).
  3. Dies erlaubt uns, auf die wesentlichen KPIs zu fokussieren. Diese sind mit überschaubarem Aufwand und Risiko realisierbar. Basierend hierauf können wir dann wenige essenzielle KPIs auswählen.
  4. Die ausgewählten KPIs erlauben bereits eine gute Steuerung in Richtung strategische Ziele.

Verwenden Sie Dashboards statt Excel
In vielen Vorhaben wünscht das Business, dass wir alle Daten in Form von Excel- Files liefern. Oft heisst es, dass wir die Daten selbst besser aufbereiten würden. Und dass nur wir diese passend für unsere «PowerPoint»-Reporte aufbereiten könnten.

Das klingt im ersten Moment verlockend, birgt jedoch erhebliche Gefahren: Grundsätzlich kann man mit modernen Tools wie etwa mit PowerBI ausgezeichnet Dashboards für die Bedürfnisse des Business erstellen. Bisher habe ich jedoch kein echtes Bedürfnis gesehen, welches mit Excel besser gelöst werden kann als mit einem modernen Analytics-Tool.

Vermeiden Sie daher die Anlehnung an Winston Churchills Motto «Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe…». Besser gewährleisten Sie die Datenkonsistenz in einem Dashboard. So sorgen Sie für eine eindeutige Interpretation durch eine «neutrale» Stelle.

Ermitteln Sie KPIs in ihrem Kontext

Beachten Sie auch, dass KPIs als RAW-Wert oft keine tiefe Einsicht erlauben. Diese müssen nämlich erst in ihren Kontext gestellt werden. Dies bedingt oft das «Verschachteln» und «In-Bezug-Setzen» von KPIs, also zum Beispiel den Vergleich von Perioden, kumulativen KPIs und Trends/Moving Averages.

In unserem Beispiel ist die Produktmarge als solche nicht sehr aussagekräftig. Wenn wir sie indes in Bezug zum Umsatz setzen und mit anderen Produkten vergleichen, gewinnen wir vertiefte Einsichten.

Dank PowerBI stellen Sie Kenngrössen visuell bereit und zeigen sie in ihrem Kontext.

Veröffentlicht am 7. Juli 2022

Andreas Sarkar
Andreas Sarkar

Setzt klare Prioritäten: Andreas Sarkar besucht das CAS Business Intelligence & Analytics an der Hochschule Luzern – Informatik.  Er arbeitete während zwanzig Jahren in der Unternehmensberatung. Derzeit ist er Business-Projektmanager für Analytics-Projekte.

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