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Der künstlichen Intelligenz auf der Spur

Der künstlichen Intelligenz auf der Spur

Prof. Dr. Jana Koehler blickt auf die erste Konferenz zum Thema Künstliche Intelligenz zurück, die sich an Vertreterinnen und Vertreter aus dem höheren Management wendet.

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde, wenn auch in der Presse leider zu oft mit dem Tenor „Technologie oder Mensch“, dabei war das doch noch nie ein Gegensatz in der menschlichen Entwicklung. Menschen haben Technologie erfunden und entwickeln sie weiter, um ihr Leben angenehmer und interessanter zu gestalten. Und wenn wir zurückschauen, ist dies uns doch gelungen, oder nicht?

Die über 350 Teilnehmenden am AI Summit in London, der ersten Konferenz zum Thema Künstliche Intelligenz, die sich direkt an das Business wendet, waren sich einig, dass KI eine logische Folge unseres kontinuierlichen technischen Fortschritts ist. Nach dem Agrarzeitalter folgte die Industrialisierung, danach das Informationszeitalter, das die letzten 30 Jahre geprägt hat, und jetzt stehen wir am Übergang zur Connected Intelligence. Wichtig ist, dass wir diese Technologie bewusst und positiv einsetzen.
Das Programm war vielfältig und sehr spannend. Microsoft stellte Cortana vor, den hauseigenen digitalen Assistenten, und schliesst damit zu Apple’s Siri oder Alexa von Amazon auf. Interessant die Betonung auf den respektvollen und transparenten Umgang mit der Technologie. Es bleibt spannend zu sehen, wie transparent Cortana für den menschlichen Benutzer wirklich sein wird, so wurde doch versprochen, dass Cortana Preis gibt, was es (oder sie?) über „ihre“ Menschen gelernt hat.

Viele Startups, aber auch etablierte Firmen waren vertreten und zeigten Anwendungen oder Basistechnologien der KI. Überraschend für mich, dass Deep Learning (siehe Google’s grosser Erfolg beim Go Spielen) doch eher kritisch gesehen wird. Risiken durch fehlende Transparenz der Technologie (was hat es eigentlich gelernt und wie stabil ist sein Wissen?) und der gigantische Aufwand für die Datenbeschaffung und das Trainieren der Neuronalen Netze scheinen ein echtes Hindernis für die Anwendung in der Praxis zu sein. Hier haben wir doch wohl ein bisschen Hype und müssen genauer hinschauen, wofür wir diese Technologie einsetzen.

Neben vielen europäischen Firmen war auch Indien stark präsent. Schweizer Firmen oder Besucher waren leider nicht vertreten, sicherlich auch ein Indiz dafür, dass hierzulande doch eher „Zurückhalten, Beobachten und Abwarten“ angesagt zu sein scheint.
Für mich gab es viele spannende Gespräche und Kontakte. Neben meinem eigenen Vortrag zu Nutzen und Risiken diverser KI Technologien war ich ja auch als Mitglied der Jury für die Iconics Preise tätig, um die sich über 50 Unternehmen beworben haben. Dabei hat sich für mich der Eindruck bestätigt, dass die Sprachtechnologie und die Digitalen Assistenz- und Unterstützungssysteme wohl die nächste grosse Innovationswelle auslösen werden. Mit dem Computer sprechen anstatt zu tippen und eine kompetente Unterstützung bei der Aufgabenbewältigung im Arbeitsalltag zu haben, wird wohl bald für viele Menschen zur Realität werden.

Die nächsten AI Summits werden diesen Herbst in San Francisco und New York stattfinden. Wer sich in der Schweiz mit dem Thema KI beschäftigen will, dem sei die Fachgruppe Artificial Intelligence and Cognitive Science (SGAICO) der Schweizer Informatik Gesellschaft empfohlen.

Gemeinsam mit IBM konnte die Hochschule Luzern – Informatik Armen Pischdotchian für einen Workshop zum Thema Künstliche Intelligenz gewinnen. Der Watson Academic Tech Mentor vom IBM Watson Lab in Littleton, MA, USA leitete den Workshop, den rund 30 Personen aus dem Industrie- und Hochschulumfeld besuchten. Die Teilnehmenden konnten Hands-on die Artificial Intelligence Möglichkeiten von Watson auf der Entwicklungsumgebung Bluemix an Hand von detailliert vorbereiteten Beispielen erarbeiten. So erstellten die Teilnehmenden eigene Applikationen zur Gesichtserkennung mit Analyse von Alter und Geschlecht auf Basis von Bilddaten und zur Persönlichkeitsanalyse aus beliebigen Texten. Dazu kamen viele aktuelle Beispiele und Insider Stories von Armen. Der Anlass stiess bei allen Beteiligten auf grosses Interesse und gab einen guten Einblick in die Möglichkeiten, die hinter dem Buzzword „IBM Watson“ stecken

IBM Watson an der Hochschule Luzern

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