Von Gabriela Bonin
Dieser Beitrag wurde am 13.12.2021 aktualisiert.
Durchaus: Das Arbeitsumfeld des Departements Informatik an der Hochschule Luzern ist von einem systematischen Verständnis geprägt. Und von strukturierter Denkweise. Es setzt aber auch auf Mitarbeitende wie Susie Zai, die darüber hinaus Farbigkeit, Kreativität und Diversity-Kompetenz einbringen.
Schliesslich arbeiten wir kollegial in Teams. Da tummeln sich mitunter Freigeister und Querdenkerinnen; da sprühen auch mal die Funken; da gehen zuweilen Lichter auf! Oft kommen Informatikerinnen und Informatiker in ihren Projekten dank Unkonventionalität weiter.
Susie Zai trägt diesen Geist mit und unterstützt die Vielfalt am Departement Informatik. An unserer Kaffeebar erzählt man sich denn auch mit Augenzwinkern, die Susie habe nebst ihrer Rolle in der Direktion noch «viele andere Leben».
Da, wo die üblichen Vorgehensweisen nicht mehr wirkten, da finde seine Assistentin oft doch noch eine ungewöhnliche Lösung, bestätigt ihr Vorgesetzter René Hüsler, Direktor des Departements Informatik und stellvertretender Rektor der Hochschule Luzern. Laut ihrem Chef verfüge sie über das heutzutage oft verlangte Out-of-the-box-Denken.
So hat Zai beispielsweise schon vor Corona-Zeiten die Idee aufgebracht, dass Mitarbeitende via Videobotschaften digitale Inputs für unser Departmentseminar einbringen. Ebenso sorgte sie bei einem unserer früheren Weihnachtsessen dafür, dass wir vor einem Mainstream-Menü verschont wurden: Susie griff entschieden nach einem ihrer liebsten Kochbücher und bat den zuständigen Koch, Rezepte aus Jerusalem zu kochen, entwickelt vom Trend-Kochbuchautoren Yotam Ottolenghi.
Susie Zai pflegt eine Denkweise, bei der sie ständig die Fühler ausstreckt: Wo findet man neue Wege? Wo liesse sich noch etwas verbessern? Sammeln, vorbereiten, optimieren? «Ich halte das ganze Jahr über die Augen offen», sagt Zai. Dabei gehe sie «gegen den Strom» und antizyklisch vor: «Wenn ich im Sommerausverkauf spezielle Schnäppchen sehe, dann besorge ich sie mir für später»: Glitzerkram für Weihnachten etwa oder günstige Stoffe für die Fasnacht.
Christbäume von bayrisch bis tibetanisch dekoriert
Privat zeigt sich das zum Beispiel in Susie Zais Leidenschaft für aussergewöhnliche Weihnachtsbaum-Dekorationen: An ihren Bäumen baumeln auch mal Oktoberfest-Deko-Elemente oder bunte Cupcakes aus Bauschaum – alles von ihr selbst gestaltet. Mit diesen zwei Christbaummotto-Ideen hat sie sich etwa beim Wettbewerb für den «kreativsten Weihnachtsbaum» des Luzerner Hotels Schweizerhof in vergangenen Jahren Preise geholt. Für das Departement Informatik hat sie wiederum auch mal Apple-Kärtchen und bunte CD-Disks an den Baum gehängt.
Fit zum Rennen, Balancieren und Abtanzen
Nun könnte man die 52-Jährige gedanklich in der Ecke der Basteltanten versenken – doch weit gefehlt: Susie Zai ist fitter, schräger und geistig jünger als manche Studentin und mancher Student. Sie unterrichtet für den Hochschulsport das Krafttrainingsprogramm Sypoba, nimmt nebenbei am Berlin Marathon teil, macht Yoga, fährt möglichst oft Velo und tanzt gerne mal bis in den frühen Morgen hinein (ihr Chef quittiert das mit einem Schmunzeln: Seine Assistentin ist am Folgetag wieder voll im Einsatz).
Wenn es indes so richtig ums grosse Abfeiern geht, dann gibt Susie Zai gezielt Ferien ein und bereitet sich wochenlang darauf vor: Als gebürtige Luzernerin kreiert sie für die Fasnachtswochen in Luzern (gelegentlich auch in Rio de Janeiro oder Salvador in Brasilien) jedes Jahr Kostüme und Masken.
Preisgekrönt an der Fasnacht herumhühnern
Diese fallen wie ihre Christbäume preiswürdig auf: Als verrückte Brasil-Hühner kostümiert, holt sie mit einer Freundin 2014 etwa einen Preis der Luzerner Zeitung.
Kühne Kostümierungen, abgefahrene Lichter-Shows und Partystimmung erlebt Zai auch, als sie sich 2018 zu ihrem 50. Geburtstag eine Reise ans Burning-Man-Festival in den USA schenkt: Mit einer Freundin zusammen feiert, meditiert und tanzt sie dort in der Black-Rock-Wüste von Nevada neun Tage und Nächte durch – «eine Lifetime Experience», so Zai.
Anschliessend trifft sie ihren Lebenspartner und den gemeinsamen Sohn in Las Vegas, USA, um Familienferien zu machen. Die beiden hätten sie nach dem Festival keineswegs erschöpft vorgefunden, sondern im Gegenteil «auf wunderbare Weise erholt», erzählt Susie Zai.
«Manga»-Girl pilgert zum Burning Man
Bereits bereitet sie sich für ihren nächsten grossen Traum vor: Sie will das Burning-Man-Festival erneut erleben. Dafür hat sie bereits ein Kostüm gestaltet. Es hat an der Fasnacht 2020 schon seine Feuerprobe bestanden: Man sieht Susie Zai auf den Fasnachtsfotos dieses Jahres im «Burner»-Stil gekleidet. Mit Plateau-Stiefeln, hautengen Netzstrumpfleggins, Korsett und pink-fancy Kunstfellmantel.
Ja, das ist die gleiche Frau, die bei uns in der Direktion die Fäden zieht, organisiert, administriert und sich um unsere Arbeitssicherheit kümmert. Es ist die Frau Direktionsassistentin, die zwischen Diplomfeiern, Veranstaltungen, Intranet, Mensa und Archiv alles souverän regelt. Why not?
Mit «Warum nicht?»-Denken macht sie vieles möglich
Diese «Warum nicht?»-Haltung macht Susie Zai aus. Fragt eine Mitarbeiterin, ob sie auch per Zoom am Sypoba-Training mitmachen könne, sagt Susie Zai, «Ja, klar, warum nicht?» und stellt sogleich ihren Laptop in der Hochschulsporthalle auf. Wünscht unsere Vizedirektorin Ursula Sury, dass eine Konferenz neu in der Blockchain abgehalten wird, dann erkundigt sich Zai bei unseren Spezialistinnen und Spezialisten, wie sie das am besten aufgleist.
Auch wenn ihr die Corona-Pandemie beim Reisen, Feiern und bei der Fasnacht einen Strich durch die Rechnung macht, antwortet Susie Zai mit «Warum nicht?» und sucht nach neuen kreativen Wegen.
Das geht in ihrem Fall so: Erstens bastelt sie dieses Jahr einen Weihnachtsbaum für den Empfangsbereich unseres Departements: Sie hat ihn aus WC-Rollen gebaut und auch damit dekoriert – «weil 2020 so ein besch… Jahr war», sagt sie lachend.
Zweitens plant sie die Fasnachtsferien mit ihrer Familie dieses Mal ganz anders – in der Abgeschiedenheit von Lappland. Warum nicht?
Man könne ja auch mal in sich gehen, sagt sie, eine kreative Pause einlegen und sich dafür im übernächsten Jahr umso ausgefallener auf die fünfte Jahreszeit vorbereiten. Etwas in ihren Augen funkelt. Susie Zai denkt nach – «Mir kommt sicher bald eine gute Idee dafür!»
Veröffentlicht am 9.12.2020.
Aktualisiert am 13.12.2021: Vor einem Jahr dachte Susie Zai noch «warum nicht?», inzwischen hat sie eine neue Idee in Realität umgesetzt: Sie besucht derzeit berufsbegleitend das CAS Digital Transformation an der Hochschule Luzern – Informatik. Ihre neueste Weihnachtsbaumkreation? Für 2021 hat sie einen Recycling-Baum gestaltet, der aus ausgedienten Hängeregister-Einsätzen und Elektroschrott besteht.
Zur Serie «Mitarbeitende mit Doppelleben»: Hier zeigen wir Mitarbeitende mit aussergewöhnlichen Hobbys oder Berufen.
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Kommentare
2 Kommentare
Nina Blaettler
I loved reading this about Suzie. Having watched her presentation about Burning Man a year or so ago, I remember being very positively impressed by someone who, like me, likes to break boundaries, making what might be seen as unusual and different to many others, seem completely normal and life-transforming to us. Suzie, it's great to know you. I had no idea about your other hobbies (dancing, teaching sport), and I confess I do not know much about Sypoba, in fact, never heard of it till today. I am a regular admirer of the Christmas trees at Hotel Schweizerhof and had no idea your creations are amongst them. Very cool! Happy Christmas!
Christine
Das kann ich alles nur bestätigen. Drum sind wir froh, dass sie bei uns ins Zukunftslabor Crealab mitmacht! Weiter so, liebe Susie!
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.