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Studium

Diese Maschine macht nichts als Unsinn

Diese Maschine macht nichts als Unsinn
Bewusst abstrus und witzig gestaltet: eine Rube-Goldberg-Maschine mit Material aus der Rumpelkammer, die Studierende unseres Bachelors in Digital Ideation gebaut haben.

By Yasmin Billeter

Skurille Objekte mittels Sensoren zum Leben erwecken: In diesem Video sorgt die selbstgebaute Rube-Goldberg-Maschine unserer Digital-Ideation-Studierenden für Erheiterung – und zeugt vom ganz normalen Alltag an der Schnittstelle zwischen Design und Informatik. 

Zufall oder weise Voraussicht? Eine technisch unsinnige, aber höchst kreative Rube-Goldberg-Maschine unserer Digital-Ideation-Studierenden liess kurz vor dem Lockdown noch Champagner fliessen.

Drei Wochen voll Technik und Kreativität

Im Studien-Modul «Physical Prototyping» geht es für die Studierenden des ersten Bachelor-Jahres während drei Wochen nur um den Bau der Rube-Goldberg-Maschine. Wem das Konzept noch fremd ist: Das sind Maschinen, die etwas Einfaches möglichst kompliziert und in vielen Einzelschritten ausführen und dadurch absurde Kettenreaktionen auslösen.

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Beim Essen keine Hand frei, um sich den Mund abzuwischen? Ein Cartoon von Rube Goldberg. (Wikimedia Commons)

«Es ist viel schwieriger, eine LED-Lampe auf poetische Weise zu verwenden, als eine Rakete zu bauen», erklärten die Co-Dozierenden Manuela Maier-Hummel und Felix Bänteli.

Für ihre Rube-Goldberg-Maschine benötigten die Studierenden skurrile und interessante Objekte. Diese stöberten sie im Vorfeld in ihren WGs oder in den Kellern der Eltern auf. Dann wurde gebaut, was das Zeug hält: Frei nach dem Motto «Bauen um zu entwerfen» liessen sie sich erst von den Gegenständen inspirieren und überlegten dann, welche mechanischen und digitalen Möglichkeiten bestünden, um daraus eine Maschine zu bauen.

«Es ist viel schwieriger, eine LED-Lampe auf poetische Weise zu verwenden, als eine Rakete zu bauen.»

Von Felix Bänteli lernten sie, die Gegenstände mit Sensoren und Aktoren zu einem bewegten System zu verknüpfen, Manuela Maier-Hummel gab Design-Inputs. «Jede der sieben Gruppen war für ein Modul verantwortlich. Die Gruppen mussten darauf achten, dass sich die erbauten Teile aller Beteiligten zu einem Gesamtspiel zusammenfügen liessen», erklärt Maier-Hummel.

Letztes Glas Champagner vor der Krise – serviert von einer Maschine

Zum Abschluss dann die öffentliche Performance am 12. März, kurz vor Beginn der coronabedingten Einschränkungen durch die «Aussergewöhnliche Lage»: «Ich habe noch überlegt, ob wir die Präsentation wirklich durchführen sollen, und wir haben Schutzmassnahmen beim Apéro getroffen», erinnert sich Dozentin Maier-Hummel. «Dass dies eine der letzten Live-Veranstaltungen für lange Zeit sein würde, hätte ich nicht gedacht.»

Manuela Maier-Hummel freut sich bereits auf die Zeit nach dem Lockdown: «Der persönliche Austausch und die physische Auseinandersetzung mit den Materialien bietet einen enormen Mehrwert.» Dennoch kann die Hochschule Luzern die Bachelor- und Master-Studiengänge bis zum Semesterende nur in Distance-Learning-Formaten weiterführen. Dass aber auch hier der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind, zeigt ein selbst entwickelter Bausatz, mit dem die Dozenten Tom Pawlofsky und Gordan Savicic ihre Studierenden per Post überrascht hatten.

Verrückte Konstruktionen ­– je komplizierter und absurder, desto besser

Rube Goldberg war ein US-amerikanischer Karikaturist, der selbst keine Maschinen baute, jedoch Pläne zu möglichen unsinnigen Erfindungen notierte. In seinen Zeichnungen löst eine Handlung eine Kettenreaktion aus, welche zum Schluss ein simples Problem löst – in unserem Fall schenkte die Maschine Champagner ein. Wem das Konzept gefällt, findet hier, hier und hier weitere Exemplare von Rube-Goldberg-Maschinen.

Veröffentlicht: 29. Mai 2020

Es ist wieder soweit: Der Studiengang Digital Ideation präsentiert am Donnerstag, 17. März 2022, um 16 Uhr im Foyer 745 die diesjährige «Rube Goldberg Maschine» zum Motto «gestrandet». Nach der Präsentation offerieren sie einen Apéro.

Der Bachelor Digital Ideation verbindet Design und Informatik. Das Studium bietet eine umfassende und projektbasierte Ausbildung rund um die Themen Web & Mobile, User Experience und Game.

  • Die Studierenden arbeiten in Projekten an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, Design und Informatik, dem Jetzt und dem Morgen.
  • Informatik-Interessierte und kreative Programmiererinnen und Programmierer mit Affinität zur Gestaltung studieren im Fokus Informatik – gestalterische Talente mit Affinität zur Technik im Fokus Design.
  • Die Absolventinnen und Absolventen verfügen über fundiertes Fachwissen und das digitale Handwerk, um sich als Game Designer/Developer, Grafiker/in, UX Designer, Interaction Designer oder Web Designer/Developer zu verwirklichen.


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