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Tipps für die Schaufelverkäufer des digitalen Zeitalters

Tipps für die Schaufelverkäufer des digitalen Zeitalters
Schaufelverkäuferin statt Goldsucher – Gilt dies auch im digitalen Zeitalter?

Wie die Digitalisierung unser Leben beeinflusst und was dies mit dem Berufsbild der IT-Expertinnen und -Experten macht.

Wissen Sie, wer während des kalifornischen Goldrauschs so richtig reich wurde? Genau, es waren nicht die Goldgrabenden, sondern diejenigen, die sie mit Kleidung, Schaufeln und anderem Zubehör versorgten. In Zeiten der Digitalisierung und der damit einhergehenden Goldgräber-Stimmung sind IT-Expertinnen und-Experten die neuen Schaufelverkäuferinnen und -verkäufer. So verglich es Manuel Rosa Da Silva bei seinem Gastvortrag an der Hochschule Luzern – Informatik.

Manuel Rosa Da Silva war auf Einladung von Ben Haymond in Rotkreuz zu Gast für seinen Kurs für professionelle und technische Kommunikation.

Da Silva ist ein Unternehmens- und Regierungsberater, der Mitte der 90er-Jahre als Vice President für Morgan Stanley und später als CFO, CTO und COO für die Portugal Telecom tätig war. Er hat die Digitalisierung von ihren Anfängen bis heute miterlebt und konnte den Studierenden deswegen so einige Tipps geben. Dass sie die Rolle der Schaufelverkäufer einnehmen sollten, war einer davon.

Ein anderer lautete: «Die Erde ist ein Dorf geworden. Folglich hat es nur Platz für eine Bäckerei.» Die Bäckerei steht für grosse Unternehmen wie Google oder Uber. «Mit ihnen zu konkurrieren ist sinnlos», sagt Da Silva. Stattdessen sollten die Studierenden versuchen, ihnen zu «dienen».

Die Cloud-Computing-Plattform Azure beispielsweise investiere jedes Jahr mehr als eine Milliarde Dollar in Forschung und Entwicklung. «Kein Schweizer Start-up kann da mithalten. Deshalb solltet ihr versuchen, für Unternehmen und Start-ups zu arbeiten, die Dienste für grössere Organisationen wie Google, AWS, Kamatera und Azure anbieten», so Da Silva.

Die Entwicklung zeige, dass immer weniger Firmen eigene Server besässen und deshalb auch nicht mehr für die Wartung aufkommen müssten. Es sei sinnvoller, Server und Wartung an Microsoft, Amazon oder Google auszulagern. «Sie halten ihre Produkte auf dem neuesten Stand und können ihre Ressourcen darauf konzentrieren.»

Ein weiteres Beispiel für den Einfluss der Digitalisierung sei das Auto: Ein Auto zu besitzen lohne sich heute nicht mehr, sagt Da Silva. Er verglich die stündlichen Kosten für den Besitz eines Autos mit dem Beitrag an ein Unternehmen wie Uber und zeigte so auf, wie eine Mitfahrgelegenheit die Autoindustrie beeinflussen kann.

Wie wichtig die Rolle der IT-Expertinnen und -Experten in der künftigen Wirtschaft ist, erkennt Da Silva auch an der Sitzordnung: «Früher sass der CFO neben dem CEO. Heute sitzt immer öfter der CIO oder der CTO rechts neben dem CEO.»

Eine Goldgräberfamilie aus vergangenen Zeiten.

Zurück zu den Schaufelverkäufern: Auch wenn IT-Fachpersonen dem Goldrausch nicht verfallen, so sind sie doch an der Digitalisierung beteiligt wie keine anderen. Und sie wissen, dass die digitale Wirtschaft Daten zu einem Vermögenswert gemacht hat, wie es Bargeld, Aktien – oder Gold – schon lange sind.

Autor: Benjamin Haymond

Dozent und Koordinator für Englisch an der Hochschule Luzern – Informatik
benjamin.haymond@hslu.ch

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