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Weiterbildung

Gut gerüstet für die Leitung einer Bauunternehmung

Gut gerüstet für die Leitung einer Bauunternehmung

Seit 2024 bieten die Hochschule Luzern in Kooperation mit dem Campus Sursee das DAS Geschäftsführung Bau an. Baufachleute, die ein eigenes Unternehmen gründen, eine Firma übernehmen oder in die Geschäftsführung aufrücken, können sich mit dieser Weiterbildung die erforderlichen Kompetenzen aneignen.

Was dieses DAS so besonders macht und was Teilnehmende erwarten können, erklären Programmleiter Adrian Häfeli vom Campus Sursee und Isabelle Kalt Scholl, Weiterbildungsleiterin am Institut für Bauingenieurwesen der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

Adrian Häfeli, Bereichsleiter Höheres Kader,
Stv. Geschäftsführer Bildung CAMPUS SURSEE

Isabelle Kalt Scholl, Dozentin und Weiterbildungsleiterin am Institut für Bauingenieurwesen

Wie ist dieses DAS entstanden?

Häfeli: Die Weiterbildung Geschäftsführung Bau wurde bisher als Nachdiplomstudium HF (NDS HF) durchgeführt. Mit der Kooperation zwischen dem Campus Sursee und der Hochschule Luzern konnte das Angebot auf ein neues Level gehoben und als DAS (Diploma of Advanced Studies) akkreditiert werden. Damit gewinnt es an akademischem Gewicht sowie neuen Themenfeldern und erhöht die Attraktivität für eine breitere Zielgruppe.
Kalt Scholl: Wir haben das spannende Curriculum mit hochrelevanten Themen rundum operative und strategische Gechäftsführung von Bauunternehmen oder Planungsbüros noch erweitert. So beschäftigen wir uns intensiv mit Problemlösungsfähigkeiten, dem Aufbauen auf bereits vorhandenen Konzepten/Modellen und mit den neusten Entwicklungen in Organisation, Führung und Prozess-Management.

Weshalb braucht es dieses Weiterbildungsangebot?

Häfeli: Die Weiterbildung ist massgeschneidert für Führungskräfte kleiner und mittlerer Bauunternehmen sowie für Planungsbüros. Der Mix aus betriebswirtschaftlichem Know-how, rechtlichen Grundlagen sowie Führungs- und Planungskompetenz ist speziell auf Personen ausgerichtet, die sich unternehmerisch weiterentwickeln oder selbstständig machen möchten. Der modulare Aufbau in Dreitagesblöcken ermöglicht es, das DAS berufsbegleitend zu absolvieren.
Kalt Scholl: In der Praxis beobachten wir oft, dass Berufsleute in die Rolle der Geschäftsführung „hineinschlittern“. Sie bringen eine technische Grundausbildung, jedoch keine Führungs- und Managementkompetenzen mit. Learning by doing kann funktionieren, braucht jedoch sehr viel Zeit und Ressourcen. In einem Markt voller stetig wachsenden Anforderungen wollen Firmen jedoch dieses Risiko nicht eingehen. Wir sind deshalb überzeugt, dass das Bauumfeld eine Weiterbildung in diesem Bereich braucht.

Wie entwickelt sich aktuell die Baubrancheund wie beeinflusst das einen Einstieg als Geschäftsführer:in?

Häfeli Die Baubranche steht unter massivem Transformationsdruck. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, steigende regulatorische Anforderungen und wirtschaftlicher Druck erfordern neue Denkweisen. Wer heute ein Unternehmen übernimmt oder gründet, muss nicht nur das Bauhandwerk verstehen, sondern auch betriebswirtschaftlich fit sein, digitale Prozesse beherrschen und rechtliche Aspekte kennen. Genau hier setzt das DAS an: Es befähigt dazu, den komplexer gewordenen Anforderungen gewachsen zu sein.
Kalt Scholl: In Zeiten von Fachkräftemangel werden auch die Themen Personalführung, neue Anforderungen von Mitarbeitenden und Rekrutierung wichtiger. Auch darauf gehen wir ein.

An welche Zielgruppe richtet sich dieses DAS?

Häfeli An ambitionierte Fachleute aus der Bau- und Planungsbranche, die mehrjährige Berufserfahrung mitbringen – insbesondere in der Projektleitung, Bauleitung oder Planung – und den nächsten Karriereschritt anstreben. Das kann die Übernahme einer Firma, eine neue Führungsrolle oder der Gang in die Selbstständigkeit sein.

Was lernen die Kursteilnehmenden während der Weiterbildung? Was ist der wichtigste Nutzen?

Häfeli Die Teilnehmenden erwerben ein breites Spektrum an unternehmerischen und führungsbezogenen Kompetenzen. Ziel ist, dass sie als Geschäftsleiter:innen fundierte Entscheidungen treffen, souverän führen und Unternehmen erfolgreich steuern können. Die Verbindung von Theorie und Praxis – etwa durch Fallstudien, Module zu Rechnungswesen, Recht, Personalführung sowie eine Diplomarbeit mit direktem Praxisbezug – sorgt für eine unmittelbare Umsetzbarkeit im Berufsalltag.
Kalt Scholl:  Unser Anspruch ist, dass die Abgänger:innen nach dem Bestehen des DAS sich wohl und gut gerüstet fühlen für die neue Rolle als Geschäftsleiter:in. Sie sollen in jeder Situation wissen, wie sie reagieren können und wo man Unterstützung erhält. Das gibt die erforderliche Sicherheit und Befriedigung. Als weiterer Nutzen möchte ich noch erwähnen, dass Teilnehmende nach Abschluss des DAS die Möglichkeit zur Erweiterung der Weiterbildung zum MAS Baumanagement oder Leadership und Management haben, was sie natürlich in ihrer Rolle als Geschäftsleitende nochmals weiterbringt.

Welche Rolle spielt die Kooperation?

Häfeli Diese Kooperation bringt das Beste aus zwei Welten zusammen: die Nähe zur Praxis am Campus Sursee und das wissenschaftliche Fundament der Hochschule Luzern. So entsteht ein Weiterbildungskonzept, das Theorie und Praxis optimal verbindet. Gleichzeitig profitieren die Teilnehmenden vom breiten Netzwerk beider Institutionen.
Kalt Scholl: Das Thema der professionellen Geschäftsführung ist wichtig für unser Zielpublikum einer Hochschule, die ja Planende ausbildet. Und generell ist eine Weiterbildung notwendig, da allgemein keine Ausbildung und Studium darauf eingeht.

Was motiviert Sie, dieses DAS anzubieten? Worauf freuen Sie sich?

Häfeli Die Zusammenarbeit von zwei Bildungsinstitutionen bietet viele Chancen – inhaltlich, didaktisch und organisatorisch. Besonders spannend ist es, zu sehen, wie unterschiedliche Sichtweisen zusammenfinden. Und natürlich freuen wir uns darauf, engagierte Menschen auf ihrem Weg zur Geschäftsleitung zu begleiten.
Kalt Scholl: Die erste Durchführung in dieser Form läuft schon seit Herbst 2024. Wir erhielten bis jetzt gutes Feedback. Wir werden das Angebot aufgrund verschiedener Rückmeldungen stetig noch verbessern und „finetunen“.

Welche Herausforderungen sehen Sie?

Häfeli Eine Herausforderung liegt darin, den unterschiedlichen beruflichen Hintergründen der Teilnehmenden gerecht zu werden – Planende und Ausführende haben oft verschiedene Sichtweisen und Vorkenntnisse. Unser Ziel ist es, diese Unterschiede als Stärke zu nutzen und den Austausch zu fördern.
Kalt Scholl: Wir müssen unsere Inhalte immer wieder an die steigenden und ändernden Anforderungen in der Praxis anpassen. Auch die geeigneten Fallbeispiele müssen immer sorgfältig ausgewählt und aufbereitet werden. Die Arbeit geht uns da so schnell nicht aus, aber es macht Spass:) Weiter wollen wir natürlich auch viele Planende überzeugen, dieses DAS zu besuchen.

DAS Geschäftsführung Bau

Start: 2. Oktober 2025

Online-Infoevent: 27. August 2025, 18:00 Uhr, Anmeldung zum Infoevent hier

Infos und Anmeldung zum DAS: Link

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