Artificial Intelligence & Machine Learning,
Die HSLU – Informatik erprobt den Einsatz von KI-Sprachsystemen. In Absprache mit der Vizedirektorin Sarah Hauser generierten die KI-Studierenden Yves Zumbühl und Katharina Kalbermatter eine Kurzgeschichte über die Roboterhunde des Departements. «Mich interessierte, was bei diesem Experiment herauskommt», sagt Hauser.
Es gibt viele Textgenerierungstools. Die Studierenden haben sich für ChatGPT entschieden, da es universell einsetzbar und aktuell das am weitesten verbreitete Tool ist. «Es kann Ideen generieren, Abschnitte schreiben, überarbeiten, Prompts für die Bildgenerierung liefern und Feedback zur Geschichte geben», sagen sie.
Zunächst einmal nutzten sie die KI, um Ideen für die Geschichte zu finden. Die KI lieferte Einfälle für verschiedenste Genres wie Krimi, Humor, Science-Fiction, Abenteuer oder Romantik.
Zusammen mit Sarah Hauser entschieden sie sich für eine «spannende Geschichte über die Roboterhunde Bonnie und Clyde. Die Vierbeiner tauchen an der HSLU auf und versuchen, die Prüfungen zu hacken. Doch dann werden sie erwischt …» Soweit der Plot.
Doch wie bekommt man daraus eine Geschichte gebastelt? Diese Frage stellten Kalbermatter und Zumbühl dem Chatbot. Dieser zeigte prompt Schritte auf, wie man eine spannende Kurzgeschichte mit Hilfe von ChatGPT schreiben kann.
Die Studierenden liessen sich von der KI eine Auswahl an Charakteren für die Geschichte generieren. Dabei achteten sie darauf, dass der Bot auch das weltberühmte Verbrecherpaar Bonnie und Clyde miteinbezog. Sie selbst gaben Informationen über Orte auf dem HSLU-Campus, welche die KI nicht kennen konnte, als Input ein.
Für längere Geschichten ist die Technologie noch nicht wirklich geeignet.
Yves Zumbühl, KI-Student
Herausfordernd war, dass ChatGPT nur begrenzt Ein- und Ausgaben zulässt. «Man konnte jeweils nur einen Teil der Geschichte bearbeiten, da Input und Output einer bestimmten Länge entsprechen müssen», erklärt Yves Zumbühl. «Für längere Geschichten ist die Technologie noch nicht wirklich geeignet.»
Die Studierenden liessen sich Abschnitt für Abschnitt der Geschichte generieren. Wenn die KI übers Ziel hinausschoss, schrieben sie die Stellen sofort um und gaben sie als neuen Input ein.
Nach wenigen Minuten lasen sie zum ersten Mal den fertigen Text. Beide waren erstaunt, wie gut die KI ihre Inputs umgesetzt hatte. Trotzdem fehlte es ihnen beim Lesen an Spannung und Dramatik. So baten sie die KI um Hilfe, um den Hauptteil der Geschichte interessanter zu gestalten.
Der Chatbot schlug eine Verfolgungsjagd oder eine überraschende Wendung in der Handlung vor. Die Studierenden wählten die Verfolgungsjagd.
Hier geht’s zur Kurzgeschichte
Fazit: Es gibt verschiedene Ansichten
Das Ergebnis stösst auf unterschiedliche Reaktionen. Student Yves Zumbühl hält die Geschichte für gut gelungen, speziell dafür, dass sie der KI nur sehr wenig vorgegeben hätten. «Die Geschichte ist kein Meisterwerk, aber vielleicht gut genug, um bei der richtigen Zielgruppe Anklang zu finden. Das zeigt, dass wir in Zukunft vermutlich viel von unserem Entertainment mit KI generieren können.»
Das Beispiel zeigt, dass wir in Zukunft vermutlich viel von unserem Entertainment mit KI generieren können.
Yves Zumbühl, KI-Student
Studentin Katharina Kalbermatter sagt: «Was die Originalität betrifft, hat die Story noch Potenzial. Man merkt, dass ChatGPT sich auf bereits bekannte Geschichten abstützt. Literarisch betrachtet finde ich den Text eher schwach. Jedoch haben wir beide keine Erfahrung im Verfassen von Geschichten. Vielleicht könnte jemand mit mehr Übung im Geschichtenerzählen mit den richtigen Stichwörtern ein besseres Resultat erzielen.»
Literarisch betrachtet finde ich den Text eher schwach.
Katharina Kalbermatter, KI-Studentin
Vizedirektorin Sarah Hauser ist mit dem Ergebnis zufrieden: «Mich beeindruckt, wie schnell die Studierenden diese Geschichte generiert und mit ihren Inputs verbessert haben. Sie konnten innerhalb von Minuten Ideen ausprobieren und die Geschichte verändern. Diese iterative Bearbeitung, bei der sowohl menschliche als auch künstliche Intelligenz beteiligt waren, hat zu einem besseren Text geführt. Trotz gewisser Schwächen zeigt das Experiment, dass KI-basierte Anwendungen wie ChatGPT in der Lage sind, schnell Ideen und immer wieder Alternativen dazu liefern.»
Dass sowohl menschliche als auch künstliche Intelligenz beteiligt waren, hat zu einem besseren Text geführt.
Sarah Hauser, Leiterin Ausbildung und Vizedirektorin
Ein wichtiges Detail hat der Chatbot allerdings übersehen: Er hat die Roboterhunde in der Geschichte nicht als künstliche Intelligenzen dargestellt, sondern als putzige Zeichentrickfiguren mit Emotionen. Und dies, obwohl richtige KI nicht dazu fähig wäre, Freude oder Reue zu empfinden, wie es die Roboterhunde in der Geschichte tun. Doch das bietet vielleicht Stoff für eine neue (KI-)Geschichte.
🤖 Hier sind fünf Tipps von unseren Studierenden für den effektiven Einsatz von Sprach-KIs:
Dafür nutzen KI-Studierende ChatGPT und Co. im Alltag:
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Veröffentlicht am 1. März 2023
Von Yasmin Billeter
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