Ethisches Hacking: HSLU-Studierende auf Spitzenplatz bei Cyber-Challenge

Engagiert für den Cyber-Schutz: Die Cyber-Security-Studenten Marc Bollhalder und Luc Fisch brillieren nicht nur bei der Swiss Hacking Challenge, sondern erreichten beim europäischen Wettbewerb sogar den zweiten Platz. Hier sprechen sie über knifflige Aufgaben, Kampfgeist und Knowhow-Transfer.

Ethisches Hacking wird im Kampf gegen Cyberkriminelle immer wichtiger. Das sagt auch der Bundesrat: Ein aktueller Bericht betont die Bedeutung dieser Massnahme gegen digitale Verbrechen. Im Gegensatz zu Kriminellen nutzen ethische Hackende ihr Wissen, um Sicherheitslücken aufzudecken und zu melden, statt sie für illegale Aktivitäten auszunutzen.

Die Swiss Hacking Challenge – ein Programm für ethische Nachwuchshackerinnen und -hacker

An der Swiss Hacking Challenge (SHC) entwickeln junge Menschen solche Fähigkeiten. Der Verein sucht jährlich die zehn besten Hackerinnen und Hacker im Alter von 15 bis 25 Jahren in einer nationalen Hacking-Meisterschaft.

Der 23-jährige Marc Bollhalder engagiert sich als Coach bei der SHC. Er studiert Information & Cyber Security im siebten Semester. Im selben Studiengang, jedoch im ersten Semester, studiert der 20-jährige Luc Fisch. Er hat es dieses Jahr als Teilnehmer in das Schweizer Team geschafft.

Dafür durchlief Fisch ein zweimonatiges Online-Auswahlverfahren, wo er verschiedene «Capture-the-Flag»–Challenges lösen musste. «Am Anfang erschienen mir die Aufgaben fast unmöglich. Doch mit der Zeit habe ich Fortschritte gemacht.» Die Mühe lohnte sich: Luc Fisch schaffte es zum Live-Final-Event der SHC in Zürich und bewies dort, dass er auch unter Zeitdruck und im Team arbeiten kann.

Silbermedaille an europäischer Hacking-Meisterschaft

Anschliessend an den Erfolg bei der SHC trainierte Fisch zusammen mit neun weiteren Auserwählten und drei Coaches intensiv für den europäischen Wettbewerb, die European Cyber Security Challenge. Coach Marc Bollhalder hat bereits als Teilnehmer an mehreren europäischen Meisterschaften teilgenommen. Durch sein Engagement möchte er nun etwas zurückgeben und so die nächste Generation von Cyber-Security-Begeisterten unterstützen.

Das Schweizer «Team Mountain» errang bei der European Cyber Security Challenge die Silbermedaille. Es punktete bei Aufgaben aus der Web- und Mobile-Sicherheit, bei Krypto-Puzzles, Reverse Engineering und Forensik. Eine spezielle Herausforderung war ein «Angriff & Verteidigung»-Szenario, bei dem die Teams ihre eigenen Netzwerke schützen und gleichzeitig die der anderen hacken mussten.

Luc Fisch freut sich: «Diese Erfahrung war sehr bereichernd.» Besonders der europäische Austausch mit Gleichaltrigen hat ihn beeindruckt. Auch Marc Bollhalder ist stolz auf die Leistung des Teams und der Coaches.

Luc Fisch will sein Wissen nun stetig erweitern. Besonders das Reverse Engineering hat es ihm angetan, und er bildet sich in diesem Bereich weiter, um bei der nächsten SHC erneut ins Team aufgenommen zu werden. «Ich habe diese Art des Lernens für mich entdeckt.»

Marc Bollhalder wird auch 2024 wieder als Coach dabei sein und die Challenges für die SHC entwerfen. Das ist zeitintensiv. Das Studium kommt ihm dabei entgegen: «Ich bin froh, dass es so viele «Free choice»-Module gibt.» Er beobachtet ein wachsendes Bewusstsein für das Thema Cyber Security: «Die Teilnehmenden werden jedes Jahr besser – das ist eine erfreuliche Entwicklung.»

Von: Yasmin Billeter
Veröffentlicht: 30. Januar 2024