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So schützen Sie sich vor Krypto-Betrug

So schützen Sie sich vor Krypto-Betrug
Ein Vermögen verloren: Das muss nicht sein. Mit wenigen Massnahmen schützen Sie sich gegen Krypto-Scams. (Bildquelle: Unsplash)

Von Patricia Ilić, Teilnehmerin des CAS Blockchain

Sie denken daran, in Krypto-Währungen zu investieren? Vorsicht vor Betrügerinnen und Betrügern! Hier erfahren Sie mehr über die typischen Maschen der Krypto-Mafia. Und wie man sich davor schützen kann.

Immer wieder liest man Schlagzeilen über Opfer von Krypto-Scams. Ende 2023 sorgte der Fall eines Brasilianers für Aufsehen, der einer Krypto Mafia in Zürich zum Opfer gefallen war. Die Betrügerinnen und Betrüger haben oft ein leichtes Spiel. Denn für unerfahrene Investorinnen und Investoren ist es schwierig, seriöse Krypto-Broker von unseriösen zu unterscheiden.

Hier erfahren Sie mehr über die typischen Maschen der Betrügerinnen und Betrüger. Und welche Schritte Sie vor einer Investition beachten sollten.

Patricia Ilić warnt hier vor Krypto-Betrug. Sie gibt Tipps, wie man sich davor schützt. Die Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) ist wichtig: Darum lernen unsere CAS-Teilnehmenden auch, Blockchain-Projekte zu prüfen.

Jan Carlos Janke, Co-Leiter des CAS Blockchain

Die Opfer mit Charme und Hilfsbereitschaft verführen

Stellen Sie sich vor: Ein vertrauenswürdig klingender Investment Manager kontaktiert Sie telefonisch. Rasch begeistert er Sie von den schnellen Gewinnen durch Investitionen in Krypto-Währungen. Seine charmante Überzeugungskraft zielt darauf ab, Sie in eine Investition zu drängen, indem er das Versprechen des «schnellen Geldes» in den Raum wirft.

Durch geschickte Fragen wird Ihr Wissen über Kryptowährungen und die Blockchain ergründet. Betrügerinnen und Betrüger profitieren vor allem dann, wenn Interessierte nur ein begrenztes Fachwissen haben.

Der Schein trügt: Krypto-Betrügerinnen und -Betrüger treten nicht als obskure Gestalten auf. Vielmehr überzeugen sie ihre Opfer mit Charme und Überzeugungskraft. Dagegen hilft Achtsamkeit!

Nachdem Sie geschickt zu einer geringen Investition von «nur» 100 Franken überredet wurden, nimmt das gefährliche Spiel an Fahrt auf. Opfer sind oft unsicher in der Frage, wie sie ein Krypto-Wallet eröffnen oder sich bei einer Krypto-Börse anmelden sollen.

Eine gefälschte Homepage präsentiert zunächst vorgebliche Gewinne.

Sie erhalten dafür nun vermeintlich Hilfe per E-Mail. Die Betrügerinnen und Betrüger versenden in diesen Mails auch einen Link, den man öffnen soll. Das kann ein Link sein für eine Fernwartungs-Software oder eine Fernsteuerung des Computers, zum Beispiel für TeamViewer. Sie behaupten, dass sie Zugriff auf die Computer benötigten, um bessere Unterstützung bieten zu können. Wer darauf reinfällt, gewährt Angreifenden so Zugriff auf den eigenen Rechner – inklusive auf die Schlüssel zu den Bitcoins: die sogenannten Private Keys.

Erst lockt ein Höhenflug – dann folgt der Absturz

Unser Betrüger beginnt nun sein perfides Spiel: Er eröffnet für sein Opfer bei Wallets und Brokern Konten und bezahlt 100 Franken ein. Später präsentieren seine gefälschte Homepage und Login-Daten dem Opfer vorgebliche Gewinne von 5’000 Franken. Die Versuchung steigt. Das Opfer erhöht die Beträge. Bald vermehrt sich das Vermögen auf dem Trading-Account auf 30’000 Franken.

Doch das Glück währt nicht lange – der Account wird gesperrt. Der Broker verschwindet. Das Geld ist unwiederbringlich verloren.

Parallel zu dieser Methode versuchen Betrüger und Betrügerinnen, auch über Social Media an ihre Opfer heranzutreten. Mit gefälschten Konten bekannter Persönlichkeiten werden Follower zum Investieren überredet.

Wichtig: Broker vorher gut prüfen

Seriöse Krypto-Broker oder Personen im Krypto-Geschäft kontaktieren Sie normalerweise nicht über Social Media oder unaufgefordert auf Ihrem Handy. Daher ist es entscheidend, niemals Fremden Zugriff auf Ihren Bildschirm zu gewähren. Teilen Sie auch niemals Ihren Private Key. Es ist unerlässlich, dass Sie Ihre Kontaktpersonen sorgfältig prüfen. Seien Sie wachsam, denn es gibt zahlreiche weitere Betrugsmaschen.

So schützen Sie sich: Sechs Tipps für Ihre Krypto-Sicherheit

1. Recherchieren Sie zuerst online: Der erste Schritt ist simpel: Googeln Sie das Unternehmen. Suchen Sie nach Bewertungen oder Kommentaren im Internet, die auf möglichen Betrug hinweisen könnten. Erfahrungen anderer Nutzer und Nutzerinnen können wertvolle Hinweise liefern.

2. Prüfen Sie die Homepage des Unternehmens: Eine gründliche Prüfung der Homepage ist unabdingbar. Wirkt sie seriös? Welche Dienstleistung oder Kryptowährung bietet das Unternehmen an? Beachten Sie dabei, in welchem Land das Unternehmen registriert ist. Ein Blick auf dessen Domizil kann Sie bereits auf Risiken hinweisen. Prüfen Sie, ob das Land entsprechende Regulierungen hat und Rechtssicherheit bietet (siehe auch Punkt 3). Das Domizil sollten Sie in den ABGs oder im Impressum finden.

Rechtliche Aspekte klären: Die unabhängige Schweizer Aufsichtsbehörde FINMA gibt Aufschluss über Lizenzierungen der Unternehmen.

3. Suchen Sie nach rechtlichen Aspekten und Lizenzen: In Europa, der Schweiz sowie in Liechtenstein müssen Krypto-Broker eingetragen und lizenziert sein, da sie als Finanzintermediäre gelten. Werben Unternehmen unter einem Brand, prüfen Sie deren AGB und das Impressum genau, um herauszufinden, mit welchem Unternehmen Sie einen Vertrag eingehen. Suchen Sie im Schweizer Handelsregister nach dem Krypto-Broker, beispielsweise im Zefix. Es gibt Auskunft über die Eintragung und den Zweck der Gesellschaft. Eine Suche auf der Homepage der unabhängigen Schweizer Aufsichtsbehörde FINMA gibt Ihnen Aufschluss über die (Fintech– oder SRO-) Lizenzierung des Unternehmens.

4. Schauen Sie sich das Team hinter dem Unternehmen an: Erfahren Sie mehr über die Menschen hinter dem Unternehmen. Googeln Sie die Gründer, Gründerinnen oder Mitglieder. Versuchen Sie, aktive Social-Media-Accounts zu finden. Die Expertise der Teammitglieder und die Echtheit ihrer Follower können Aufschluss darüber geben, ob Sie es mit seriösen Personen zu tun haben.

5. Beachten Sie das Whitepaper: Bevor Sie in bestimmte Token oder Kryptowährungen investieren, lesen Sie unbedingt die Beschreibung des Produkts auf dessen Whitepaper. Dieses Dokument gibt Ihnen Einblick in das Projekt. Achten Sie darauf, ob bei Ihnen bereits beim Lesen ein ungutes Gefühl aufkommt. Treffen Sie eine selbstbewusste Entscheidung.

6. Informieren Sie sich auf seriösen Plattformen: Nutzen Sie Plattformen wie Coinmarketcap, um die Kurse einzelner Kryptowährungen zu überprüfen. Schauen Sie sich nicht nur die Kursanstiege, sondern auch mögliche Kursverluste an. Ein ausschliesslich positiver Trend bei einer Kryptowährung kann auf betrügerische Machenschaften hindeuten.

Mit diesen Massnahmen bleiben Sie wachsam. Treffen Sie informierte Entscheidungen in der aufregenden Welt der digitalen Währungen.

Weiterführende Links:

Veröffentlicht: 15. Mai 2024

Hinweis: Dieser Blogbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für
das CAS Blockchain verfasst. Er wurde geprüft und redaktionell aufbereitet.

Bild von der AutorinPatricia Ilić bloggt aus dem Unterricht des CAS Blockchain. Sie ist Kundenberaterin bei der Zürcher Privatbank Maerki Baumann & Co. AG. Ilić betreut seit fünf Jahren internationale Firmen sowie Privatkundinnen und Privatkunden. Einige von ihnen haben einen starken Bezug zu Krypto und Blockchain.

Übersicht gewinnen: Das Themenfeld Digital Business & Innovation der Hochschule Luzern vermittelt sämtliche Kenntnisse, um die technologiegetriebene Innovation und die daraus entstehenden, digitalen Geschäftsmodelle zu bewerten, zu entwickeln und diese in den Unternehmen umzusetzen.

Weiterkommen via Weiterbildung: Im CAS Blockchain holst du dir die Grundlagen der neuen digitalen Geschäftsmodelle. Du lernst, wie Kryptowährungen und Smart Contracts das Business verändern. Du erhältst Einblick in Best Practices von bestehenden Blockchain-Plattformen. Die CAS-Teilnehmenden setzen sich auch mit der Sorgfaltsprüfung (Due Diligence) von Blockchain-Angeboten auseinander.

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