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Raus in die Natur und loszocken: Gaming trifft auf Biodiversität

Raus in die Natur und loszocken: Gaming trifft auf Biodiversität
Sandro Ulrich entwickelt ein Handyspiel, das Jugendliche begeistert und gleichzeitig ihr Bewusstsein für die Natur schärft. Durch das Sammeln und Entdecken virtueller Pflanzen und Tiere erleben die Spieler:innen die Vielfalt der Natur.

Sandro Ulrich möchte die Generation Z für die Natur begeistern – und das mit einem ortsbasierten Handyspiel. Sein Master-Studium in Digital Ideation hilft ihm dabei, diesen Traum zu verwirklichen.

Die Natur mit einem Handygame erlebbar machen – diese Idee hatte Sandro Ulrich bereits während seines Studiums in Landschaftsarchitektur. Inspiriert von Pokémon Go fragte er sich: Warum nicht ein Spiel entwickeln, das Jugendliche in die Natur führt und ihnen die Biodiversität näherbringt? Anstatt Fantasie-Monster könnten sie Pflanzen und Tiere sammeln und deren Lebensräume kennenlernen. Die Idee war geboren.

«Wenn Jugendliche Empathie für Tiere und Pflanzen entwickeln, werden sie später eher für Artenschutz und Biodiversität einstehen und ihren Lebensstil anpassen.»

Ulrich glaubt fest daran: «Wenn Jugendliche Empathie für Tiere und Pflanzen entwickeln, werden sie später eher für Artenschutz und Biodiversität einstehen und ihren Lebensstil anpassen.»

Mit dem Master-Studium in Digital Ideation fand Ulrich die ideale Ausbildung, um seine Vision zu konkretisieren. Der Master erlaubt es, eigene Projekte zu entwickeln und Prototypen herzustellen. Die nötigen Grundlagen in Programmierung und UI/UX-Design erwarb Ulrich in einem sechswöchigen Vorbereitungskurs.

Den Theorieteil des Studiums hat er bereits abgeschlossen. Nun arbeitet er an seiner Master-Arbeit, in der er zusammen mit zwei Freunden konkrete Spielmechaniken und den Prototyp entwickelt. Gemeinsam wollen die drei Freunde ein Start-up gründen um weiter an ihrem Game Anura-League «herumzutüfteln».

Ulrich ist überzeugt, dass sein Spiel nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich sein wird und einen Beitrag zum Naturschutz leisten kann. «Da Jugendliche viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, kann man ihnen hier auf spielerische Weise Wissen vermitteln.» Er weiss jedoch, dass es ein Spagat ist, den Spielenden etwas beizubringen, ohne zu aufdringlich zu sein und ihnen den Spass am Game zu verderben.

«Eine grosse Herausforderung ist auch die Finanzierung», sagt Sandro Ulrich. Er und sein Team hoffen, bis im Sommer einen funktionierenden Prototyp zu haben und Fördermittel zu erhalten. Dafür nutzten sie unter anderem das Coaching von Smart-up, der Start-up-Förderung der Hochschule Luzern.

Pitchen für die Game-Idee: Im Start-up-Kurs von Innosuisse drehte sich alles darum, wie man aus einer Idee ein Geschäftsmodell entwickelt. 25 Teilnehmende, darunter auch Sandro Ulrich, duften ihr Projekt in einem Pitch vorstellen. Die fünf vielversprechendsten wurden ausgesucht, darunter auch seine Game-Idee «Anura-League».
So funktioniert Anura League: Das Spiel für zukünftige Naturfreund:innen
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Die Idee von Anura League: Die Anuras, eine ausserirdische Zivilisation, suchen das gesamte Universum nach neuen Lebensformen ab. Die Spieler:innen unterstützen die froschartigen Ausserirdischen dabei, die Natur vor ihrer eigenen Haustüre nach Tieren und Pflanzen zu durchforsten. Missionen führen sie durch verschiedene Biotope.

Anura-League funktioniert ähnlich wie Pokémon Go und nutzt ortsbasiertes Gaming. Das Spiel nutzt eine dynamische Karte, die auf der Lebensraumkartierung der Schweiz basiert und Gewässer sowie Berge zeigt. Die Spielenden besuchen Orte mit vielen Pflanzen. Tiere erscheinen virtuell dort, wo ihr natürlicher Lebensraum ist. Echte Pflanzen können in einem digitalen Biotop weitergezüchtet werden. Dies erlaubt es den Spieler:innen, Spielkarten von Tieren und Pflanzen zu erzeugen.

Sie scannen zum Beispiel einen echten Ahornbaum, laden ihn durch Bilderkennung in ihr virtuelles Biotop und erhalten eine virtuelle Spielkarte. Je mehr Pflanzen und Tiere die Spieler:innen in ihr Biotop integrieren, desto mehr Sammelkarten erhalten sie. Mit diesen lassen sich Duelle gegen Freunde austragen.

Sandro Ulrich

Game-Designer und Landschaftsarchitekt Sandro Ulrich liebt es, den physischen und den digitalen Raum zu verbinden. Im Master Digital Ideation lernt er die Methoden dazu.

Der Bachelor Digital Ideation verbindet Design und Informatik. Das Studium bietet eine umfassende und projektbasierte Ausbildung rund um die Themen Web und Mobile, User Experience und Game.

Absolventinnen und Absolventen des Masters Digital Ideation bewegen sich an der Schnittstelle zwischen Design und Informationstechnologie. Sie erwerben während des Studiums Kompetenzen in interdisziplinärer Projektzusammenarbeit, Analyse- und Entwurfsmethoden sowie eine selbstständige gestalterische Haltung.

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Von: Yasmin Billeter
Veröffentlicht am: 24. Mai 2024

Kommentare

1 Kommentare

Marcel Uhr

Wirklich ein ganz tolles Projekt und ich hoffe, dass es Sandro und seine Kollegen zum Fliegen bringen!

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