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Leitfaden zeigt, wie KI im Betrieb gelingt

Leitfaden zeigt, wie KI im Betrieb gelingt
KI am Beispiel des Personalwesens: Menschliche Begegnungen bleiben zentral. KI übernimmt Zusatzaufgaben. Ein Leitfaden zeigt den ausgewogenen Einsatz. (Bild: Unsplash).

Künstliche Intelligenz (KI) entlastet Firmen, wirft aber auch Fragen zu Sicherheit, Datenschutz und Ethik auf. Ein neuer Leitfaden aus einer Bachelor-Arbeit der Hochschule Luzern liefert Antworten. Er zeigt, wie Organisationen KI verantwortungsvoll nutzen und Risiken begrenzen können. Hier kannst du den Leitfaden downloaden.

Sprachmodelle schreiben Texte. Bots beantworten Kundenfragen. Systeme helfen im Bewerbungsprozess. Viele Unternehmen setzen Künstliche Intelligenz (KI) ein. Sie vereinfachen damit Abläufe und senken Kosten. Gleichzeitig haben sie grosse Unsicherheiten rund um ihre KI-Systeme: Welche Regeln gelten beim Datenschutz? Wer trägt die Verantwortung, wenn Fehler passieren? Wie lassen sich Systeme so einsetzen, dass Mitarbeitende Vertrauen gewinnen?

Analyse von Chancen und Risiken

Diese Fragen hat Laurent Soria, Absolvent des Bachelors Information & Cyber Security, für seine Bachelor-Arbeit untersucht. Sein Ziel: konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickeln.

 Der Leitfaden bietet Unternehmen alltagstaugliche Werkzeuge.

Ursula Uttinger, Dozentin und Expertin für Datenschutz

Laurent Soria kombinierte für seine Arbeit eine Umfrage unter Arbeitnehmenden mit Interviews von Fachleuten aus dem Datenschutz, der KI und dem Personalwesen. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen setzen Künstliche Intelligenz bereits vielfältig ein. KI wird geschätzt, wenn sie Mitarbeitenden verständlich erklärt wird und wenn es klare Regeln gibt. Um Akzeptanz zu schaffen, brauchen Mitarbeitende Richtlinien, regelmässige Schulungen und Transparenz.

Bild von Laurent Soria

Laurent Soria

Absolvent des Studiengangs Information & Cyber Security

Seit 2022 arbeitet er als IT Security Engineer bei AVANTEC in Zürich. Dort beschäftigt er sich mit Sicherheitslösungen für Unternehmen und Organisationen. Im Sommer 2025 hat er sein Bachelor-Studium an der Hochschule Luzern – Informatik erfolgreich abgeschlossen. Als Abschlussarbeit hat er praxisnahe Leitlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI im Betrieb entwickelt.

KI im Betrieb verständlich machen

Dafür hat Laurent Soria einen Leitfaden entwickelt, der Unternehmen zeigt, wie sie Chancen nutzen und Risiken begrenzen können. Damit lassen sich KI systematisch einführen, Prozesse transparent gestalten und das Vertrauen der Mitarbeitenden stärken.

Dabei reichen die Anwendungen vom Personalwesen über Kundenservices bis zu administrativen Aufgaben. Ein Vorschlag von Laurent Soria ist etwa, im Betrieb KI-Botschafterinnen und -Botschafter einzusetzen. Diese Ansprechpersonen klären Fragen, vermitteln Wissen und fördern Akzeptanz.

KI verantwortungsvoll nutzen: neun Kriterien beachten

Im Zentrum der Leitlinie stehen die folgenden neun Kriterien. Unternehmen können sich daran orientieren, wenn sie Künstliche Intelligenz im Betrieb einführen oder weiterentwickeln:

  1. Organisatorische Massnahmen: Zuständigkeiten festlegen. Wer entscheidet über den Einsatz von KI? Wer überwacht den Betrieb?
  2. Schulung und Bewusstseinsbildung: Mitarbeitende mitnehmen. KI erklären und den Umgang üben.
  3. Technische Massnahmen: Systeme absichern. Daten schützen. Funktionen regelmässig prüfen.
  4. Transparenz und Erklärbarkeit: Offenlegen, wo KI im Einsatz ist. Ergebnisse nachvollziehbar machen.
  5. Datenschutz und Informationssicherheit: Rechtliche Vorgaben einhalten. Persönliche Daten nur mit klarer Grundlage verarbeiten.
  6. Ethik: Diskriminierung vermeiden. Fairness sichern. Auswirkungen auf die Gesellschaft beachten.
  7. Externe Lösungen: Anbieter sorgfältig auswählen. Verantwortung und Zuständigkeit klar regeln.
  8. Risikomanagement und Compliance
    Risiken systematisch bewerten. Vorgaben aus Recht und Aufsicht umsetzen.
  9. Evaluation und kontinuierliche Verbesserung
    Einsatz von KI regelmässig überprüfen. Prozesse und Systeme laufend anpassen.

Der Leitfaden steht hier zum Download bereit

Interessiert an den Hintergründen und vollständigen Empfehlungen? Hier Leitfaden downloaaden: Künstliche Intelligenz im HR-Bereich – Sicherheitsleitlinie für Unternehmen. Wer die vollständige Bachelor-Arbeit einsehen möchte, wendet sich bitte an Ursula Uttinger.

Für seine Arbeit hat sich Laurent Soria auf das Fachgebiet Personalwesen (Human Ressources) konzentriert. Seine erarbeiteten Empfehlungen sind jedoch nicht darauf beschränkt. Ursula Uttinger, Dozentin und Expertin für Datenschutz, hat seine Arbeit betreut. Sie betont, dass die Leitlinien in vielen Bereichen nützlich seien: «Laurent Soria zeigt in seiner Arbeit gut, wie Unternehmen KI verantwortungsvoll einsetzen können. Das ist nicht nur nützlich für das HR, sondern für alle, die mit KI arbeiten.» Man könne die Leitlinien auf Unternehmen und Organisationen generell übertragen.

Wie die Hochschule Luzern Praxis und Forschung verbindet

Uttinger ist begeistert von dieser herausragenden Bachelor-Arbeit: «Der Leitfaden ist sehr umfassend», sagt sie, «Laurent Soria hat viel mehr geleistet, als gefordert gewesen wäre.» Es sei spannend, welche vielfältigen Aspekte er zusammengetragen habe. «Diese waren mir selbst in der Gesamtheit zuvor nicht bewusst.»

Die Arbeit von Laurent Soria zeigt exemplarisch, wie praxisnah die Hochschule Luzern forscht und arbeitet. Sie verbindet wissenschaftliche Analyse mit konkreten Lösungen für Unternehmen. Ursula Uttinger sieht darin einen grossen Gewinn: «Der Leitfaden zeigt Chancen und Risiken ausgewogen und bietet Unternehmen alltagstaugliche Werkzeuge.»

Text: Gabriela Bonin
Veröffentlicht: 29. September 2025

 

Betreute die Bachelor-Arbeit: Ursula Uttinger ist Juristin, Datenschutzexpertin und Dozentin an der Hochschule Luzern – Informatik. Seit 1995 arbeitet sie im Bereich Datenschutz, unter anderem als betriebliche Datenschutzberaterin in verschiedenen Branchen sowie als Auditorin. Sie verbindet langjährige Praxis in Privatwirtschaft und Verwaltung mit ihrer Lehr- und Beratungstätigkeit. 

Ausbildung in diesem Fachbereich: Hol dir einen Bachelor in Information & Cyber Security: Mit diesem Studium erwirbst du das notwendige Fachwissen, um Unternehmen und Verwaltungen vor Cyber-Kriminalität zu schützen und mit einer sicheren IT-Infrastruktur auszustatten. Der Bachelor bereitet auf 30 bis 50 Berufsbilder in der digitalen Sicherheit vor. Er ist modular aufgebaut.

Weiterbildung Security & Privacy: Die Hochschule Luzern bietet zahlreiche Weiterbildungen im Bereich Information & Cyber Security and Privacy an.

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