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Wenn Engagement zählt – nicht nur die Note

Wenn Engagement zählt – nicht nur die Note
Wer bringt sich im Unterricht ein? Wer engagiert sich in Gruppenarbeiten? Unser Dozent Radwan Eshkita (in der Bildmitte) fördert Eigeninitiative und Teamgeist der Studierenden (Bild: Tim Schmid).

Engagement würdigen: Radwan Eskhita, Dozent in unserem Bachelor Information & Cyber Security, vergibt den IAPP Westin Scholar Award. Aber nicht allein nach Noten. Er hat Kriterien entwickelt, die zeigen, was gute Studierende wirklich ausmacht – von Eigeninitiative bis Teamgeist.

Ein Kernmodul im Bachelor-Studiengang Information & Cyber Security der Hochschule Luzern heisst «Privatheit, Technologie und Datenschutz». Darin geht es vor allem um technische, rechtliche und gesellschaftliche Dimensionen dieser Themen.

Radwan Eskhita, Dozent und Modulverantwortlicher, darf in diesem Modul den IAPP Westin Scholar Award vergeben. Er nutzt ihn gerne, um Leistungen sichtbar zu machen, die über Prüfungsresultate hinausgehen. Doch was macht gute Studierende eigentlich aus? Radwan Eskhita findet: Die aktive Beteiligung am Unterricht sollte gebührend gewürdigt werden.

Mehr über die gemeinnützige Organisation IAPP und den Westin Scholar Award

Die International Association of Privacy Professionals (IAPP) ist eine global vernetzte gemeinnützige Organisation. Sie definiert und fördert die Berufsfelder rund um Privacy, KI-Governance und digitale Verantwortung. Die IAPP hat den Westin Scholar Award eingerichtet. Dieser ehrt Nachwuchstalente im Bereich Privacy und Data Protection. Dozierende im Bereich Datenschutz-Recht, -Technik oder -Management nominieren jährlich eine Studentin oder einen Studenten.

Der Award umfasst:

  • 1’000 US-Dollar Preisgeld
  • Zwei Jahre IAPP-Mitgliedschaft
  • Drei kostenlose Examina zu IAPP-Zertifizierungen (CIPP, CIPM, CIPT)
  • Zugang zu Online-Trainings und gegebenenfalls Präsentation bei regionalen IAPP‑Veranstaltungen

IAPP will langfristige Karrieren im Bereich Privacy fördern – durch Ausbildung, Zertifikation und Vernetzung.  

Eine mehrdimensionale Bewertung wird Studierenden deshalb besser gerecht. Dafür bestimmte Radwan Eskhita vier Faktoren:

  • Welche Noten Studierende in der Modul-Endprüfung erzielen.
  • Wie sie sich in Gruppenarbeiten verhalten.
  • Wie sie sich in Vorlesungen einbringen.
  • Wie sie sich auch ausserhalb der Hochschule im Bereich Privacy engagieren.

Alles fliesst zusammen und ergibt ein Gesamtbild: Wer stellt kluge Fragen? Wer bringt die Gruppe vorwärts? Wer zeigt Eigeninitiative, auch wenn der Stoff zuweilen umfangreich ist? «Das Privacy-Modul wirkt auf viele Studierende zunächst wenig praxisnah», sagt Radwan Eskhita, «aber dahinter steckt mehr als zu Beginn ersichtlich ist: Privacy ist ein Fachgebiet, das herausragende Karriere-Chancen bietet – für diejenigen, die Herzblut dafür entwickeln.»  

«Privacy» heisst: Schutz persönlicher Informationen

Zu «Privacy» oder «Privatheit» gehören Identität, Gewohnheiten, Standort, Kommunikation, Gesundheits- und Finanzdaten. Warum ist ihr Schutz wichtig? Damit niemand sie missbraucht – für Identitätsdiebstahl, Überwachung oder unerlaubte Profile.

Wie schützt man sie? Mit Technik (Verschlüsselung, Anonymisierung), mit Regeln (Datenschutzgesetz DSG, Datenschutz-Grundverordnung DSGVO, Policies) und mit Organisationen, die Verfahren umsetzen.

Im HSLU-Modul «Privatheit, Technologie und Datenschutz» lernen Studierende unter anderem:

  • Grundlagen von Datenschutz und Privatheit
  • Methoden wie Anonymisierung und Verschlüsselung
  • Rechtsrahmen und Governance
  • Datenschutz in IT-Systeme integrieren

Es geht nicht nur darum, wer dein Foto sieht. Sondern wie IT-Systeme gebaut werden, sodass sensible Daten sicher und gesetzeskonform bleiben.

Radwan Eskhita ist überzeugt: Wer im Studium aktiv ist, übt für später. In der Berufswelt sind es die engagierten Personen, die Teams weiterbringen. Es sind genau diese Mitarbeitenden, welche die Arbeitgebenden suchen.

Eigeninitiative und Einsatz lohnen sich

Gerade im hybriden Unterricht sieht Radwan Eskhita, wie wichtig aktive Beteiligung ist. Wer präsent ist, Fragen stellt, in Gruppenarbeiten Verantwortung übernimmt, schafft Mehrwert für alle Beteiligten. Das Modul «Privacy» zeigt, wie sich Engagement auszahlt: Wer sich in den Stoff hineinarbeitet, gewinnt fachliche Tiefe – und wird beruflich belohnt.

Hier ergänzt Ron Porath, der stellvertretende Studiengangsleiter: «Radwan Eskhita stellt mit seinen Bewertungskriterien deutlich dar, wie wichtig die aktive Beteiligung von Studierenden in unseren Modulen ist. Ich schätze es sehr, dass er deren Einsatz mit diesem Award anerkennt.» Ron Porath unterrichtet im gleichen Bachelor-Studiengang im Bereich Data Protection, einem verwandten Feld. «Privacy und Data Protection gehören zusammen, aber es geht nicht nur um gläserne Bürger oder Bürgerinnen, sondern vor allem um die minimale Bekanntgabe eigener Daten und den Schutz der Daten, die bei Firmen über jede Person gespeichert und verarbeitet werden.»

Porträt von Dominic Pohland
Dominic Pohland
Porträt von Kishor Wolf
Kishor Wolf

Herzliche Gratulation: Die Gewinner des 2025 IAPP Westin Awards

Die Auszeichnung ging an die Studierenden Dominic Pohland (Platz 1) und Kishor Wolf (Platz 2). Beide überzeugten unabhängig voneinander durch fundierte akademische Arbeiten.

Sie wirkten in Vorlesungen aktiv mit und zeigten ein ausgeprägtes Interesse an aktuellen Datenschutzfragen. Radwan Eskhita war es wichtig, die Leistungen beider Studenten zu anerkennen. Darum hat er den Award in diesem Jahr aufgeteilt. Wir gratulieren den Preisträgern herzlich.

Bild von Tobias Gemmeke
Tobias Gemmeke

Eskhitas besonderer Dank gilt auch Tobias Gemmeke, der durch seine aktive Beteiligung und fundierten Beiträge im Modul hervortrat. Wir wünschen allen weiterhin viel Erfolg auf ihrem akademischen und beruflichen Weg.

Bild von Radwan EskhitaSetzt sich für vielfältigen Austausch mit Studierenden ein: Radwan Eskhita ist Dozent und Modulverantwortlicher im Bachelor-Studiengang Information & Cyber Security an der Hochschule Luzern – Informatik. Er vermittelt komplexe Inhalte verständlich und begeistert Studierende für Privacy.

Aus- und weiterbilden: Hol dir einen Bachelor in Information & Cyber Security: Mit diesem Studium erwirbst du das notwendige Fachwissen, um Unternehmen und Verwaltungen vor Cyber-Kriminalität zu schützen und mit einer sicheren IT-Infrastruktur auszustatten. Der Bachelor bereitet auf ca. 50 Berufsbilder in der digitalen Sicherheit vor. Er ist modular aufgebaut. Einer der Bausteine ist das Kernmodul «Privatheit, Technologie und Datenschutz». Dort lernen die Studierenden, welche Risiken beim Datenschutz entstehen, wie man Missbrauch verhindert und wie Verschlüsselung, Anonymisierung und rechtliche Vorgaben zusammenspielen.

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