Da kommt Fernweh auf: HSLU-Informatikstudent Sandro Troxler berichtet von seinem Austauschsemester in Finnisch-Lappland – über Lean Manufacturing und «Sitsit»-Partys, über selbstständiges Lernen und neue Freundschaften. Funfact: Er besuchte dort auch die «offizielle» Heimatstadt des Weihnachtsmanns.
Von Sandro Troxler
Mein Austauschsemester an der Lapland University of Applied Sciences ist zu Ende. Ich blicke auf vier intensive Monate in Finnisch-Lappland zurück. Ich kam an bei 20 Grad Celsius, gehe jetzt bei -20 und nehme Erinnerungen mit, die ich nicht vergessen werde.
Schon die ersten Wochen waren voller neuer Erfahrungen und auch einiger erster Kulturschocks. Von der Erkundung des Campus über die Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen bis hin zum Genuss der atemberaubenden Landschaft – es war einfach fantastisch.
Ich lebte in Rovaniemi, der Hauptstadt Finnisch-Lapplands. In Finnland habe ich einen ganz anderen Ansatz von Bildung erlebt. Der Unterricht setzt auf selbstständiges Lernen und auf Arbeiten in Gruppen. Das ist erfrischend und unterscheidet sich stark von den klassischen Vorlesungen an meiner Stammhochschule. Die flexible Kursstruktur – Kurse, die zu verschiedenen Zeiten starten, enden oder sich überschneiden – fordert viel Eigenständigkeit.

Studiert im 7. Semester Wirtschaftsinformatik, lebt in Nottwil
Im Herbst/Winter 2025 verbrachte Sandro Troxler, 25, vier Monate in Finnland. Das Austauschsemester hat seinen Blick auf Lernen, Arbeiten und Gemeinschaft verändert. Die Erkenntnisse wird er bei seinem zukünftigen Arbeitgeber Garaventa in Goldau einbringen.
Akademisch konnte ich in spannende Themen eintauchen: Lean-Prinzipien diskutieren, Business Sustainability analysieren, Fehler in technischer Dokumentation beheben und Grundlagen in Elektronik und IoT-Systemen aufbauen. Diese praktischen Aufgaben waren anspruchsvoll und sehr lehrreich.
Auch kulturell habe ich viel mitgenommen. Ich habe das Jedermannsrecht kennengelernt, Lapplands Landschaften erkundet und einen neuen Blick auf finnische Traditionen gewonnen.
In Finnland erlaubt das traditionelle Jedermannsrecht (finnisch Jokamiehenoikeus), dass sich alle frei in der Natur bewegen dürfen – unabhängig davon, wem das Land gehört. Man braucht keine Erlaubnis, mit Ausnahmen wie Hofgelände, bewirtschaftete Felder und Schutzgebiete.
Solange man nichts beschädigt und niemanden stört, darf man dort vorübergehend rasten oder zelten, Beeren oder Pilze sammeln. Man darf Seen und andere Gewässer für Freizeitaktivitäten nutzen, solange man auf Natur und Eigentum Rücksicht nimmt.
Die Nächte am Lagerfeuer unter dem Polarlicht und die studentischen «Sitsit»-Feiern bei Anlässen des ESN Friendship Programs bleiben mir lange in Erinnerung. Dieses ESN-Buddy-Programm hat uns ausländischen Studierenden Finnland mit Engagement und vielen Anlässen durch die Einheimischen nähergebracht.















Ich konnte in Finnland internationale Erfahrungen sammeln, von anderen Kulturen lernen, mein akademisches Netzwerk ausbauen und meinen Horizont und mein akademisches Wissen erweitern.
Das ESN Friendship Program hat uns ausländischen Studierenden Finnland mit Engagement und vielen Anlässen mit Einheimischen nähergebracht.
Als wertvollste Erinnerung bleiben mir die Menschen, die ich hier dank des ESN-Programms kennengelernt habe: neue Kontakte zu Einheimischen sowie Freundinnen und Freunde aus ganz Europa.
Veröffentlicht am: 22. Dezember 2025
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