Informatik-Studierende der Hochschule Luzern nahmen am HackZurich teil. Ein Erfahrungsbericht voller schräger Ideen, Schlafmangel und der Erkenntnis, dass uns auch an einem Hackathon die analoge Welt einholt.
«The future is now», ein oft belächelter Satz, der die Atmosphäre am HackZurich jedoch treffend beschreibt. Hunderte Entwicklerinnen, Designer und Investorinnen befinden sich während 40 Stunden in diesem Schmelztiegel, um an Prototypen für neue Apps, Geschäftsideen und Technologien zu basteln. Der Hackathon hat sich als ein Highlight der schweizerischen Tech-Szene etabliert und die Plätze sind begehrt. Umso mehr freute es uns, dass wir unter den 4800 Bewerbungen ausgewählt wurden und zu den 550 Teilnehmenden gehörten.
Zur Vorbereitung haben wir ausgeschlafen und unser Team ist auch schon mit einigen Ideen im Gepäck angereist. Bereits Code zu schreiben, war allerdings verboten.
Tinder für Socken oder ein soziales Netzwerk nur mit Emojis?
Das zweite Team der Hochschule Luzern – Informatik wusste schon, welche Technologie sie anwenden wollte: React Native, ein Framework von Facebook, um native Apps plattformübergreifend und parallel für Android und iOS zu schreiben. Ihre Ursprungs-Idee war ein Tinder für Socken. Dies verwarfen sie jedoch wieder und entschieden sich nach langem Hin und Her für ein soziales Netzwerk, das nur mit Emojis auskommen sollte. Der Name der App «yelims» heisst rückwärts Smiley.
Neben eigenen Projekten hätten wir vor Ort auch an Challenges von Sponsoren teilnehmen können. Eine Auto-Versicherung wollte ihre Risiken bei den Millennials minimieren, die SBB den Personenfluss in Bahnhöfen maximieren.
Doch auch wir haben uns auf eine eigene Idee konzentriert: Ein Spiel, um Musik-Songs zu erraten. Im Stil von Quizduell sollten vier Songs abgespielt werden, die dann so schnell wie möglich einem von vier Artistinnen zugeordnet werden mussten. Die Idee hatten wir beim Durchstöbern der Spotify API. Neben Metadaten wie Künstlernamen, Alben, Playlists sind dort auch 30-sekündige Samples der meisten Songs verfügbar.
Mit grossem Eifer haben wir drauf los programmiert und mit Pair Programming, Stackoverflow und zwei bis drei Stunden Schlaf pro Nacht unser Projekt zum Leben erweckt. Dies war nur dank grosser Mengen Koffein machbar… Am Sonntagmorgen haben sich viele leere Club Mate Flaschen auf und unter unserem Tisch angesammelt und wir durften unser Projekt völlig übermüdet in drei Minuten Pitch und zwei Minuten Q&A einer Jury präsentieren.
«Am Sonntagmorgen haben sich viele leere Club Mate Flaschen auf und unter unserem Tisch angesammelt»
Die Projekte wurden dann auf ihre Innovation, Usability und technischen Aspekte hin bewertet. Das Team «yelims» überzeugte und durfte ihr «Emoji based Social Network» an der Schlussveranstaltung vor allen Teilnehmenden präsentieren. «Vor so vielen Leuten zu sprechen, ist schon eine spezielle Erfahrung. Besonders wenn man in nur drei Minuten auf den Punkt kommen muss», berichtet Team-Mitglied Marco Palkoska.
Gewonnen hat übrigens eine Gruppe die einen Algorithmus entwickelt hat, um Deepfake Videos zu erkennen. Das Team nutzte Bildverarbeitungsalgorithmen und Machine Learning um Video-Fälschungen zu entlarven. Wie dieses Buzzfeed Video von Barack Obama:
Ganz am Schluss wurden wir dann aber doch noch von der analogen Welt eingeholt. Uns Tischnachbar-Team, welches wir während den Schlusspräsentationen aus den Augen verloren hatten, hinterliess uns eine kleine Botschaft um in Kontakt zu bleiben. Ganz klassisch auf einem Post-it.
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