Sie ist nicht nur Englisch-Dozentin, Führungsfrau und Stimme der Mitarbeitenden: Nina Blättler wirkt am Informatik-Departement auch als Best Buddy, Botschafterin und Motivatorin. Wer ist diese Frau, die Harley fährt, Hochsee segelt und drei Pässe hat?
Von Gabriela Bonin
Nina ist Nina. Unabhängig davon, ob sie lässig in Jeans-Latzhosen Studierende durch Luzern führt oder im Oman in dunkler Bluse als einzige Frau gegenüber einer Gruppe Universitätsvertreter die Hochschule Luzern – Informatik vertritt. So wie im März 2023, als sie mit zwei weiteren HSLU-Mitarbeitenden an der Sultan Qaboos University die Vorzüge einer Hochschul-Partnerschaft präsentierte.
Dazwischen liegen Welten, aber Nina Blättler schlägt darüber Brücken.
Dieser Brückenschlag gelingt der 57-jährigen Weltbürgerin scheinbar mühelos, ob sie nun auf dem Campus in Rotkreuz Studierende in Englisch unterrichtet oder gegenüber unserer Rektorin Barbara Bader die Interessen der Mitarbeitenden vertritt: Nina Blättler bleibt sich treu.
Dabei spielt sie bei ihren Einsätzen stets mehrere Seiten ihrer Persönlichkeit aus: Sie tritt als welt- und führungsgewandte Kosmopolitin auf. Sie ist zweisprachig in Englisch und Portugiesisch und spricht auch Luzerner Dialekt.
Blättlers Wirkungsfeld im Informatik-Departement spiegelt die Vielfalt, die sie als Persönlichkeit mitbringt:
Als Tochter einer Britin spielt sie mit ihrem britisch geprägten Humor. Als Tochter eines Portugiesen strahlt sie mediterrane Herzlichkeit aus. Als gebürtige Südafrikanerin ist sie sensibel für Diversity-Themen, wie etwa Antirassismus-Anliegen. Als Mutter von erwachsenen Töchtern lebt sie ihnen und vielen jüngeren Mitarbeiterinnen vor, wie Mutterschaft, beruflicher Erfolg und Feminismus zusammengehen.
Seit 1996 lebt und arbeitet Blättler in der Schweiz. Sie wohnt mit ihrem Mann Paul, zwei Berner Sennenhunden und einem Perser-Kater in Horw LU. Die beiden Töchter sind schon ausgezogen. Nina Blättler hat immer Vollzeit gearbeitet, auch als ihre Kinder klein waren. Sie und ihr Mann engagierten damals seine Mutter als Kinderbetreuerin.
Wenn eine Weltbürgerin Heimweh bekommt
Nina Blättler ist in einem Dorf in der Nähe von Durban an der Ostküste Südafrikas aufgewachsen. Als sie 17 Jahre alt war, liess ihr Vater sie einen Erste-Hilfe-Kurs und das Lebensretterinnen-Brevet absolvieren. Er sorgte dafür, dass sie lernte, wie man auf hoher See navigiert.
Denn fortan sollte sie viel Verantwortung übernehmen: Ihre Eltern hatten entschieden, ins Ungewisse loszuziehen. Während eines Jahres segelte Nina Blättler mit ihrer Familie auf einem kleinen Boot zwei Mal über den Atlantik.
In ihrer Erinnerung war dieses Abenteuer weniger ein Spass als vielmehr eine Lebensschule: Es galt, existenzielle Gefahren zu meistern, Pflichten zu erfüllen, für drei jüngere Brüder zu sorgen. «Es ist tief in mir verankert», sagt Blättler, «dass ich Verantwortung übernehme und darauf achte, dass es allen im Team gut geht».
Es folgten zwei Jahre in Portugal und zwei in den USA. Ihre Arbeit als Englisch-Lehrerin führte sie für längere Zeiten nach London, Rom und Lissabon. Als 29-Jährige fasste sie schliesslich in der Schweiz Fuss. Während knapp zwanzig Jahren betrieb sie im Raum Luzern eine eigene Sprachschule. Zeitweise führte sie bis zu 48 Mitarbeitende. 2017 verkaufte sie ihr Unternehmen.
Es folgte ein kurzes Zwischenspiel als Gastgeberin eines Bed & Breakfasts in Portugal. Nina Blättler brach es wegen Heimweh ab und kam 2018 als nebenamtliche Englisch-Dozentin an die Hochschule Luzern. «Das war ein Traum für mich», erinnert sie sich. Heute, knapp fünf Jahre später und um etliche Aufgaben reicher, empfindet sie immer noch gleich. «Ich bin sehr dankbar für diesen High-Quality-Arbeitsplatz und schätze die grosse Freiheit, die man mir hier lässt.»
Ich schätze die grosse Freiheit, die man mir hier lässt.
Was Blättler als Persönlichkeit privat ausmacht, das wirkt auch ins Departement hinein. Einige Kostproben aus ihrem Privatleben: Sie liebt ihre Harley Davidson Road King 1800cc. Zwei Jahre lang amtierte sie als Schweizer Vertreterin in der Motorradorganisation Women Riders World Relay (WRWR). Ihr Ziel: ein Imagewechsel. Frauen sollen nicht als «Schmuck» auf dem Sozius wahrgenommen werden, sondern als fähige Fahrerinnen mit einer Liebe für starke Motoren und die Freiheit.
Die grosse Freiheit sucht Nina Blättler auch auf dem Meer, wenn sie mit ihrem Mann mit dem Segelboot unterwegs ist. Ist sie zu Hause, häkelt sie gerne, engagiert sich als begeisterte Leserin seit über 25 Jahren in einem Buchclub und geht täglich kilometerweit mit ihren Hunden spazieren.
Crash, fall, pick yourself up and go on!
Was Blättler anpackt, macht sie mit Leidenschaft, und unterkriegen lässt sich nicht so schnell. Als sie kürzlich im Rahmen unseres Bike-to-Work-Wettkampfs durch Wind und Wetter radelte, stürzte sie ins nasse Gras. Das kommentierte sie mit: «Crash, fall, pick yourself up and go on!» – stürze, falle, steh wieder auf und mach weiter! Typisch Nina eben!
Veröffentlicht am 7. Juli 2023
Zur Serie «Mitarbeitende mit Doppelleben»: Hier zeigen wir Mitarbeitende mit aussergewöhnlichen Hobbys oder Berufen.
Nina Blättler, kam 2018 zunächst als Englisch-Dozentin an die Hochschule Luzern – Informatik. Mittlerweile hat sie an der Hochschule zahlreiche weitere Aufgaben übernommen. So ist sie etwa auch stellvertretende Studiengangleiterin des Studiengangs Internationales IT-Management sowie des Master-Studiengangs IT, Digitalization & Sustainability.
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