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Studium

Im Kampf gegen Cyber-Kriminelle: Teil 3

Im Kampf gegen Cyber-Kriminelle: Teil 3
Kannst du dich ins System hacken? Wer die Zukunft des Cyberraums mitgestalten und gleichzeitig einen sicheren und spannenden Job haben will, studiert Cyber Security.

Möchtest du die Schweiz besser vor Cyber-Attacken schützen? Wärst du gerne so investigativ tätig wie die Cops bei «CSI»? Oder kannst du gar hacken? Dann hast du gute Voraussetzungen für ein Studium in Information & Cyber Security. Studiengangleiter Bernhard Hämmerli erklärt, was den Studiengang der Hochschule Luzern so speziell macht.

Kein Untergrund-Business rentiert zurzeit mehr und wächst schneller als das Hackergeschäft. Die zunehmende Internet-Kriminalität ist ein akutes Problem – und ebenso der Fachkräftemangel in genau diesem Bereich.

In der Schweiz fehlen zurzeit einige tausend Spezialistinnen und Spezialisten, die Hackerangriffe und andere kriminelle Machenschaften im Netz verhindern können. Die Daten- und Internet-Sicherheit ist so wichtig, dass sie nicht einfach in Niedriglohnländer ausgelagert werden kann. Sowohl private Unternehmen als auch öffentliche Organisationen müssen ihre Stellen deshalb massiv ausbauen.

Ich hoffe, dass die Studierenden der HSLU einst einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit des Cyberraums leisten.

Das Informatik-Departement der Hochschule Luzern (HSLU) setzt dem Fachkräftemangel etwas entgegen: Mit über 100 Dozierenden, ihrer Expertise und langjährigen Praxis-Erfahrung bieten wir eine zukunftsgerichtete und gefragte Ausbildung.

Diese besteht zu gleichen Teilen aus praktischen Übungen in den HSLU-Laboren, Theorie, Projektarbeiten und wissenschaftlichen Arbeiten. Der Studiengang bietet vier Vertiefungsrichtungen (Majors) an, die deinen Interessen und Fähigkeiten entsprechen: Major Management, Major Technologie, Major Digital Forensic & Incident Response und Major Attack Specialist & Penetration Tester.

Mehr zu den Majors erfahren

Im Major Management steht der organisatorische Umgang mit Risiken im Vordergrund. Es geht darum, Risiken zu managen sowie Schutzkonzepte zu erstellen und sie im Unternehmen zu organisieren. Dazu gehört auch, dass du dir überlegst, wie ein solches Konzept in der Firma angewendet und in der Firmenphilosophie verankert wird.

Wenn dir die technische Umsetzung solcher Konzepte liegt, kommt dir der Major Technologie zugute: Hier beschäftigst du dich mit der technischen Verteidigung, um konkrete Massnahmen zur Verhinderung von Cyber-Attacken umzusetzen, aber auch mit der frühen Erkennung und der richtigen Reaktion nach einem Angriff sowie dem Erkennen der kritischen Infrastruktur.

Bei einer Cyber-Attacke ist es aber auch wichtig herauszufinden, wer die Kriminellen sind, was genau passiert ist und ob allenfalls gerichtsverwertbare Beweise vorhanden sind. Hier kommst du als «CSI»-Fan zum Zug: Im Major Digital Forensic & Incident Response arbeitest du Vorfälle auf, ermittelst Angreifende, führst Untersuchungen mit Reverse Engineering durch und erarbeitest, trainierst und implementierst Pläne dafür.

Schliesslich stellt sich die Frage: Ist das «sichere» System auch wirklich sicher? Oder kannst du dich mit einer simulierten Attacke in die Firma hacken? Im Major Attack Specialist & Penetration Tester wirst du unter anderem in Angriffstechnik ausgebildet und nimmst an Hacking-Wettbewerben teil. Mit Bug Bounties, offiziellen Programmen zur Identifizierung, Behebung und Bekanntmachung von Cyber-Risiken, kann man sogar ein Vermögen machen.

In Hacking-Wettbewerben schneiden gemischte Teams (Frauen und Männer) immer am besten ab. Meine Erfahrung zeigt, dass Frauen in den Bereichen Forensic und Attack oft besonders talentiert sind. Mit ihrer Intution tragen Sie wesentlich dazu bei, die kritischen Lücken zu finden. Im Cybersecurity-Lehrgang bieten wir auch Veranstaltungen von Frauen für Frauen an, um deren Vernetzung und Karriere zu fördern

Bei der Cyber-Sicherheit geht es für Firmen und den Staat um existenzielle Fragen: Entweder wir rüsten jetzt auf, damit wir den zahlreichen Angriffen etwas entgegensetzen können, oder unsere Firmengeheimnisse werden geklaut und nachgebaut. Dann bleibt der Schweiz nicht mehr viel Spielraum, um auf dem heutigen Wohlstandsniveau weiterzuleben. Der gesamte Verlust aller Schweizer Einrichtungen im Cyberraum wird auf 220 Milliarden Franken geschätzt – ein Betrag, der weh tut.

Ich hoffe, dass die Studierenden der HSLU einst einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit des Cyberraums leisten, damit Ordnung und Sicherheit auch in diesem Bereich gelebt werden können.

Cyber Security Pionier: Bernhard Hämmerli ist Studiengangleiter Information & Cyber Security an der HSLU. Das Thema Cyber Security hat ihn bereits in den 90er-Jahren gepackt und seitdem nicht mehr losgelassen. Er hat langjährige Berufserfahrung in der Cyber-Sicherheit und sitzt in zahlreichen Beratungsgremien.

Lies hier Teil 1 und Teil 2 der Serie. Die Studierenden Estefania Otero und Joshua Drexel geben dort spannende Einblicke in ihr berufsbegleitendes Studium.

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Veröffentlicht: 10. Dezember 2021

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