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Schlüsselrolle in der Digitalisierung: Low-Code-Prozessautomation

Schlüsselrolle in der Digitalisierung: Low-Code-Prozessautomation
Wichtig für eine klare, effiziente Prozessentwicklung: Dank Low-Code-Prozessautomation Kräfte bündeln (Bildquelle: istockphoto.com).

Von Ralph Amhof, Teilnehmer des CAS Digital Business Innovation

Unternehmen müssen immer digitaler werden. Zugleich verschärft sich der IT-Fachkräftemangel: Hier kann die Prozessautomation via BPMN-Low-Code-Plattform eine künftige Schlüsselrolle einnehmen. Sie fördert klare Abläufe, lindert den Fachkräftemangel und hilft, Kosten zu sparen. So sorgen Sie vor.

«Das ist doch aber falsch! Ich habe die Anforderungen ganz anders definiert!» So heisst es immer wieder mal, wenn Entwickler oder Programmiererinnen ihre Arbeit einem Requirements Engineer präsentieren.

In der Regel werden Anforderungen definiert und danach in Code übersetzt. Diese Übersetzung kann aus verschiedenen Gründen fehlerhaft sein, sei es aus sprachlichen oder ablauftechnischen Missverständnissen. Software-Entwickelnde und Requirements Engineering sollten aber möglichst effizient zusammenarbeiten. Das ist zentral, damit sie ihr Projekt erfolgreich umsetzen können.

Die Low-Code-Technologie hat bei der Milderung des IT-Fachkräftemangels sowie bei der Beschleunigung der digitalen Transformation in Unternehmen ein grosses Potential.

Kommentar des Programmleiters Georges Grivas zu diesem Blogbeitrag aus dem CAS Digital Business Innovation

Ohne Programmierkenntnisse Applikationen erstellen

Wie lassen sich derartige Fehler vermeiden? Eine BPMN-Low-Code-Entwicklungs-Plattform bietet Abhilfe: Sie ist visuelles Prozessmodell, Anforderung und Code zugleich und bildet das Herzstück einer Applikation. Die BPMN (Business Process Modeling Notation) ist eine grafische Methode zur Darstellung von Geschäftsprozessen in einem Geschäftsprozess-Diagramm.

Low-Code steht für «wenig Code». Statt textbasiert zu programmieren, verwenden die Nutzenden für die Entwicklung ein grafisches Hilfsmittel. Damit können sie sich ihr Programm quasi zusammenklicken. Sie benötigen dazu keinen oder wenig Code. Dies ermöglicht es technisch versierten Personen, Applikationen selber zu erstellen.

Neue Fachkräfte fördern: Citizen Developers als Chance

Wer auf diese Weise arbeitet, gehört zu den sogenannten Citizen Developers: Das sind Nutzende, die nicht professionell programmieren, die aber technisch fit genug sind, um neue Anwendungen, Programme oder Systeme zu erstellen – auch wenn sie nur wenige oder keine IT-Kenntnisse haben.

Künftig werden sie eine wichtige Rolle in der digitalen Transformation einnehmen und dem Fachkräftemangel in der IT entgegenwirken. Low-Code-Plattformen und Citizen Developers bieten die Chance, neue Fachkräfte mit verhältnismässig wenig Aufwand zu fördern.

Abläufe sofort verstehen: dank BPMN als Basis


BPMN wird im Requirements Engineering verwendet, um Anforderungen zu definieren. Im Gegensatz zu textbasierten Anforderungen ist diese Darstellungsart einfacher zu vermitteln.

Wer zum Beispiel das nachfolgende Prozessmodell betrachtet, versteht den Ablauf ohne zusätzliche Erklärung. Ein solches Modell bildet die Grundlage für die Low-Code-Prozessautomation mit BPMN. Es ist Anforderung und Code zugleich.

Bietet eine leicht verständliche Übersicht über geplante Abläufe: Ein BPMN-Prozessmodell erstellt mit der Low-Code-Software Flowable Design, bei deren Entwicklungsfirma der Autor arbeitet (Darstellung: Ralph Amhof).

Low-Code ist nicht gleich Low-Code. Eine Vielzahl an Plattformen deckt unterschiedliche Bedürfnisse ab. Einige davon könnte man als Hype bezeichnen. Anders bei der Low-Code-Prozessautomation mit BPMN: Sie bietet aufgrund ihres grafischen Prozessmodells einen wesentlichen Vorteil. Generell müssen Anforderungen an den Prozess immer definiert werden. Im Idealfall werden diese Anforderungen grafisch erstellt. Mit BPMN-Low-Code ist dieser Schritt durch das Prozessmodell gegeben. Er ist somit zwingend notwendig.

Low-Code-Plattformen werden zu einem Billionen-Markt

Der Prozess der Zukunft wird mit Low-Code modelliert. Das US-amerikanische Tech- und Marktforschungsinstitut Gartner prognostiziert in einer seiner Analysen, dass der Markt für Hyperautomation bis 2026 einen Wert von rund einer Billion Euro erreichen wird. Darunter werden auch die BPMN-Low-Code-Plattformen fallen.

Prozesse werden zunehmend nicht nur von Entwicklern und Entwicklerinnen erstellt. Auch Requirements Engineers und andere Fachpersonen beteiligen sich vermehrt daran. Dadurch rücken Business und Entwicklung näher zusammen. Prozesse lassen sich schneller entwickeln und Kosten einsparen.

Wer seinen Mitarbeitenden eine geeignete Low-Code-Plattform zur Verfügung stellt, bildet folglich eine zukunftsträchtige Grundlage für die digitale Transformation. Es lohnt sich, sich früh mit dem Thema auseinanderzusetzen und die am besten geeignete Lösung für das eigene Unternehmen zu suchen.

Beachten Sie diese Punkte bei der Wahl einer BPMN-Low-Code-Plattform:

  • Breites Spektrum an vorhandenen Software Features: Die Palette an vorhandenen Möglichkeiten sollte gross sein und ein breites Spektrum an Möglichkeiten abdecken.
  • Offene Plattform verwenden: Die Plattform sollte die Möglichkeit anbieten, eigene Implementierungen vornehmen zu können.
  • Dokumentation und Schulungsmaterial sind zugänglich und von guter Qualität: Damit Mitarbeitende geschult werden können, sollten die Informationen einfach und intuitiv zur Verfügung stehen.
  • Flexible Kosten: Von der Nutzung abhängige skalierbare Kosten sind wichtig, um das passende Preismodell zu finden.

Frage in die Runde: Welche Chancen oder auch Herausforderungen sehen Sie in der Low-Code-Prozessautomation?

Veröffentlicht am 26. Juli 2023

Hinweis: Dieser Blogbeitrag wurde im Rahmen eines Leistungsnachweises für das CAS Digital Business Innovation verfasst. Er wurde geprüft und redaktionell aufbereitet.

Porträtbild Ralph AmhofRalph Amhof ist Business Automation Consultant bei der Flowable AG und bloggt aus dem Unterricht des CAS Digital Business Innovation.

Beruflich ist er täglich in Berührung mit Low-Code und Prozessautomation im Allgemeinen. Seine Leidenschaft liegt in der Zusammenarbeit von Mensch und Technik. Die Prozessautomation hat ihn stets begleitet, zunächst in der Maschinenindustrie, mittlerweile in der Informatik.

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