Das Metaverse: Wer treibt es voran? Wird es unser Vertrauen gewinnen? Wie und wann wird man es nutzen? Bereiten Sie sich vor: Mit dieser dreiteiligen Metaverse-Serie unseres Blockchain-Experten Tim Weingärtner. Folge 1: Stand heute und wie es dazu kam.
Von Tim Weingärtner
In letzter Zeit reden alle über das Metaverse, und zwar seit Mark Zuckerberg Facebook in Meta umbenannt und seine Metaverse-Vision in einem YouTube-Video vorgestellt hat. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Science-Fiction-Roman Snow Crash von Neal Stephenson.
Die Handelszeitung beschreibt bereits die Jobprofile für das Metaverse. Erste Unternehmen fangen an, einen «Chief Metaverse Officer» (CMO) zu suchen. Es ist an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was das Metaverse eigentlich ist.
Das Internet: Wir reden von einem Internet
Fangen wir mit dem Internet an. Technisch gesprochen ist das Internet ein Netzwerk, welches auf dem TCP/IP Protokoll basiert. Frage ich jedoch meine Bekannten, so ist das Internet das, was sie über ihren Browser sehen: also alles, was irgendwie auf dem HTTP-Protokoll beruht.
Der grosse Vorteil: Der Begründer des World Wide Web, Sir Tim Berners-Lee, entwickelte zuerst die Beschreibungssprache HTML. Erst danach entstanden die Browser, die Webseiten darstellen und alle auf dem HTTP-Protokoll basieren: Berners-Lee hatte also eine gemeinsame Open-Source-Basis geschaffen, längst vor dem Aufkommen von Mosaic, Netscape – diese beiden Browser kennen die wenigsten noch – Firefox, Chrome, Internet Explorer und anderen.
Viele denken, das Internet sei das, was man auf dem Browser sieht – es ist aber Teil eines Netzwerks und basiert auf dem vereinenden TCP/IP-Protokoll.
Das Internet ist jedoch mehr als das, was wir in unserem Browser sehen. Schauen wir uns zum Beispiel die Spiele Fortnite oder Hay Day an. Diese benötigen eine eigene Applikation, übertragen ihre Daten jedoch auch über das Internet.
Auch das Darknet basiert auf dem physischen Netzwerk des Internets. Durch zusätzliche Applikationen und Verschlüsselungsschichten trennt es jedoch die «normalen» Benutzenden von den Darknet-Userinnen und -Usern. So bekommen sie nichts davon mit. Klar ist jedoch: Wir reden von einem Internet.
Steven Spielbergs Vorstellung eines grossen universellen Metaverse’
Viele Artikel über das Metaverse beziehen sich auf den Science-Fiction-Film «Ready Player One» von Steven Spielberg. In diesem kämpft der Held Parzival alias Wade Watts mit seinem Clan gegen den Megakonzern IOI. Sein Widersacher ist der Bösewicht Nolan Sorrento. Dieser will als CEO des IOI-Konzerns die Vorherrschaft in der virtuellen Metaverse-Welt «OASIS» erlangen. Sie ist eine virtuelle Multiplayer–VR-Spielplattform, auf der sich Parzival mit anderen Menschen trifft und seine Zeit verbringt.
Die virtuelle Filmwelt OASIS wird von vielen mit dem Metaverse verglichen. Ich empfehle allen Interessierten, sich diesen Film einmal anzuschauen. Wer keine Science-Fiction-Filme mag, beschränkt sich auf diese drei Szenen:
Und jetzt baut Facebook – sorry Meta – das Metaverse? Im nächsten Teil erkläre ich, warum das nicht der Fall sein wird und was «Ready Player One» von dem Metaverse unterscheidet.
Frage in die Runde: Was halten Sie vom Metaverse? Wie hat der Film «Ready Player One» Ihre Vorstellung vom Metaverse verändert? Bitte schreiben Sie Ihren Kommentar hier zuunterst in die Kommentarspalte.
Veröffentlicht am: 22. März 2022
Lesen Sie weiter:
The Metaverse, Folge 2: Warum es das Metaverse nicht geben wird.
The Metaverse, Folge 3: Zwei Extremszenarien.
Nicht verpassen:
Erklärt Komplexes einfach und spannend: Tim Weingärtner ist Dozent und Forscher im Blockchain Lab an der Hochschule Luzern – Informatik. Er befasst sich intensiv mit der Blockchain, mit Tokens und NFTs, die für das Metaverse wichtig sein werden. Tipp: Schauen Sie dieses kurze Video mit seinen Erläuterungen: Blockchain einfach erklärt.
Blockchain, Business und Crypto Finance: Bilden Sie sich weiter!
Praxisnahe Aus- und Weiterbildung im XR-Bereich: Das Metaverse verlangt nach Fachkräften aus dem XR-Bereich (AR, VR). Der XR-Markt wächst stark und benötigt immer mehr ausgebildete Fachkräfte. Bereits jetzt bietet die Hochschule Luzern – Informatik Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im XR-Bereich an. Das Angebot wird per 2022 weiter ausgebaut.
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