Nachwuchsförderung,

Rund ums Departement

Ava und Talena, 11: «Informatik ist cool!»

Ava und Talena, 11: «Informatik ist cool!»
Talena Töngi und Ava Baumann (rechts im Bild) schrauben ein iPad auseinander. Links im Bild sind Emilie Benz und Pauline Grimm.

Es war ein Tag voller Energie und neuer Eindrücke: iPhones auseinandernehmen, Virtual Reality erleben, Roboter programmieren. Am Zukunftstag, der am 10. November 2022 stattfand, entdeckten Ava und Talena, 11, die Welt auf dem Campus Rotkreuz.

Es ist ein bisschen so, wie wenn ein Flitzer übers Fussballfeld rennt. Da galoppiert ein hundeähnlicher Roboter in den kleinen Hörsaal und schmeisst sich vor Vizedirektorin Sarah Hauser zu Boden. Dabei wollte diese den rund 50 Kindern des Zukunftstags und des Spezialprogramms Mädchen – Informatik – los! gerade erklären, warum sie Informatikerin geworden ist. Die Kinder sind mäuschenstill.

«Eigentlich sind Hunde nicht erlaubt in den Unterrichtsräumen», scherzt Hauser. «Aber diesen müssen wir nun wieder <zum Leben erwecken>». Nur wie? Ava und Talena, 11, schauen sich an. «Der muss neu gestartet werden», flüstert Ava. Hauser versucht es mit Streicheleinheiten. «Robotik-Tierarzt» und Leiter des AI Robotics Labs Florian Herzog kommt mit der Fernbedienung zu Hilfe. Unter Klatschen bewegt sich der Roboterhund, steht auf und macht Männchen. Dann geht’s los mit dem Programm.

Erste Station für Ava und Talena: die High-Tech-Werkstatt. Es riecht nach verbranntem Holz. 3D-Drucker rattern, ein Lasercutter brummt und Mikroskope leuchten. Werkstattleiter Fabian Schwärzler erklärt die Werkstatt und was die Kinder hier alles machen dürfen.

Am besten gefällt Ava und Talena die Mikroskop-Station: Hochkonzentriert schrauben die Mädchen ein iPhone auseinander. «Mein Vater würde ausrasten, wenn ich mein iPad so auseinandernehmen würde», sagt Ava und lacht. Durch das Mikroskop können sie das Motherboard des kleinen Computers 20-mal vergrössert anschauen. Das gefällt Ava. «Hier könnte ich noch lange weitermachen», sagt sie.

Talena und Ava befühlen die verschiedenen Formen aus dem 3D-Drucker…
… und erfahren, wie lange es dauerte diese zu drucken.
Einem 3D-Drucker zuzuschauen, ist faszinierend.
Vorsichtig schraubt Ava das iPad auseinander.
Durch das Mikroskop können sie das Motherboard des kleinen Computers 20-mal vergrössert anschauen.
Die Bücherstütze aus Plexiglas biegen sie mit Wärme zurecht. Werkstattleiter Fabian Schwärzler zeigt wie es geht.
Aus den Bücherstützen könnte man auch ein Haus bauen.
Talena und Ava befühlen die verschiedenen Formen aus dem 3D-Drucker…
… und erfahren, wie lange es dauerte diese zu drucken.
Einem 3D-Drucker zuzuschauen, ist faszinierend.
Vorsichtig schraubt Ava das iPad auseinander.
Durch das Mikroskop können sie das Motherboard des kleinen Computers 20-mal vergrössert anschauen.
Die Bücherstütze aus Plexiglas biegen sie mit Wärme zurecht. Werkstattleiter Fabian Schwärzler zeigt wie es geht.
Aus den Bücherstützen könnte man auch ein Haus bauen.

Informatik ist nichts Neues für Ava. «Mein Vater unterrichtet Java am Departement Informatik und auch meine Mutter ist Informatikerin. Auf mir liegen grosse Erwartungen», sagt sie und lacht.

Talenas Mutter arbeitet in der Immobilienbranche, der Vater ist Konstrukteur. Auch Talena ist an Informatik interessiert. Vor allem Roboter findet sie spannend. «Ich hätte gerne einen eigenen Roboter, damit ich programmieren lernen kann », sagt sie. Doch die Weihnachtswünsche hat sie schon vergeben: einen Zirkusring für Luftakrobatik und ein Hoverboard. Ava hat bereits seit zwei Jahren einen kleinen Roboter zu Hause und erzählt, wenn sie fleissig weiterprogrammiere, bekomme sie vielleicht bald fliegenden Zuwachs.

Ich hätte gerne einen eigenen Roboter, damit ich programmieren lernen kann.

Talena Töngi

Nach einer Pause geht’s auf ins Immersive Realitites Center. Hier dürfen die Kinder Virtual Reality (VR) erleben. Talena versucht sich an einem Magier-Spiel: «Ich habe Trompete gespielt und eine Ratte gesehen» sagt sie begeistert. Sie staunt, wie echt sich VR körperlich anfühlt. Doch dann ist ihr ein bisschen schwindelig und sie setzt sich hin. Aber nicht lange. Schliesslich gibt es noch ein Spiel mit einem niedlichen Alien und eines mit einem Ritter. Ava erklärt das VR-Gefühl so: «Es ist wie in einem Fantasyfilm, in dem ich eine Rolle spiele.»

Dann geht’s ins Robotic-Labor. Drei Pepper-Roboter und «Robotic-Tierarzt» Florian Herzog warten auf sie. Sie müssen Pepper so programmieren, dass er sich dreht und zur Türe rausläuft. Das Programmieren ist knifflig. Ava und Talena tüfteln mit ihrem Team lange herum. Aber am Schluss schaffen sie es und sind stolz.

Auf dem Weg vom Immersive Realities Center ins Robotic Labor.
Auf dem Weg vom Immersive Realities Center ins Robotic Labor.

Am Mittag würde Ava am liebsten mit ihrem Vater essen. Schliesslich sei der Zukunftstag dazu da, um am Berufsalltag der Eltern teilzuhaben. Zudem sei ihr Vater einfach eine «super Gesellschaft», sagt sie und fügt hinzu: «Mit Papa ist es lustig und nie langweilig.» Die beiden Mädchen bleiben dann aber doch bei den anderen Kindern, den Spaghetti mit Tomatensauce und den Donuts.

Ich werde in meinem Leben viel mit Informatik zu tun haben.

Ava Baumann

Am Nachmittag stellt sich der Hausdienst vor und gibt eine Campus-Führung. «Unglaublich, was der Hausdienst alles machen muss», finden Ava und Talena. Sie haben Respekt vor diesem Beruf. Dann spielen sie in einem Workshop des IFZs ein Wirtschaftsspiel. Wer am meisten Profit macht, gewinnt. Die Gruppe von Ava und Talena siegt. Später dürfen die beiden dann noch zum Arbeitsplatz von Avas Vater. Die Tochter kann sich nun besser ausmalen, wie seine Arbeit an der HSLU aussieht.

Talena könnte sich gut vorstellen, Informatikerin zu werden. «Informatik ist cool», finden beide Mädchen. Aber auch eine Zukunft als Kindergärtnerin kommt für Talena in Frage. Am nächsten Zukunftstag möchte sie deshalb bei ihrer Grossmutter im Kindergarten schnuppern. Ava weiss noch nicht, ob sie Informatikerin werden möchte. «Gut möglich, dass ich später einmal Ingenieurin werde», sagt sie. Aber eins weiss sie jetzt schon: «Ich werde in meinem Leben viel mit Informatik zu tun haben.»

Von Yasmin Billeter
Veröffentlicht am 14. November 2022

Der Zukunftstag an der HSLU: Rund 50 Schülerinnen und Schülern der 5. bis 7. Klasse besuchten den Zukunftstag auf dem Campus Rotkreuz. Die Kinder haben Eltern, Verwandten oder Bekannten, welche an der Hochschule Luzern arbeiten. Oganisiert wurde der Zukunftstag von Tim Schmid mit Unterstützung von Jasmine Müller und Gino Rüdisüli.

Nachwuchsförderung: Die Hochschule Luzern – Informatik engagiert sich aktiv in der Kinder- und Jugendförderung. Als offizielles Regio-Zentrum ist sie Teil der internationalen Initiative «Roberta® – Lernen mit Robotern» und betreibt gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Luzern das Roberta-Regiozentrum Luzern. In Roberta-Workshops lernen Schülerinnen und Schüler Roboter zu konstruieren und zu programmieren. Zertifizierte «Roberta Teachers» unterstützen sie dabei.

Nächste MINT-Veranstaltungen:

  • Im Rahmen von «MINT unterwegs» besuchen unsere MINT-Expertinnen und -Experten auch dieses Jahr mehrere Schulen im Kanton Luzern. Ihr Ziel: Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern.
  • Im Mai 2023 findet die nächste World Robot Olympiad  wieder an den verschiedenen Austragungsorten live vor Ort statt. Jugendliche zwischen acht und 19 Jahren wetteifern bei dieser weltweiten Olympiade miteinander.
  • In den Sommer- und Herbstferien bietet das Departement Informatik Scratch-Workshops für die Ferienpässe Zug, Luzern und Nidwalden an.
  • Tech-Week: Ferienprogramm in Horw (LU) für 13- bis 16-jährige Schülerinnen und Schüler (fünf Tage vom 10. bis 14. Juli 2023). In Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Technik & Architektur.

LEGO-Roboter mieten: Benötigst du einen Roboter für dich allein zum Tüfteln und Testen? Braucht eure ganze Klasse LEGO-Roboter, weil ihr an einem Wettbewerb teilnehmen wollt? Ihr könnt bei uns LEGO Mindstorms EV3 ausleihen: Das Angebot gilt für Privatpersonen wie auch für Schulklassen.

Lehrpersonen begleiten: Mit dem Joint-Degree-Master-Studiengang in Fachdidaktik Medien und Informatik ist die Hochschule Luzern – Informatik seit 2018 zusammen mit der Universität Zürich und den Pädagogischen Hochschulen Luzern und Schwyz auch in der Ausbildung von Lehrpersonen tätig.

Informiert bleiben: Wir informieren dich via Instagram über unsere MINT-Aktivitäten. Ausserdem bloggen wir über Tipps, Trends und Neuigkeiten aus dem Informatik-Departement der Hochschule Luzern: Abonniere hier unseren Blog!

 

Kommentare

1 Kommentare

Nina Blaettler

What a great opportunity for young children to find out about the opportunities in the world of IT and Computer Science!

Antworten

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.

Pin It on Pinterest