28. Oktober 2013
Andere Retail Banking Institute,
Qontis – ein neuer PFM Anbieter in der Schweiz
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Personal Finance Management (PFM) bietet für Kunden den Vorteil, ein tieferes Verständnis für die eigenen Finanzen bzw. für die persönliche Ausgaben- und Einnahmesituation zu erhalten und bietet dadurch einen wahren Mehrwert für Retail Banking Kunden (vgl. früherer Blog-Eintrag). Ein neuer Anbieter für PFM-Lösung ist die Qontis AG. Ich habe Christian Bieri (CEO) und Alexander Haymann (Business Development) von der Qontis besucht und möchte basierend auf diesem Gespräch im heutigen Blog-Artikel das Geschäftsmodell der Qontis erläutern.
Das Unternehmen
Qontis ist ein Gemeinschaftsunternehmen der NZZ, der auf Banken spezialisierten Software-Unternehmung Crealogix und dem Management Team. Mit dem Brand NZZ erhält die Qontis eine gute, vertrauensvolle Basis für ihr Online-Magazin (auch wenn dieses nicht im gleichen Stil wie die NZZ gehalten ist). Die Crealogix bringt das technologische Know-how, den Brand der Sicherheit und die (technische) Anbindung an die Schweizer Banken mit. Gleichzeitig ist Crealogix exklusiver Schweizer Vertriebspartner für die PFM-Software von Meniga. Die Meniga PFM-Plattform wird heute schon in verschiedenen (vor allem nord-)europäischen Märkten von Banken verwendet.
Die drei Pfeiler des Geschäftsmodells
Das Geschäftsmodell von Qontis besteht grundsätzlich aus drei Pfeilern:

1) Online Magazin: Anfang August 2013 ist das Online Magazin von Qontis mit verschiedenen Artikeln rund ums Planen, Sparen und Ausgeben live gegangen. Qontis gibt aber keine Anlageempfehlungen ab. Stattdessen sollen Tipps für den Umgang mit Geld im Alltag sensibilisieren. Durch dieses Magazin möchte sich Qontis gegenüber anderen PFM-Anbietern wie der PostFinance, (bald) UBS oder weiteren Tool-Anbietern abgrenzen.
2) Finanzverwaltung (PFM): Unter dem Stichwort „Finanzverwaltung“ verbirgt sich das Herzstück des Geschäftsmodells – das Personal Finance Management Tool. Im PFM-Tool von Qontis können Kunden (nicht zuletzt dank den Schnittstellen mit Crealogix) Konti von rund 300 Banken zusammenziehen. Voraussetzung hierfür ist ein eBanking-Vertrag. Das Login erfolgt wie beim eBanking jeweils mit Passwort und TAN (o.ä.). Es werden dadurch einerseits die verschiedenen Bankkonti auf einer Seite übersichtlich dargestellt und die Ausgaben nach verschiedenen Ausgabenkategorien aufgeschlüsselt. Andererseits können künftig auch Vermögenswerte wie das Auto, Schmuck oder Immobilien in die Vermögensübersicht integriert werden. Hier arbeitet Qontis beispielsweise mit EuroTax (damit der aktuelle Wert des Fahrzeugs ersichtlich ist) und weiteren Partnern zusammen.
Das Qontis-PFM dient jedoch lediglich als Cockpit zur Übersicht und Kontrolle der Finanzen. Transaktionen können nicht ausgeführt werden. Die Nutzung von Qontis ist für den User kostenlos.
Das entsprechende Angebot der PFM-Software wird auch als White-Labelling Angebot an die Banken verkauft (dort erscheint es dann im Online oder Mobile Banking mit dem jeweiligen Bankenlogo; jeweils noch etwas individuell angepasst an die Bedürfnisse der Bank). Die Funktionalitäten sind dabei die Gleichen wie im Angebot von Qontis. Ein Kunde der Neuen Aargauer Bank (NAB) könnte sich also beispielsweise auf seinem PFM der NAB auch Zweit- und Drittkonten der UBS und der Clientis Bank anzeigen lassen.
3) Massgeschneiderte Angebote: Schliesslich arbeitet die Qontis auch mit Service-Partnern zusammen, die den PFM-Usern beim Sparen helfen können. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit Comparis. So kann beispielsweise direkt im Tool aufgezeigt werden, ob die Kosten für die Krankenversicherung möglicherweise zu hoch sind und wie hoch das Sparpotenzial bei einem Wechsel ist.
Kurzes Fazit
Das Angebot von Qontis erscheint mir interessant und ist aus Bankensicht finanziell ziemlich attraktiv. Kunden der Qontis werden wohl vor allem kleinere oder mittlere Retail Banken sein, welche ohne hohe Investitionen und ohne zeitraubendes IT-Projekt ihren Kunden die entsprechenden Funktionalitäten zur Verfügung stellen wollen. Die Qontis steht entsprechend bereits mit verschiedenen Banken in Kontakt. Das eigene PFM auf Qontis soll noch in diesem Jahr möglich sein. Auf die entsprechende Entwicklung und die Reaktion der Kunden bin ich gespannt. Ich bin überzeugt, dass das PFM besonders bei technologieaffinen Kunden auf eine hohe Resonanz stossen wird. Wie sich die Funktionalitäten bei der breiten Kundschaft in der langen Frist durchsetzen werden, muss sich jedoch erst zeigen.
21. Oktober 2013
Wie informieren sich Schweizerinnen und Schweizer über Hypotheken?
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Wie informieren sich Schweizerinnen und Schweizer über Hypotheken? Nehmen Sie noch immer Beratungsgespräche in Anspruch oder sind durch die im Internet zur Verfügung stehenden Informationen weniger Beratungsgespräche vonnöten? Vergleichen SchweizerInnen Zinsen von Banken und wieviele Offerten holen sie im Durchschnitt ein? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der heutige Blog-Artikel. Die vorgestellten Studien zeigen auf, dass das klassische Beratungsgespräch weiterhin von grosser Bedeutung ist. Ebenso zeigen die Resultate der Studie auf, dass für Dienstleister, welche Beratung mit Zinsvergleichen kombinieren, ein Potenzial besteht.
In der Schweiz gibt es bisher nur wenige Studien zum Informationsverhalten von Kundinnen und Kunden in Zusammenhang mit dem Kauf einer Hypothek (vgl. früherer Blog-Beitrag) . Mit dem heutigen Blogbeitrag möchte ich dies ändern. Er basiert auf zwei Analysen resp. Studien: Einerseits hat Claudia Fisch in ihrer Umfrage der Master-Thesis eruiert, welche Informationen Hypothekarkunden vor dem Abschluss ihrer Hypothek nutzen. Andererseits hat mir MoneyPark Ergebnisse einer Kundenbefragung zum Thema „Anzahl der Zinsvergleiche“ zur Verfügung gestellt.
Welche Informationen nutzen Hypothekarkunden bevor sie eine Hypothek abschliessen?
Die mit Abstand wichtigste Informationsquelle ist weiterhin das persönliche Gespräch mit einem Bankberater (siehe untenstehende Grafik). Allerdings informieren sich gemäss Umfrage lediglich rund zwei Drittel aller Personen durch persönliche Beratungsgespräche über Hypotheken. Ein beträchtlicher Teil der Kundinnen und Kunden nimmt somit kein Beratungsgespräch in der Filiale in Anspruch, obwohl die Hypothek als Produkt eine etwas höhere Komplexität aufweist als beispielsweise ein Bankkonto oder eine Kassenobligation. Ein telefonisches Beratungsgespräch mit einem Bankberater ist eher unüblich (13%). Wenn die Beratung nicht mit einem Bankberater erfolgt – oder in Ergänzung dazu – werden von rund einem Drittel der Befragten auch im Bekanntenkreis Informationen eingeholt. Ebenso wichtig sind heute schon Internet-Vergleichsdienste oder die Websites der Banken. Jeder fünfte informiert sich heute über entsprechende Internet-Vergleichsdienste. 30% der Kunden beschaffen sich verschiedene Informationen auf den Websites der Banken.

Vergleichen Schweizerinnen und Schweizer Zinssätze von Banken?
Obige Auswertungen weisen bereits darauf hin, dass sich Schweizerinnen und Schweizer online über die verschiedenen Zinssätze informieren. Eine Studie, welche von MoneyPark zur Verfügung gestellt wurde, gibt Aufschluss über die Nutzung unterschiedlicher Informationskanäle zu Zinssätzen:

Das Resultat ist dabei wie folgt:
- 90% der Schweizer Kunden informieren sich über Zinssätze vor Abschluss der Finanzierung.
- Von diesen 90% holen sich 70% mehrere Offerten ein. Anders formuliert: Rund 63% aller Kundinnen und Kunden holen sich mehrere Offerten von Banken ein.
- Die Anzahl der Offerten liegt typischerweise zwischen zwei und drei.
Fazit
Noch immer ist das persönliche Beratungsgespräch bei einer Bank sehr wichtig für diese – für viele Schweizerinnen und Schweizer – oft einmalige Aktion eines Immobilienerwerbs. Die deutliche Mehrheit wird entsprechend ihre Hypothek weiterhin bei einer Bank oder bei einem Vermittler wie MoneyPark einholen (welche auch Beratung anbietet und für ihre Kunden mehrerer Offerten vergleichen). Dies unterstreicht einerseits die Wichtigkeit der Beratung. Anderseits eröffnet dies ein Geschäftspotenzial, welche Beratung mit dem Service eines Zinsvergleiches verbindet (vgl. hierzu aber auch den Blog bezüglich der derzeitigen Einstellung der Schweizer gegenüber Hypothekenvermittler).
Gleichzeitig wird ersichtlich, dass sich verschiedene Personen nicht beraten lassen wollen, respektive müssen. Für diese nur wenig beratungsaffine Kunden ist eine Online Hypothek – sei es direkt über eine Bank (z.B. Hypomat, Migros Bank, Swissquote) oder über Vermittler (z.B. HypoPlus, Comparis) – eine denkbare Alternative.
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14. Oktober 2013
Andere Retail Banking Institute,
Regionalbanken und Sparkassen,
Tieferes Wachstum der Kundenausleihungen bei den Schweizer Retail Banken
Von Prof. Dr. Simon Amrein
Die Ausleihungen an Kunden – hauptsächlich getrieben durch Hypothekarforderungen – sind in den vergangenen fünf Jahren um etwa einen Viertel angestiegen. Das Wachstum hat sich aber im letzten Jahr – auf noch immer sehr hohem Niveau – verlangsamt. Auffällig im Jahr 2012 war besonders die hohe Dynamik bei den Kundenausleihungen in der Region Espace Mitteland.
Die tiefen Zinsen führten zu einem deutlichen Anstieg der Kundenausleihungen in der Schweiz. Die IFZ Retail Banking Studie 2013 hat diese und weitere Entwicklung bei 88 Schweizer Retail Banken (ohne Grossbanken und PostFinance) analysiert. Das grösste Wachstum bei den Kundenausleihungen erzielte in den letzten fünf Jahren die Raiffeisen Gruppe mit beachtlichen 32% (5.7% p.a.). Ähnliche Wachstumsraten bis 2010 verzeichnen die Regionalbanken und Sparkassen. Diese haben allerdings seit dem Jahr 2010 deutlich an Wachstumsdynamik eingebüsst. Die Wachstumszahlen der Kantonalbanken und der Weiteren Banken (Bank Coop, Migros Bank, Alternative Bank Schweiz, Bank Linth LLB, Banca Popolare di Sondrio Suisse) blieben in den letzten fünf Jahren im Vergleich zu den anderen Bankengruppen auf leicht tieferem Niveau relativ stabil.

Abkühlender Hypothekarmarkt
Über alle Banken hinweg gesehen hat sich die Wachstumsdynamik in den letzten drei Jahren verlangsamt. Die Kundenausleihungen wuchsen im Jahr 2010 beispielsweise noch um 6.4%. Im Jahr 2012 lag die Wachstumsrate mit 4.8% wesentlich tiefer. Grund für diese Entwicklung ist zu einem grossen Teil die Hypothekenvergabe der Retail Banken. Der Anteil der Hypotheken an den Kundenausleihungen beträgt rund 90%. Die Wachstumsrate im Hypothekargeschäft fiel in den letzten Jahren um 0.7 Prozentpunkte (2010-2011), respektive um 0.85 Prozentpunkte auf 5.2% (2011-2012). Trotz dieser Verlangsamung des Wachstums bewegen sich die Wachstumsraten noch immer auf (sehr) hohem Niveau. Interessant dürfte sein, wie sich dieser Trend weiter entwickeln wird. Per 1. Juli 2012 hat die Bankiervereinigung im Rahmen einer Selbstregulierung die Mindestanforderungen der Kreditnehmer bei Hypothekarfinanzierungen erhöht. Hypothekarnehmer müssen mindestens 10% Eigenkapital einbringen, welches nicht aus der 2. Säule stammt. Zudem muss der Hypothekarkredit innerhalb von 20 Jahren auf 2/3 des Belehnungswertes reduziert werden. Im Februar dieses Jahres ist auch der Bundesrat auf der Regulierungsebene aktiv geworden. Nach zahlreichen Warnungen von SNB und FINMA bezüglich einer Überhitzung des Immobilienmarktes wurde der antizyklischen Kapitalpuffer der Banken aktiviert. Obwohl die Wachstumsraten bei den Hypothekarkrediten noch auf hohem Niveau sind, dürfte sich die Dynamik deshalb möglicherweise etwas verlangsamen. Besorgniserregend ist dabei vor allem die Abkoppelung des Hypothekarwachstums vom Wirtschaftswachstum. Währenddessen die Verschuldung in Form von Hypothekarkrediten in den letzten fünf Jahren um durchschnittlich 4% pro Jahr anstieg, wuchs das nominelle Bruttoinlandprodukt im Durchschnitt um lediglich 1.6%.
Regionale Unterschiede – Espace Mittelland mit hohen Wachstumszahlen
Bei der Analyse der Einzelbanken zeigt sich in der Schweiz ein sehr heterogenes Bild. Die Wachstumsraten der Kundenausleihungen bewegen sich zwischen 0% und 14.5%. Die nachfolgende Tabelle zeigt die 15 Retail Banken mit dem höchsten Wachstum im Jahr 2012. Spitzenreiter in diesem Ranking sind die Ersparniskasse Rüeggisberg (EKR) und die Spar & Leihkasse Riggisberg im Jahr 2012 (+13% und +14.5%, siehe Tabelle). Interessanterweise sind mit der Banque Cantonale de Fribourg, der Berner Kantonalbank, der Banque Cantonale Neuchâteloise, der Regiobank Solothurn, der Bank EKI aus Interlaken und der SB Saanen Bank (Hauptsitz in Gstaad) weitere sechs Banken aus der Region Espace Mittelland in den Top 15 vertreten. Abgesehen von den beiden letztgenannten Banken im Berner Oberland, befinden sich alle Banken in Regionen, die nicht klassischerweise als Immobilien-Hotspots gelten. Bei der Beurteilung der Wachstumsraten muss allerdings die Grösse des bereits vorhandenen Hypothekarvolumens berücksichtigt werden (sog. „Basiseffekt“). Die Kundenausleihungen bei den vier erst platzierten Banken betragen zwischen CHF 234 Millionen und CHF 740 Millionen. Die Banque Cantonale de Fribourg dagegen verfügte über ein Total an Kundenausleihungen von fast CHF 14 Milliarden. Dies rückt das starke Wachstum der BCF volumenmässig in ein anderes Licht.

Massives Wachstum der Hypothekarvergabe bei der PostFinance
Die PostFinance ist in der IFZ Retail Banking Studie (noch) nicht vertreten, da sie im Jahr 2012 noch über keine Banklizenz verfügte und selber keine Hypotheken in die Bilanz aufnehmen darf. Ein Blick auf das von ihr vermittelte Hypothekarvolumen lässt aber aufhorchen: Das vermittelte Hypothekarvolumen stieg in den letzten fünf Jahren von CHF 2 Milliarden auf 4.2 Milliarden an. Damit würde die PostFinance die Spitzenposition beim Wachstum der Kundenausleihungen einnehmen.
Fazit
Die Kundenausleihungen haben über die letzten Jahre hinweg ein markantes Wachstum verzeichnet. Dies wurde fast ausschliesslich von der Hypothekarvergabe getrieben. Das Hypothekarwachstum könnte sich aufgrund von regulatorischen Massnahmen weiter verlangsamen. Die Wachstumsraten befinden sich jedoch immer noch auf sehr hohem Niveau. Die Analyse der Schweizer Retail Banken hat gezeigt, dass im Jahr 2012 vor allem Banken aus der Region Espace Mittelland hohe Wachstumsraten verzeichneten – eine Region welche nicht klassischerweise als Immobilien Hot-Spot gilt. Ob sich diese regional hohe Wachstumsraten auch in den Kreditbüchern von national tätigen Instituten wie zum Beispiel der UBS, CS oder PostFinance abzeichnet, ist jedoch nicht bekannt.
Anlässlich der IFZ Retail Banking Konferenz am 14. November 2013 veröffentlicht das IFZ die Retail Banking Studie 2013. Die Studie umfasst unter anderem ein umfangreiches Benchmarking zu den Schweizer Retail Banken mit neun untersuchten Kennzahlen. Neben dem Benchmarking beinhaltet die Studie Umfrageergebnisse zu Differenzierungsstrategien von Retail Banken (150 Geschäftsleitungsmitglieder von Banken haben sich hierzu geäussert) sowie eine Analyse der Corporate Governance. Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie hier. Die Studie können Sie unter ifz@hslu.ch bestellen (CHF 290.00; Lieferung nach der Konferenz vom 14.11.13).
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Felix Muster
14. Oktober 2013
Guter Beitrag.
Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.
7. Oktober 2013
Personal Finance Management – eine Innovation mit Mehrwert für den (Retail) Banken-Kunden
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Online Banking ist in der Schweiz ein zentraler Kanal und fest etabliert. Es fehlen seit einiger Zeit jedoch neue Impulse. Mit Personal Finance Management (PFM) könnte sich das bald ändern. Personal Finance Management bietet für Kunden den Vorteil, ein tieferes Verständnis für die eigenen Finanzen bzw. für die persönliche Ausgaben- und Einnahmesituation zu erhalten. Aus meiner Sicht könnte durch PFM ein Zusatznutzen sowohl für die Bank wie auch für die Kunden entstehen.
PFM – ist das neu?
Wie oft waren die USA die Wegbereiter für das Personal Finance Management. In der Zwischenzeit bieten schon mehrere hundert amerikanische Retail Banken ihren Kunden eine PFM-Lösung an. In Europa dauerte das Ganze etwas länger – aber nicht zuletzt durch die Finanzkrise wurde der Prozess etwas beschleunigt. Isländische (Islandsbanki) und spanische Banken (BBVA) waren meines Wissens die ersten europäischen Banken, welche eine PFM-Lösung angeboten haben. Nun kommt langsam Bewegung in die Geschichte. Seit kurzem hat die erste deutsche Bank, die Comdirekt Bank, ein PFM. Sie bietet es ihren Kunden unter der Bezeichnung „Persönlicher Finanzmanager“ integriert im Online Banking an (siehe auch Youtube Video von 1 Minute). In der Schweiz ist die PostFinance meines Wissens bisher die einzige Bank, welche ein PFM anbietet. PostFinance hat das E-Cockpit Ende Februar 2012 (bisher) ohne grosse Begleitkommunikation aufgeschaltet.
Was ist eigentlich PFM?
Hinter dem Begriff verbirgt sich eine neue Generation web-basierter Software zur Verwaltung der persönlichen Finanzen für (i.d.R.) private Kunden. Transaktionen von Kundenkonten und Kreditkarten präsentieren die Informationen über die persönliche Finanzsituation visuell und stellen Tools zur Verfügung, um die Kunden bei der Verwaltung ihrer Einnahmen und ihrer Ausgaben zu unterstützen.
Das Personal Finance Management bietet für den Kunden den Vorteil, einen besseren Überblick und auch ein besseres Verständnis bezüglich der persönlichen Ausgaben- und Einnahmesituation zu bekommen. Die Vorteile sind beispielsweise
- Kategorisierung: Man sieht, visuell dargestellt, wofür man eigentlich sein Einkommen ausgibt. PFM ermöglicht dies durch eine automatische Zuordnung von Einnahmen und Ausgaben zu Kategorien, wie z.B. Wohnen, Auto, Versicherungen, Lebensmittel, etc.. Je nach Kunde und PFM-Anbieter kann der Kunde diese Kategorien beliebig und individuell erweitern.
- Budgetierung: Das Tool hilft, verschiedene Entscheidungen für seine Ausgaben zu treffen.
- Finanzplanung: Das PFM hilft, eine verbesserte Finanzplanung zu haben, inklusive personalisierten Sparzielen o.ä.
Einige Angebote haben auch zum Ziel, die verschiedenen Konti zu aggregieren. Wenn also ein Kunde Geschäftsbeziehungen zu mehreren Finanzdienstleistern pflegt, kann er durch PFM eine konsolidierte Sicht auf alle Konti, auch von andern Banken, erhalten.

Mehrwert für den Kunden
Der zentrale Nutzen für den Kunden ist die Unterstützung durch PFM beim Managen der persönlichen Finanzen. Entsprechend der Zuordnung in verschiedene Kategorien werden die Zahlen analysiert, verdichtet und in einfache Grafiken umgesetzt. Damit erhält der Kunde einen Gesamtüberblick über seine Finanzen,kann auch Budgetüberschreitungen frühzeitig erkennen und sieht für was er sein Geld verwendet.
Nutzen für die Bank
Auch für Banken können sich durch PFM verschiedene Vorteile ergeben:
- PFM kann die Kundenbindung und –loyalität erhöhen. Gemäss einer Umfrage bei einer isländischen Bank sollen 70% der Nutzer gesagt haben, dass das PFM-Angebot die Loyalität zu ihrer Bank nachhaltig gesteigert habe.
- PFM kann einen verbesserten Einblick in den Kundenbedarf und auch das Kundenverhalten ermöglichen.
- Durch PFM kann man möglicherweise besser Cross Selling betreiben.
Angebote in der Schweiz?
Derzeit bietet in der Schweiz die PostFinance ein PFM an. Es sind aber weitere neue Player im Markt, wie beispielsweise die Qontis, BancaVista oder auch Numbrs. Ich werde in den nächsten Wochen versuchen, in meinem Blog auch über diese Startups, ihre Geschäftsmodelle und ihre bisherigen Erfahrungen zu berichten.
Fazit
Personal Finance Management muss nicht als eigenständiger Trend betrachtet werden. Es ist vielmehr ein Teil der sich ändernden Beziehung zwischen einer Bank und seinen Kunden, in der die Interaktion – auch über den Online-Kanal – immer wichtiger wird.
Aus meiner persönlichen Sicht entsteht mit der Einführung von PFM ein Zusatznutzen sowohl für die Bank wie auch (vor allem) für ihre Kunden. Es ist daher ein sinnvolles, das Online und Mobile Banking ergänzendes Tool. Natürlich werden nicht alle Kunden PFM intensiv nutzen. Aber beispielsweise haben sich in Island 20% der Online-Kunden innerhalb eines halben Jahres nach Einführung des PFM registriert, über 75% der Kunden nutzten es innerhalb von zwei Wochen erneut und über 25% besuchten die Anwendung mehr als fünf Mal im ersten Monat.
Banken sollten sich aktuell auf alle Fälle Gedanken machen, wie die weitere Entwicklung im PFM ist und welche Leistungs- und Serviceangebote zu einem modernen, zukunftsorientierten Online Banking gehören. Innovative Banken sollten versuchen, durch PFM als Early Mover einen (kurz- bis mittelfristigen) Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
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30. September 2013
Staatlich subventionierte Immobilienblase
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Der britische Immobilienmarkt erlebt seit einigen Monaten wieder einen starken Preisanstieg. Neben einem historischen Tiefstand von Hypothekarzinsen (3.2%) liegt ein zentraler Grund für diese Entwicklung im „Help to Buy”-Programm der Regierung – eine aus meiner Sicht gefährliche Initiative mit grossem Schadenpotenzial.
Help to Buy
Mit der „Help to Buy”-Initiative der Regierung wird der Zugang zu Krediten stark vereinfacht und die Barerfordernisse für Käufer werden dramatisch gesenkt.
Das Programm erleichtert Privatpersonen den Kauf von Immobilien, indem der Käufer beim Kauf eines Eigenheims bis zum Wert von £ 600‘000 (ca. CHF 875‘000) lediglich 5% (!) des Kaufpreises vorlegen muss (in der Schweiz liegt dieser Wert bei 20%). Weitere 15% werden der Bank vom Staat (!) respektive vom Steuerzahler garantiert. Sollte also ein Kreditnehmer in finanzielle Schwierigkeiten kommen und die Bank dadurch Verluste erleiden, wird der Staat für einen 15%-Anteil am Verlust aufkommen.
Wenn also ein Haus, das einst für £ 500‘000 gekauft wurde, infolge Zahlungsschwierigkeiten des Schuldners weiterverkauft werden muss zum Preis von z.B. £ 375‘000, dann werden die Verluste wie folgt „gedeckt“:
- £ 25‘000 durch den Kreditnehmer (seine 5% Eigenkapital)
- £ 75‘000 durch den Staat (wird an die Bank bezahlt)
- £ 25‘000 Verlust der Bank
Derzeit gehen Schätzungen davon aus, dass der Staat über die nächsten drei Jahre Garantien für ca. 500‘000 Hypotheken mit mehr als £ 12 Milliarden geben wird.
Diese Idee von staatlich subventionierten Hypotheken für eher schlechte Schuldner, nur fünf Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise, ist aus meiner Sicht gefährlich und schon beinahe grotesk.
Eigentlich sollten mit diesem Programm neue Häuser entstehen resp. das Angebot an neuen Häusern erhöht werden. Die Folge dieser Initiative ist aber vor allem, dass einerseits die Preise der Häuser (in einer ersten Phase) weiter in die Höhe getrieben werden und andererseits eher „schlechtere“ Schuldner (Subprime-Segment) mit wenig Eigenkapital eine Hypothek (mit hohem loan-to-value) erhalten. Käufer brauchen aber grundsätzlich eher günstigere Häuser und nicht eine grössere und einfachere Verfügbarkeit von Krediten. Probleme werden mit diesem Programm kurzfristig überdeckt, aber nicht gelöst.
Das Programm ist (noch) nicht langfristig angelegt. Oftmals wird der Markt von solchen Subventionsprogrammen aber „abhängig“. Eine Einstellung des Programms könnte politisch möglicherweise schwierig durchsetzbar sein.
Der Preiseffekt
Ein neuer Optimismus in der Immobilienbranche bestätigt bereits die Befürchtungen eines Preisanstiegs. In Erwartung eines Nachfrage- und Preisschubs haben Käufer sehr schnell zum Häusermarkt zurückgefunden. Der Verband der Landvermesser meldete im Mai einen Sprung der Erstkäufer um 25%. Mehr als ein Drittel aller Käufer von Neubauten nutzte seit April die dafür bereits geltende Subvention. Verschiedene Experten gehen von einem Preisanstieg zwischen 10 und 15% bis Ende des nächsten Jahres aus.
Da war doch mal was…?
Mit dieser Aktion schafft die öffentliche Hand die Grundlage für eine neue Immobilienblase mit Subprime Kreditnehmern, die sich ohne staatliche Unterstützung keine Häuser leisten könnten. Bei einem Zinsanstieg werden diese Subprime-Borrowers grosse Mühe bekunden, ihre Zinslast tragen zu können (mit bekannten Folgen für den Immobilienmarkt). Und vielleicht kommt ja auch noch jemand auf die Idee, diese Subprime Hypotheken zu verbriefen und an den Kapitalmarkt zu transferieren. Oder war da mal was…?
Positiv anzumerken bleibt, dass verschiedene Experten in England gegenüber dem Programm auch kritisch sind. Paul Tucker, Deputy Governor der Bank of England, meinte beispielsweise: The home loan guarantees are „devices for getting out of a hole to dig another one for the future“. Hoffen wir mal, dass das neue Loch nicht allzu tief sein wird.
Ein Artikel dazu im Telegraph.
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23. September 2013
Andere Retail Banking Institute,
Online Hypothek der Migros Bank – ein erfolgsversprechendes Modell?
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Neben der Glarner Kantonalbank, der Swissquote und der Zürcher Kantonalbank (auf homegate), bietet seit dem März 2013 auch die Migros Bank eine Online Hypothek an (vgl. frühere Blogartikel zum hypomat und Swissquote). Nachfolgend möchte ich einige zentrale Aspekte und Überlegungen dieses Angebots stichwortartig darlegen.
- Produkte: Den Benutzern der Online-Plattform steht das gesamte Hypothekarsortiment zur Verfügung: feste, variable und Libor-Hypotheken. Es können sowohl Neuhypotheken als auch Verlängerungen online abgewickelt werden.
- Kosten/Preis: Der Kunde erhält lediglich eine „Gutschrift“ von CHF 300 bei einem Abschluss der Online Hypothek – auch unabhängig davon, ob eine Hypothek neu abgeschlossen oder verlängert wird. Mit diesem Betrag wird sozusagen die „Arbeitsentlastung“ entschädigt, da der Kunde einen Prozessschritt der Bank übernimmt und gewisse Informationen selber erfasst.
Ansonsten unterscheiden sich, ganz im Gegensatz zum Hypomat, die Zinsen von Online- und „Offline“-Hypotheken nicht. Beide werden zum gleichen, nicht verhandelbaren Zinssatz angeboten. Dies ist vor dem Hintergrund zu verstehen, dass die ausgewiesenen Zinssätze bei der Migros Bank stets (unverhandelbare) „Nettopreise“ sind. - Kannibalisierung: Eine Kannibalisierung der „Offline“-Hypothek – wie dies möglicherweise durch den Hypomat bei der Glarner Kantonalbank der Fall sein könnte (auch wenn der Hypomat bisher offenbar von 90% Neukunden benutzt wird) – wird bei der Migros Bank unproblematisch sein, da die Zinssätze online oder offline identisch sind.
- Beratung: Der Kunde hat auch bei einem Online-Hypothekenabschluss Anspruch auf eine „normale“ Beratungsdienstleistung. Die Migros Bank möchte verhindern, dass sich Kunden zuerst beraten lassen (mit entsprechenden Kosten verbunden) und danach von zu Hause aus und zu günstigeren Zinskonditionen den Hypothekar-Abschluss tätigen. Dieses Szenario ist vor allem beim Konzept des Hypomat durchaus vorstellbar. Bei der Migros Bank kann der Kunde nach dem Gespräch entscheiden, ob er den Antrag online (zeitlich und räumlich unabhängig) oder zusammen mit dem Kundenberater abschliessen möchte. Die Zinsen bleiben identisch.
- Prozess: Ein Nachteil dieses Konzepts liegt meines Erachtens darin, dass der Prozess (noch) nicht optimiert wird und die Prozesskosten wohl nicht um viel mehr als die dem Kunden gutgeschriebenen CHF 300 gesenkt werden können. Die Migros Bank kommt vorläufig an einer manuellen Prüfung der Gesuche nicht vorbei. Erfüllt die gewünschte Hypothek die Richtlinien der Migros Bank, so wird dies dem Benutzer zuerst indikativ mitgeteilt. Die definitive Kreditzusage erfolgt nach der endgültigen Prüfung aller erforderlichen Unterlagen durch die Migros Bank.
- Vereinfachung für Kunden? Die Datenerfassung im Internet dauert ungefähr 30 Minuten. Diese kann aber wann und wo immer gewünscht, gemacht werden. Die Bank braucht allerdings weiterhin die Originalunterlagen des Kreditsuchenden.

Fazit
Das Konzept der Migros Bank unterscheidet sich grundsätzlich vom Modell des Hypomat der Glarner Kantonalbank. Einerseits hat die bereits national tätige Migros Bank mit ihrem Online Hypotheken-Angebot nicht das Ziel, in anderen Märkten Fuss zu fassen. Andererseits ist es der Migros Bank sehr wichtig, dass eine Kannibalisierung ihrer „Offline-Hypothek“ nicht zu negativen (Ertrags-) Konsequenzen führt. Der Anreiz, dank Online Hypotheken günstigere Kreditzinsen zu erhalten, ist entsprechend (im Gegensatz zum Hypomat) nicht vorhanden.
Ob dieses Angebot bei den Kunden Anklang findet, ist (noch) schwierig abzuschätzen. Das Projekt läuft erst seit einem halben Jahr und wird nicht sonderlich aktiv beworben. Zahlen werden derzeit noch nicht bekanntgegeben. Gemäss Albert Steck, Medienverantwortlicher der Migros Bank, ist aber das Verhältnis der Online Hypotheken im Bereich Neuabschlüsse vs. Verlängerungen ziemlich genau 50:50. Ich werde die Entwicklung natürlich weiter beobachten und auch künftig wieder auf meinem Blog darüber berichten.
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Hans
30. September 2013
Über die Online Hypothek der Migros Bank habe ich selber auch schon gehört. Ich finde es dennoch etwas komisch, wenn man online Hypotheken abschliessen bzw. aufnehmen möchte. Natürlich ist es einfacher, als wenn man lange Wege auf sich nehmen muss, aber ich finde, dass man gerade bei einer Hypothek solche Wege in Kauf nehmen sollte.
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16. September 2013
Die Schweiz sucht den Service Champion – Retail Banken unter der Lupe!
Von Prof. Dr. Nils Hafner
Retail Banken in der Schweiz sind ja nach wie vor leider grösstenteils austauschbar. Vor allem, wenn man die Produkte betrachtet. Daher stellt sich für Neukunden die Frage, welches Institut man wählen sollte. Eine Entscheidungshilfe und somit Differenzierungsmöglichkeit für die Finanzinstitute kann der Kundenservice sein. Daher untersuchte Frau Jasmin Ursprung im Auftrag des IFZ in ihrem Bachelorarbeitsprojekt den Kundenservice der Credit Suisse, PostFinance, Raiffeisenbank Schweiz, UBS, Valiant sowie der Luzerner, Thurgauer und Zürcher Kantonalbank. So sollte ein Kundenservicevergleich im Retail-Banking Schweiz stattfinden.
Hierbei konstruierte Frau Ursprung auf Basis aller vorliegenden Studien und einer grossen Auswahl an Fachliteratur ein Modell zum Kundenservicevergleich im Retail-Banking Schweiz. Dieses Modell basiert auf drei Analysepunkten, welche anschliessend bewertet werden. Zusätzlich wurden zur Informationsgewinnung Interviews mit den Kundenserviceverantwortlichen der jeweiligen Finanzinstitute durchgeführt. Schlussendlich sollte herausgefunden werden, welche Kundenserviceinstrumente die acht Finanzinstitute einsetzen, welchen Einfluss der Kundenservice auf den Unternehmenserfolg hat und was ihnen ihr Kundenservice letztendlich bringt. Ausserdem sollen Empfehlungen für die Finanzinstitute abgegeben und ein Kundenservicechampion ermittelt werden.
Anhand der drei bewerteten Analysepunkte (Analyse der öffentlich zugänglichen Informationen zum Thema Kundenservice; Praxisanalyse der Kundenservicekanäle und Kundenzufriedenheitsanalyse) konnten die UBS und die Luzerner Kantonalbank als Gesamtsieger ermittelt werden. Es muss jedoch bei diesem Modell beachtet werden, dass eine gewisse Subjektivität in den Bewertungen nicht ausgeschlossen werden kann und dies somit keine repräsentative Bewertung darstellt. Es kann dennoch gesagt werden, dass diese Arbeit aufgrund ihrer vielen zusammengetragenen Informationen einen guten Einblick in den Kundenservice der untersuchten Finanzinstitute gibt.
Dank der Interviewauswertung konnten zudem die Forschungsfragen beantwortet werden. Es konnte herausgefunden werden, dass vorwiegend der telefonische und elektronische Kundenservicekanal benutzt wird. Ausserdem liegen die Vorteile eines Kundenservice in der Entlastung der Geschäftsstellen, Differenzierung des Finanzinstitutes selbst und in der Förderung von Kundenbindung. Alle Interviewpartner waren sich zudem einig, dass der Kundenservice mindestens einen indirekten Einfluss auf den Unternehmenserfolg hat. Durch die Entlastung der Geschäftsstellen können diese sich auf die Akquisition von Kunden konzentrieren und somit Erträge erwirtschaften. Ausserdem stärkt der Kundenservice die Kundenbindung und dies hat somit ebenfalls Einfluss auf den langfristigen Unternehmenserfolg. Auf der anderen Seite kann ein Kundenservice selbst Erträge generieren, wenn dieser noch Cross-Selling betreibt.
Abschliessend können den Finanzinstituten folgende Empfehlungen gegeben werden:
- Die Finanzinstitute sollten, damit die Servicekonformität gegeben ist, Prozess- und Servicestandards haben.
- Es sollten nur beim Telefon Kundenservicekosten anfallen. Diese Kosten sollten den Normal-bzw. Ortstarif nicht übersteigen.
- Eine Kundenservicetelefonnummer sollte mindestens zu den normalen Öffnungszeiten erreichbar sein. Je länger eine Telefonnummer geöffnet ist, desto mehr kann sich ein Unternehmen von der Konkurrenz abheben. Notfalltelefonnummern, wie Kartensperrungsnummern, sollten jederzeit erreicht werden können.
- Der angestrebte Servicelevel sollte mindestens 80 zu 30 betragen (d.h. 80% der Anrufer werden innert 30 Sekunden persönlich bedient) um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Die höchst genannten Werte hierbei betragen 90 zu 15 oder 85 zu 12.
- Schriftliche Antwortzeiten sollten allgemein nicht länger als 48 Stunden dauern um konkurrenzfähig zu bleiben. Einfache Anfragen sollten sogar mindestens innerhalb von 24 Stunden beantwortet werden.
- Es ist wichtig, dass die neuen Mitarbeitenden bereits früh auf Servicequalität sensibilisiert und optimal aus- und weitergebildet werden.
- Neu einzustellende Mitarbeitende sollten vor allem gute kommunikative Fähigkeiten und idealerweise ergänzend fachliche Skills mitbringen.
- Mitarbeitende sollten regelmässige Feedbacks über ihre Arbeitsqualität bzw. Servicequalität erhalten. Allgemein gesagt, sollte die Servicequalität stetig geprüft werden.
- Den Kunden sollte ein persönlicher, erreichbarer, schneller, freundlicher, hilfsbereiter, abschliessender, kompetenter und fehlerloser Service gewährleistet werden.
- Leistungen, welche zu einem bestimmten Zeitpunkt versprochen wurden, müssen eingehalten werden.
- Die Kundenzufriedenheit sollte gemessen werden, damit sich die Finanzinstitute laufend verbessern können, sie wissen wie sich die Kunden fühlen und sie keine Kunden verlieren.
- Die Kundenzufriedenheit sollte mindestens alle zwei Jahre gemessen werden. Am geeignetsten hierfür sind vor allem Kundenbefragungen oder Mystery Shopping.
- Die Kundenzufriedenheit kann durch die Gewährleistung der Standards der Finanzinstitute, die systematische Erfassung der Kundenreaktionen im System sowie durch Kundenrückmeldungen sichergestellt werden.
Schlussendlich kann gesagt werden, dass vor allem die Mitarbeitenden in den Empfehlungen für die Institute eine zentrale Rolle spielen. Es ist deshalb wichtig, diese gut auszuwählen und gut aus- und weiterzubilden.
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Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.
9. September 2013
Andere Retail Banking Institute
Auch das gehört zu Crowdfunding: Liquidation von betandsleep. Ein Paar Gedanken dazu.
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
„Mit großem Bedauern geben wir die Nachricht weiter, dass die betandsleep GmbH ihren Geschäftsbetrieb einstellt. Trotz intensiver Bemühungen in den letzten Monaten ist es dem Hamburger Startup nicht gelungen, eine ausreichend hohe Anschlussfinanzierung zur Fortführung des Unternehmens zu sichern.“
Mit dieser Nachricht teilt die Crowdfunding-Plattform Seedmatch offen und transparent mit, dass zum ersten Mal ein Startup, das sich über Seedmatch finanziert hat, seinen Geschäftsbetrieb einstellen musste. Insgesamt wurden bisher 38 Finanzierungen über Seedmatch durchgeführt, wobei bisher 16 der über diese Plattform finanzierten Startups eine Anschlussfinanzierung über Business Angels, Venture Capital Gesellschaften, öffentliche Zuschüsse (oder einer Kombination aus diesen) bekommen haben.
Nicht nur Renditen, auch Risiken gibt’s…
Im Oktober 2012 führte betandsleep ein Crowdfunding bei Seedmatch durch und hatte damals mit seinem Konzept, hochwertige Hotelzimmer auf einem alternativen Weg an Reisende zu vermitteln, 161 Investoren überzeugt. Mit der Liquidation der GmbH verlieren diese nun das gesamte eingesetzte Kapital.

Wie bei den klassischen Formen der Startup-Finanzierung stehen auch beim Crowdfunding (resp. Crowdinvesting, siehe auch früherer Blogbeitrag) für Startups die Renditechancen aus Investorensicht im Mittelpunkt. Während aber klassische Startups in der Regel eher von professionellen Investoren finanziert werden und diese sich der hohen Risiken bewusst(er) sind, können beim Crowdfunding – resp. -investing auch unerfahrene Investoren Geld für eine gute Geschäftsidee einsetzen. Locken tut die Aussicht auf eine deutliche Vermehrung des eingesetzten Kapitals. Vernachlässigt wird hingegen oft, dass die hohen Renditeerwartungen als Kompensation für die ebenfalls deutlich überdurchschnittlichen Risiken zu verstehen sind. Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei Startups eher die Regel als die Ausnahme ist, dass diese ihren Geschäftsbetrieb aufgrund mangelnden Erfolgs wieder einstellen müssen. Die Einstellung des Geschäftsbetriebs von betandsleep ist deshalb keineswegs eine Ausnahme, sondern gehört viel eher zur Welt der Finanzierung junger, innovativer Startup-Unternehmen dazu. Dieser Aspekt wird derzeit bei aller Euphorie um Crowdfunding und Crowdinvesting oftmals ausgeblendet und trifft gerade im Crowdfunding auch die womöglich etwas zu optimistischen, unerfahrenen Investoren. Entsprechend sollte der Risikoaufklärung von Crowd-Investoren noch mehr Gewicht beigemessen werden.
Crowdinvesting trotzdem unterstützungwürdige Idee
Nichtsdestotrotz ist die Idee, jungen Unternehmen in einer frühen Phase (sogenannte „Seed Phase“) über eine Crowdfunding-Plattform eine Finanzierung zu ermöglichen, positiv zu bewerten. Aus Risikoüberlegungen sind die Banken in der Schweiz oft sehr zurückhaltend in der Kreditgewährung an Start-up-Unternehmen, wodurch sich die Kapitalbeschaffung für entsprechende junge Unternehmen oftmals als äusserst schwierig herausstellt. Durch Crowdinvesting bekommen spannende Ideen eine Chance, überhaupt zu starten. Ob Crowd-Investoren für die hohen Risiken in Form einer ansehnlichen Rendite entschädigt werden, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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2. September 2013
Regionalbanken und Sparkassen,
Weiterhin Skepsis gegenüber Hypothekenvermittlern: Die Umfrageergebnisse
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Während insbesondere im angelsächsischen und deutschsprachigen Raum immer mehr Kunden Hypothekenvermittler in Anspruch nehmen (in Deutschland z.B. Dr. Klein, Hypothekendiscount oder Interhyp), sind entsprechende Unternehmen in der Schweiz derzeit zwar am wachsen, aber noch immer wenig(er) etabliert. In den letzten knapp zwei Jahren ist das Angebot an Hypothekenvermittlern in der Schweiz angestiegen. Neben Comparis oder homegate.ch sind insbesondere HypoPlus und MyMoneyPark in den hiesigen Markt gekommen. Wie rasch und gut sich diese Player etablieren werden, ist trotz gewisser Anfangserfolge noch immer eher schwierig abzuschätzen und hängt nicht zuletzt von den Kunden ab.
Umfrage bei Kunden
An dieser Stelle haben wir angesetzt und im Rahmen einer Umfrage eruiert, wie die Hypothekenvermittler aus Kundensicht heute wahrgenommen werden. Die entsprechenden Testpersonen (Wohneigentümer mit einer Hypothek und/oder einem Baukredit) mussten dabei zwei Fragen beantworten:
- Können Sie sich vorstellen, Ihre Hypothek bei einem Vermittler abzuschliessen?
- Falls ja: Was spricht dafür? Falls nein: Was spricht dagegen?
262 Personen haben an dieser Umfrage teilgenommen.

Eine erste spontane Reaktion der Resultate? Schweizer Kunden haben noch immer eine ziemlich grosse Skepsis gegenüber Vermittlern: 79% der Befragten können sich nicht vorstellen, eine Hypothek bei einem Vermittler abzuschliessen. Auf den zweiten Blick fallen aber auch die 17% positiven Stimmen auf. Würde nur schon die Hälfte dieser Personen tatsächlich eine Hypothek bei einem Vermittler abschliessen, würde deren Marktanteil förmlich explodieren.
Als wichtigste Begründung für die Bereitschaft eine Hypothek bei einem Vermittler abzuschliessen, wurde genannt, dass diese günstiger sind als diejenigen einer Bank (20 Nennungen) und deren Unabhängigkeit ein grosser Vorteil sei (16 Nennungen).
Die wichtigsten Begründungen für den Nicht-Abschluss der Hypothek bei einem Vermittler liegt im Wunsch, Kontakt mit dem kreditgebenden Institut zu haben (77 Nennungen), dem mangelnden Vertrauen respektive der Skepsis gegenüber Vermittlern (64 Nennungen), der Meinung, dass der Vermittler auch am Geschäft mitverdiene (52 Nennungen) oder der Überzeugung, dass man selber gut verhandeln und Informationen einholen kann (15 Nennungen).
Was sagen die Vermittler zu diesen Resultaten?
Um die Stimmungslage bei den betroffenen Vermittlern selber abzuholen, konfrontierte ich drei bedeutende Vermittler im Markt (Comparis, HypoPlus und MyMoneyPark) mit diesen Resultaten und wollte wissen, wie sie diese Ergebnisse interpretieren. Dabei konnte ich mit Stefan Rüesch (Head of Banking, Comparis), Silvan Kaufmann (CEO HypoPlus) und Stefan Heitmann (CEO MyMoneyPark) sprechen.
Stefan Rüesch von Comparis ist mit dem Resultat nicht unzufrieden und „sieht eher die 17 positiven Prozente als die 79 negativen Prozente“. Er ist überzeugt, dass diese Werte noch vor 10 Jahren deutlich tiefer gewesen wären und diese sich – aus Sicht der Vermittler – noch positiver entwickeln werden. Es sei dies eher ein „Zwischen-Snapshot“. Ebenso erstaunt ihn nicht, dass die Leute das Geschäftsmodell derzeit noch nicht verstehen und denken, dass Sie dem Vermittler eine Provision bezahlen müssen. Hier brauche es von Vermittlerseite her noch weitere Aufklärungsarbeit.
Auch Stefan Heitmann von MyMoneyPark sieht das Resultat relativ positiv, da das Modell des Hypothekenvermittlers in der Schweiz noch nicht lange bekannt sei und die 17% positiven Stimmen diesbezüglich ein guter Anfang seien. Er ist der Überzeugung, dass diese Werte weiter steigen, sobald die Bekanntheit der Vermittler und die Sensibilität der Hypothekarnehmer sich verbessern und sich dadurch das Vertrauen in die Professionalität dieser Anbieter erhöht.
Auch für Silvan Kaufmann ist das Resultat nicht dramatisch oder überraschend. Er weist darauf hin, dass es einen riesigen Gap zwischen Brands wie der „Zürcher Kantonalbank“, der „Raiffeisenbank“ oder der „UBS“ zu einem derzeit noch „No-Brand“ wie den Hypothekenvermittlern gebe. Und da es um viel Geld und Vertrauen gehe, brauche es hier einfach eine gewisse Zeit, bis weiteres Vertrauen aufgebaut sei. Dies sei auch mitunter ein Grund, dass ihre Kunden einen Vertragsabschluss mit dem kreditgebenden Institut tätigen und nicht mit HypoPlus.
Kurzes Fazit:
Insgesamt kann man feststellen, dass die Hemmschwelle gegenüber Hypothekenvermittlern seitens der Kunden noch immer recht hoch ist. Es wird seine Zeit brauchen – möglicherweise mehr als von gewissen Vermittlern erhofft – bis die Kunden das Geschäftsmodell verstehen und den Vermittlern vertrauen. Der Begriff des „Vermittlers“ ist zudem auch nicht per se mit einem positiven Image verknüpft. Hier werden die existierenden Vermittler weiterhin aktiv Aufklärungsarbeit verrichten müssen.
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3 Kommentare
Thomas Ankenbrand
2. September 2013
Diese Umfrage wäre sehr interessant für die Westschweiz. Da in der Romandie die Akzeptanz von Vermittlern vermutlich wesentlich höher ist. Was allerdings zu verifizieren wäre.
Prof. Dr. Andreas Dietrich
2. September 2013
Danke für den Hinweis, Thomas!
Dr. Felix M Muster
2. September 2013
Interessanter Ansatz. Da ich mich in diesem Arbeitsfeld bewege, erlaube ich mir, einen kleinen Hinweis zu tätigen. Der einzige " richtige" Hypothekenvermittler, der den Kunden von Volumen-Rabatten/Abschlägen profitieren lässt, komplet transparent und im Sinne des Kunden arbeitet ist das Finanz-Zentrum Jungfrau in Interlaken (fzj.ch). Gruss aus Zürich F. Muster
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26. August 2013
Regionalbanken und Sparkassen,
Innovative Angebote im Schweizer Mobile Banking Markt
Von Prof. Dr. Andreas Dietrich
Vergleicht man die Angebote der momentan 18 Retail Banken, welche Mobile Banking anbieten, so stellt man rasch fest, dass viele Banken in etwa das Gleiche anbieten. Daher möchte ich mich in diesem Blog-Beitrag auf einige ausgewählte Funktionen fokussieren, welche innovativ sind und nur von einer oder wenigen Banken angeboten werden.
1) Kontoeröffnung bei der Migros Bank
Die Funktion über eine Mobile Banking App eine Kontoeröffnung zu beantragen ist meines Wissens in der Schweiz einzigartig. Diese Funktion wird von der Migros Bank über ihre iPhone und Android Mobile Banking App angeboten. In der untenstehenden Abbildung ist die Funktion „Konto eröffnen“ anhand von Screenshots der Mobile Banking iPhone App der Migros Bank visualisiert.

Zunächst wählen die Nutzerinnen und Nutzer aus, welche Art von Produkt sie bei der Migros Bank eröffnen möchten (z.B. Privatkonto, Sparkonto, Wertschriftendepot, e-Banking-Zugang, Vorsorgekonto 3a, u.a.). Danach werden die Angaben zur Kontoinhaberin oder dem Kontoinhaber erfasst (Nachname, Vorname, Geburtsdatum, etc.). Am Ende des Vorganges kann auf Wunsch auch eine Vollmacht ausgestellt werden. In diesem Fall müssen natürlich zusätzliche Angaben zur bevollmächtigten Person gemacht werden. Alle weiteren Schritte die benötigt werden, werden nach Abschluss des Vorganges in der Smartphone App von der Migros Bank in die Wege geleitet.
2) Tragbarkeitsberechnungen bei der SGKB und der TKB
Nutzerinnen und Nutzer von Mobile Banking Apps der St. Galler Kantonalbank und Thurgauer Kantonalbank können über die Apps Tragbarkeitsberechnungen vornehmen. Daraus ersehen die Nutzerinnen und Nutzer, was ein Wohnobjekt im Monat kosten würde, ob sie sich dieses leisten können und ob von Seiten der Bank eine Finanzierung in Frage kommt. Die Abbildung 2 visualisiert den Vorgang anhand von Screenshots der Mobile Banking iPhone App der St. Galler Kantonalbank.

Die Nutzerinnen und Nutzer erfassen zunächst den Kaufpreis des Objekts, die vorhandenen Eigenmittel und das monatliche Bruttoeinkommen. Basierend auf diesen Angaben wird die Tragbarkeit berechnet und die langfristigen sowie die aktuellen Kosten ermittelt. Anhand der langfristigen Kosten wird den Nutzerinnen und Nutzern angezeigt, ob die Tragbarkeit gegeben ist. Zudem werden ihnen die einzelnen Kostenkomponenten wie Zinskosten der Hypothek, die Amortisation sowie die Unterhalts- und Nebenkosten aufgezeigt. Weiter werden den Nutzerinnen und Nutzern die monatlichen Kosten beim Abschluss einer Festhypothek mit verschiedenen Laufzeiten angegeben.
Wünschen die Nutzerinnen und Nutzer aufgrund der Berechnung eine Beratung, können sie die Berechnung zusammen mit einer Mitteilung über die App direkt an die St. Galler Kantonalbank weiterleiten.
3) Beraterwahl bei der TKB
Die Thurgauer Kantonalbank bietet, im Gegensatz zu den meisten Retail Banken, über ihre Mobile Banking Apps nicht nur die Suche nach Geschäftsstellen und Bancomaten, sondern auch nach Beraterinnen und Beratern an. Diese Funktion ist über die Android, die iPhone und auch über das browserbasierte Mobile Banking abrufbar. Aus Abbildung 3 wird ersichtlich, wie eine Beratersuche über die Mobile Banking iPhone App von der Thurgauer Kantonalbank funktioniert.

Nutzerinnen und Nutzer von Mobile Banking Apps der Thurgauer Kantonalbank können Beraterinnen und Berater nach Name, Vorname, Geschäftsstelle und/oder Geschäftsbereich suchen. Anhand einer Trefferliste kann schliesslich eine Beraterin oder ein Berater nach Wahl ausgewählt werden. Die Idee dahinter ist aus meiner Sicht kreativ – die Kunden entscheiden selbst darüber, welchen Berater (älter oder jünger? männlich oder weiblich?) sie gerne haben würden.
4) Individualisierung Mobile Banking App bei der ZKB oder LUKB
Bei einigen Mobile Banking Apps können Kundinnen und Kunden häufig verwendete Menüpunkte individuell als Favoriten auf der Startseite platzieren. Dies ist beispielsweise seit Mitte April 2013 bei den Apps der Zürcher Kantonalbank oder der Luzerner Kantonalbank der Fall. Die von den Kundinnen und Kunden definierten Favoriten werden nach der Konfiguration auf der Startseite der App angezeigt. Die beiden Beispiele sind in Abbildung 4 anhand von Screenshots visualisiert.

5) Mobile Payment Optionen der PostFinance
Das aus meiner Sicht derzeit fortschrittlichste Mobile Banking App stammt von der PostFinance. Das Angebot dieser Apps umfasst verschiedene Funktionen, die von der Konkurrenz derzeit (noch) nicht angeboten werden. So können mit dem PostFinance-App P2P Zahlungen ausgelöst werden, Prepaid Guthaben geladen werden oder Gutscheine gekauft werden.
Kurzfazit
Die Beispiele zeigen, dass es eine grosse Vielfalt an Funktionen und Dienstleistungen gibt, die im Rahmen von Mobile Banking Apps angeboten werden können. Mit einzigartigen Funktionen können sich einzelne Finanzinstitute mit ihren Mobile Banking Apps von anderen Anbietern abheben. Das Problem aus Bankensicht ist, dass andere Institute solche Aspekte relativ rasch kopieren können. Wettbewerb belebt aber bekanntlich das Geschäft – und die Kunden freuts.
Kennen Sie noch weitere innovative Angebote im Mobile Banking? Gerne können Sie mir diese zuschicken!
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Vincent
7. November 2013
Sehr interessante Vorstellung Ihres Produktes, der von der Marke "NZZ" über ein gutes Vertrauenskapital verfügt!
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