29. September 2014
Anhand einer nicht repräsentativen Umfrage bei 16 Banken wurde der Einfluss des antizyklischen Kapitalpuffers (AZP) auf die Eigenmittel, die Hypothekarzinssätze, die Kreditablehnungsquote und die Zinsmarge untersucht. Dabei zeigt sich, dass die befragten Banken der Wirkung dieser Massnahme der Schweizerischen Nationalbank eher kritisch gegenüber stehen.
Der antizyklische Kapitalpuffer (AZP) wurde auf Antrag der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Februar 2013 durch den Bundesrat aktiviert. Seit Ende September 2013 müssen Banken in der Schweiz 1% und seit Ende Juni 2014 sogar 2% mehr Eigenmittel für Kredite auf inländische Wohnliegenschaften hinterlegen. Wie bereits in einem früheren Artikel festgehalten, hat sich das Wachstum der Hypothekarausleihungen in dieser Periode verlangsamt und die Immobilienpreise scheinen sich langsam zu stabilisieren. Dies jedoch (alleine) auf die Aktivierung des AZP zurückzuführen, wäre sicherlich zu einfach.
Mittels einer nicht repräsentativen Umfrage bei 16 Banken hat Gökan Tercan, Bachelorstudent an der Hochschule Luzern, die Sicht der Banken auf die Wirkung des AZP untersucht.
Die Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Weitere Erkenntnisse aus den Interviews mit Bankenvertretern:
Die Umfrage zeigt auf: Die befragten Banken stehen dem AZP, beziehungsweise dessen Wirkung, kritisch gegenüber. Ob und wie stark dieser tatsächlich die Entwicklungen im Hypothekarmarkt beruhigt, muss sich erst noch zeigen. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass der AZP nur ein Puzzle-Stein verschiedener Regulierungen ist, welche im Hypothekarmarkt erlassen wurden. Nicht zu unterschätzen ist auch die psychologische Wirkung: Die zahlreichen Warnungen der SNB scheinen ernst genommen zu werden und die Kreditvergabe scheint bei einigen Banken etwas vorsichtiger geworden zu sein.
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