20. Mai 2019
Hypothekenvermittler wie MoneyPark, Hypoguide oder HypoPlus erlangen im Schweizer Hypothekarmarkt eine zunehmende Bedeutung. Seit rund vier Monaten buhlt mit Valuu, die Hypothekenvermittlungsplattform von PostFinance, ein weiterer Marktteilnehmer um die Gunst der Hypothekarkunden. Im heutigen Blog werde ich aufzeigen, wie die ersten 100 Tage von Valuu verlaufen sind.
Valuu ist eine Geschäftseinheit innerhalb der PostFinance und vermittelt seit der Lancierung der mobilen Applikation im Januar 2019 Angebote für die Finanzierung von Wohneigentum. Potenzielle Immobilienkäufer starten ihre Anfrage dabei (bislang) nicht am Computer, sondern über die Valuu-App. Die App beginnt mit der Abfrage des Bedürfnisses: neue Hypothek abschliessen oder Hypothek verlängern.
Basierend auf den Kundenbedürfnissen werden danach konkrete Offerten in der App angezeigt. Interessanterweise sind am Stichtag 11. Mai 2019 für das ausgewählte Objekt in Zürich gewisse Banken ähnlich teuer wie Pensionskassen oder die Axa Versicherung (vgl. Abbildung 2).
Der Markt für Hypothekenvermittler kann in den vergangenen drei Jahren über teilweise eindrückliche Wachstumsquoten berichten. Gemäss einer Umfrage des IFZ können es sich zwar noch immer rund drei von vier der befragten Personen nicht vorstellen, die Hypothek über einen Vermittler abzuschliessen. Das bedeutet aber auch, dass es sich bereits 24 Prozent der Befragten vorstellen können, die Hypothek über einen Vermittler abzuschliessen.
Erste Fakten zur bisherigen Nutzung von Valuu
Thomas Jakob, Leiter der Valuu-Plattform, hat mir für diesen Blog einige erste Fakten zu Valuu zur Verfügung gestellt:
Wer sind die bisherigen Kunden?
Noch haben nicht allzu viele Kunden bei Valuu abgeschlossen. Das erste Bild, das man aber zeichnen kann, ist wie folgt:
Was sind die nächsten Schritte?
Nach den ersten Erfahrungen, plant Valuu nun die folgenden nächsten Schritte:
Fazit
Mit Valuu verfolgt PostFinance das Ziel, neue, zinsunabhängige Ertragsquellen zu erschliessen und das Geschäft als Vermittlerin von Hypotheken zu erweitern. Der Geschäftsansatz basiert dabei auf einem klassischen Vermittlungs- und Provisionsmodell.
Die Lösung ist erst seit rund vier Monaten auf dem Markt und muss zuerst noch stärker im Markt bekannt gemacht werden. Durch den PostFinance-Brand hat Valuu hier aber sicherlich eine gute Ausgangslage. Die oben beschriebenen ersten Entwicklungen würde ich als «wie erwartet» bezeichnen.
Aus meiner Sicht ist derzeit auch nicht die entscheidende Frage, von welchem Hypothekenvermittler Valuu Marktanteile gewinnen kann. Es ist aus meiner Sicht klar, dass der Kuchen im Bereich der Hypothekenvermittler insgesamt wachsen wird, wodurch schlussendlich alle Vermittler profitieren können. Ganz generell kann man feststellen, dass weitere Bewegung in den Vermittler-Markt kommt. So hat beispielsweise die Valiant angekündigt, ab Mitte 2019 (zunächst nur in der Ostschweiz) für ihre Privatkunden ein Vergleichsangebot im Hypothekargeschäft zu lancieren. Bei einer Hypothekarberatung bei Valiant werden Interessierte verschiedene Offerten erhalten, auch solche von anderen Anbietern wie Pensionskassen oder Versicherungen. Die entsprechende Marktentwicklung bleibt also spannend.
PS: Diese und weitere spannende Geschäftsmodelle werden anlässlich der Konferenz «Innovationen im Banking» am 18. Juni präsentiert. Es hat derzeit noch 22 Tickets. Anmeldung via diesem Link
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