21. Oktober 2013
Wie informieren sich Schweizerinnen und Schweizer über Hypotheken? Nehmen Sie noch immer Beratungsgespräche in Anspruch oder sind durch die im Internet zur Verfügung stehenden Informationen weniger Beratungsgespräche vonnöten? Vergleichen SchweizerInnen Zinsen von Banken und wieviele Offerten holen sie im Durchschnitt ein? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der heutige Blog-Artikel. Die vorgestellten Studien zeigen auf, dass das klassische Beratungsgespräch weiterhin von grosser Bedeutung ist. Ebenso zeigen die Resultate der Studie auf, dass für Dienstleister, welche Beratung mit Zinsvergleichen kombinieren, ein Potenzial besteht.
In der Schweiz gibt es bisher nur wenige Studien zum Informationsverhalten von Kundinnen und Kunden in Zusammenhang mit dem Kauf einer Hypothek (vgl. früherer Blog-Beitrag) . Mit dem heutigen Blogbeitrag möchte ich dies ändern. Er basiert auf zwei Analysen resp. Studien: Einerseits hat Claudia Fisch in ihrer Umfrage der Master-Thesis eruiert, welche Informationen Hypothekarkunden vor dem Abschluss ihrer Hypothek nutzen. Andererseits hat mir MoneyPark Ergebnisse einer Kundenbefragung zum Thema „Anzahl der Zinsvergleiche“ zur Verfügung gestellt.
Welche Informationen nutzen Hypothekarkunden bevor sie eine Hypothek abschliessen?
Die mit Abstand wichtigste Informationsquelle ist weiterhin das persönliche Gespräch mit einem Bankberater (siehe untenstehende Grafik). Allerdings informieren sich gemäss Umfrage lediglich rund zwei Drittel aller Personen durch persönliche Beratungsgespräche über Hypotheken. Ein beträchtlicher Teil der Kundinnen und Kunden nimmt somit kein Beratungsgespräch in der Filiale in Anspruch, obwohl die Hypothek als Produkt eine etwas höhere Komplexität aufweist als beispielsweise ein Bankkonto oder eine Kassenobligation. Ein telefonisches Beratungsgespräch mit einem Bankberater ist eher unüblich (13%). Wenn die Beratung nicht mit einem Bankberater erfolgt – oder in Ergänzung dazu – werden von rund einem Drittel der Befragten auch im Bekanntenkreis Informationen eingeholt. Ebenso wichtig sind heute schon Internet-Vergleichsdienste oder die Websites der Banken. Jeder fünfte informiert sich heute über entsprechende Internet-Vergleichsdienste. 30% der Kunden beschaffen sich verschiedene Informationen auf den Websites der Banken.
Vergleichen Schweizerinnen und Schweizer Zinssätze von Banken?
Obige Auswertungen weisen bereits darauf hin, dass sich Schweizerinnen und Schweizer online über die verschiedenen Zinssätze informieren. Eine Studie, welche von MoneyPark zur Verfügung gestellt wurde, gibt Aufschluss über die Nutzung unterschiedlicher Informationskanäle zu Zinssätzen:
Das Resultat ist dabei wie folgt:
Fazit
Noch immer ist das persönliche Beratungsgespräch bei einer Bank sehr wichtig für diese – für viele Schweizerinnen und Schweizer – oft einmalige Aktion eines Immobilienerwerbs. Die deutliche Mehrheit wird entsprechend ihre Hypothek weiterhin bei einer Bank oder bei einem Vermittler wie MoneyPark einholen (welche auch Beratung anbietet und für ihre Kunden mehrerer Offerten vergleichen). Dies unterstreicht einerseits die Wichtigkeit der Beratung. Anderseits eröffnet dies ein Geschäftspotenzial, welche Beratung mit dem Service eines Zinsvergleiches verbindet (vgl. hierzu aber auch den Blog bezüglich der derzeitigen Einstellung der Schweizer gegenüber Hypothekenvermittler).
Gleichzeitig wird ersichtlich, dass sich verschiedene Personen nicht beraten lassen wollen, respektive müssen. Für diese nur wenig beratungsaffine Kunden ist eine Online Hypothek – sei es direkt über eine Bank (z.B. Hypomat, Migros Bank, Swissquote) oder über Vermittler (z.B. HypoPlus, Comparis) – eine denkbare Alternative.
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