15. Oktober 2018
Die Zeit des skandalumwitterten LIBOR läuft ab. Seit die britische Finanzaufsicht FCA verkündete «Ende 2021 ist Schluss», tickt die Uhr. Die Umstellung eilt. Viele Rahmenverträge für Kredite reichen über das Jahr 2021 hinaus, und damit in eine regulatorisch noch unsichere Zukunft hinein. Was kommt noch vor 2021 auf Banken und Bankkunden zu?
Die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO hat weltweit gültige Benchmark-Anforderungen definiert. Die EU hat daraufhin eine eigene Benchmark-Regulierung etabliert. Die Schweiz macht es anders: Sie hat keinen offiziellen Benchmark-Regulator. Der Markt und dessen Teilnehmer müssen es selber richten.
Eine Nationale Arbeitsgruppe für Referenzzinssätze in Franken (NAG) bereitet die Reform der CHF-Refenzzinssätze vor. In einem IFZ-Webinar haben Dr. Martin Bardenhewer (Co-Chair der NAG) und Alfred Ledermann (Chair Sub-Group Loans & Deposits) informiert. Aufschlussreich waren zwei interaktive Kurzumfragen:
Erste Frage: Stand Ihrer Vorbereitungen?
Der Trend ist positiv: Der Anteil derer, die noch nicht aktiv wurden, lag vor sechs Monaten noch bei 84 Prozent.
Zweite Frage: Wo ist LIBOR wichtig? (Mehrfachnennungen möglich)
Derivate basieren auf standardisierten Verträgen, meist nach UK Recht. Ihre Umstellung dürfte verhältnismässig einfach sein: Es genügt die Auswechslung des Master Agreements. Schwieriger ist die Situation für Kreditverträge, namentlich für CHF 150 Mrd. LIBOR-Hypotheken. Da keine übergreifenden Vereinbarungen existieren, diskutieren Spezialisten mögliche Lösungen. Präsentation zum IFZ Webinar LIBOR-Transition
Fazit:
LIBOR wird bald durch SARON abgelöst. Derzeit sind die Banken noch erstaunlich wenig vorbereitet. Es lohnt sich auf alle Fälle, bei diesem extrem wichtigen Thema dranzubleiben.
Weitere Informationen finden Sie laufend hier: https://www.snb.ch/de/ifor/finmkt/fnmkt_benchm/id/finmkt_reformrates
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